Gedanken zum Jahresende

[Felmy]

Eigentlich hatte ich keine Lust einen so langen Text zu lesen, aber es hat sich gelohnt!
Respekt
Mehr kann ich nicht sagen

Frohe Weihnachten und ein super Fußball 2008!

Bleibt gesund und munter

[AC Boy]

Zitat von dönertier

Lasst uns doch einfach mal den ganzen Scheiß der in letzter Zeit passiert ist vergessen und unsere augen nur nach vorne richten. Wir Fans müssen nächstes Jahr ,genauso wie die Mannschaft, alles geben und gegen Köln muss der Tivoli brennen, egal wer spielt und ob irgendwer auf dem Zaun steht. Ein erster Schritt wäre, dass jeder sich ein Päckchen Wunderkerzen kauft (moentan sehr günstig) oder eine Tüte Papierschnipsel mit rein schmuggelt, um den Mythos Tivoli wieder ein Stückchen auferstehen zu lassen. Und dann schreien wir unser Team zum Sieg, damit die Scheißböcke mal erleben, was es bedeutet im Tivoli zu spielen. Selbst wenn wir dann 0:1 zurückliegen, dass darf uns nicht beeindrucken, motzen kann man nachher immernoch. Das wichtigste ist einfach, dass das Geschimpfe und gegenseitige Anmachen untereinander aufhört unsd jeder jeden auf seine Art respektiert und tolleriert, damit meine ich natürlich nicht, dass jeder alles brüllen und machen kann.

Amen Bruder

[BBCSkysurfer]

Zitat von BigBandi

Allerdings hast du es noch besser formuliert.

Danke!

Viele Grüße
BigBandi

Das ist dann wohl der Unterschied zwischen Inda und KKG im Ernst, danke für die Blumen und dir und deinen Lieben ein frohes Fest!

VG,

Hendrik

[LaPalma]

Nein – dies ist weder ein Jahresrückblick auf die sportliche Situation unserer Alemannia noch eine Betrachtung der Leistungen von GmbH und Aufsichtsgremien im zu Ende gehenden Jahr.
Dies ist lediglich der bescheidene Versuch, ein Résumé zu ziehen, was uns, die Forumsmitglieder und unser Verhalten und Miteinander-Umgehen im Forum betrifft.
Vorab: selbstverständlich ist mir bewusst, dass das Forum eine höchst heterogene Gruppe ist; hier ist jeder Bildungsstand, jede Berufsgruppe und jedes Alter vertreten. Wohl kaum eine Minderheit, die nicht hier schreibt. Von der meist schweigenden Mehrheit gar nicht zu reden...
Was uns bei all’ dieser Unterschiedlichkeit eint und zusammenführt, ist Alemannia.
Und dies eben mag man manchmal nicht glauben, wenn man hier im Forum liest.
Ziehen wir wirklich alle an demselben Strang? Und wenn, dann doch hoffentlich alle am selben Ende? Oder gibt es da welche, die bewusst am anderen Ende ziehen?
Ich habe so manchmal das Gefühl, dass es für einige völlig egal ist, was Alemannia macht: es ist eo ipso alles schlecht. Es kann ja gar nicht gut sein, es kommt ja von Alemannia und neuerdings - noch schlimmer - von der GmbH. Der Mythos vom „Klümpchensclub“ wird zum gepflegten Vorurteil.
Es gibt hier Forumsmitglieder, die lassen an nichts ein gutes Haar, beginnend vom spielenden Personal über Trainer und Sportdirektor bis hin zu Wirtschafts- und Marketingentscheidungen. Sie scheinen wahre Allroundgenies zu sein, kennen sich in jedem Metier bestens und besser aus als die Verantwortlichen und können alles beurteilen und bewerten.
Jede Aktion, jedes Angebot, das einen selbst nicht interessiert, wird bekrittelt. Dass es vielleicht für andere interessant sein könnte, daran wird kein Gedanke verschwendet.
Sehr schnell wird alles mit dem Reizwort „Kommerzialisierung“ gebrandmarkt und verteufelt.
Gleichzeitig fordern oft dieselben Poster Professionalisierung ein. Wie im Berufsfußball allerdings professionell und erfolgreich gearbeitet werden kann ohne Kommerzialisierung – also hier: Geldbeschaffung – verraten sie nicht.
Andere kochen im Forum ihr eigenes Süppchen: sie sind durch gewisse Vorgänge im und um den Verein herum gefrustet oder von Personen enttäuscht worden. Jetzt versuchen sie, es hier im Forum dem Verein heimzuzahlen.
Wieder andere tragen hier ihre privaten Fehden aus: da werden Forumskollegen (und –innen!) niedergemacht, kaum dass sie die erste Taste für ihr Posting gedrückt haben. Da verwässern wichtige Themen im Privatkrieg, in dem sich nur noch zwei „Fans“ beharken.
Über all’ dem wird vergessen, warum wir hier zusammengefunden haben.
In diesem Sinne wünsche ich mir für das kommende Jahr, dass wir uns auch hier im Forum wieder auf das besinnen, um das es eigentlich geht: Alemannia!
Gruß von der isla bonita!

[Malibonus]

Du sprichst mir aus der Seele!

Ganz gleich wie bekloppt ihr alle sein mögt - euch allen einen guten Rutsch....und mögen eure Wünsche in 2008 in Erfüllung gehen.

[Blackthorne]

Zitat von LaPalma

Dies ist lediglich der bescheidene Versuch, ein Résumé zu ziehen, was uns, die Forumsmitglieder und unser Verhalten und Miteinander-Umgehen im Forum betrifft

Ein sehr gutes Résumé. Ich glaube, längere Zeit in der Sonne zu verbringen, schärft das eigene Urteilsvermögen. Beneidenswert!

[BigBandi]

... ich finde, du wirfst bei deiner Beschreibung mancher Unstimmigkeiten zu viel in einen Topf; manche Threads, auf die du dich zu beziehen scheinst, liegen dabei auch zeitlich nicht so weit zurück.

Zitat von LaPalma

Nein – dies ist weder ein Jahresrückblick auf die sportliche Situation unserer Alemannia noch eine Betrachtung der Leistungen von GmbH und Aufsichtsgremien im zu Ende gehenden Jahr.
Dies ist lediglich der bescheidene Versuch, ein Résumé zu ziehen, was uns, die Forumsmitglieder und unser Verhalten und Miteinander-Umgehen im Forum betrifft.
Vorab: selbstverständlich ist mir bewusst, dass das Forum eine höchst heterogene Gruppe ist; hier ist jeder Bildungsstand, jede Berufsgruppe und jedes Alter vertreten. Wohl kaum eine Minderheit, die nicht hier schreibt. Von der meist schweigenden Mehrheit gar nicht zu reden...
Was uns bei all’ dieser Unterschiedlichkeit eint und zusammenführt, ist Alemannia.
Und dies eben mag man manchmal nicht glauben, wenn man hier im Forum liest.
Ziehen wir wirklich alle an demselben Strang? Und wenn, dann doch hoffentlich alle am selben Ende? Oder gibt es da welche, die bewusst am anderen Ende ziehen?
Ich habe so manchmal das Gefühl, dass es für einige völlig egal ist, was Alemannia macht: es ist eo ipso alles schlecht. Es kann ja gar nicht gut sein, es kommt ja von Alemannia und neuerdings - noch schlimmer - von der GmbH. Der Mythos vom „Klümpchensclub“ wird zum gepflegten Vorurteil.
Es gibt hier Forumsmitglieder, die lassen an nichts ein gutes Haar, beginnend vom spielenden Personal über Trainer und Sportdirektor bis hin zu Wirtschafts- und Marketingentscheidungen. Sie scheinen wahre Allroundgenies zu sein, kennen sich in jedem Metier bestens und besser aus als die Verantwortlichen und können alles beurteilen und bewerten. Jede Aktion, jedes Angebot, das einen selbst nicht interessiert, wird bekrittelt. Dass es vielleicht für andere interessant sein könnte, daran wird kein Gedanke verschwendet.
Sehr schnell wird alles mit dem Reizwort „Kommerzialisierung“ gebrandmarkt und verteufelt.
Gleichzeitig fordern oft dieselben Poster Professionalisierung ein. Wie im Berufsfußball allerdings professionell und erfolgreich gearbeitet werden kann ohne Kommerzialisierung – also hier: Geldbeschaffung – verraten sie nicht.
Andere kochen im Forum ihr eigenes Süppchen: sie sind durch gewisse Vorgänge im und um den Verein herum gefrustet oder von Personen enttäuscht worden. Jetzt versuchen sie, es hier im Forum dem Verein heimzuzahlen. Wieder andere tragen hier ihre privaten Fehden aus: da werden Forumskollegen (und –innen!) niedergemacht, kaum dass sie die erste Taste für ihr Posting gedrückt haben. Da verwässern wichtige Themen im Privatkrieg, in dem sich nur noch zwei „Fans“ beharken. Über all’ dem wird vergessen, warum wir hier zusammengefunden haben. In diesem Sinne wünsche ich mir für das kommende Jahr, dass wir uns auch hier im Forum wieder auf das besinnen, um das es eigentlich geht: Alemannia! Gruß von der isla bonita!

Ich mag deine Beiträge bisweilen sehr, weil die nötige Distanz, die sich aus deinem Wohnort ergibt, einigen hier im Forum sowohl bei der Beurteilung bestimmter Sachverhalte als auch im Umgang miteinander teilweise gut zu Gesichte stehen würde. So weit, so gut.
Dennoch solltest auch du Verständnis für Personen haben, die auch mal ihrem Ärger über bestimmte Vorgänge hier im Forum Luft machen. Wo kämen wir denn hin, wenn das ganze Forum hier nur noch zur Lobhudelei auf die Geschäftsstelle, auf die oder auf die Person, auf die oder die Entscheidung da wäre? Ich kann mir kaum vorstellen, dass du das selbst so wolltest, wenn es keine echte Diskussionskultur mit unterschiedlichen Meinungen gäbe, noch kann ich mir denken, dass das auch den Verein weiterbrächte.

In diesem Sinne dir einen friedlichen Gruß auf die Insel , mehrere wären vielleicht auch reif dafür ,
BigBandi

[Urbs Aquensis]

Zitat von LaPalma

Sehr schnell wird alles mit dem Reizwort „Kommerzialisierung“ gebrandmarkt und verteufelt.
Gleichzeitig fordern oft dieselben Poster Professionalisierung ein. Wie im Berufsfußball allerdings professionell und erfolgreich gearbeitet werden kann ohne Kommerzialisierung – also hier: Geldbeschaffung – verraten sie nicht.

Hallo LaPalma!
Das ist nicht ganz richtig. Darüber wurde sich hier sogar sehr tiefsinnig unterhalten. Man hat z. B. gemeint, dass es für einen kleineren Verein wie Alemannia klüger wäre, Nischen zu besetzen und das vorhandene Image zu pflegen, statt sich einfach nur in den Mainstream einzureihen. Für dieses besondere Image haben sich die Medien jedenfalls eine zeitlang sehr interessiert und dem Verein so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie wohl nie zuvor in seiner Geschichte. Wer die derzeitige Entwicklung aus der Nähe verfolgt, gewinnt jedoch den Eindruck, dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist. Also her mit dem Brimborium, das man aus anderen Arenen kennt, her mit Maskottchen, her mit Allerweltsfanartikeln, her mit Alemannia TV. Wessen Bedürfnisse sollen da eigentlich befriedigt werden?
Will man so überregionale Strahlkraft entwickeln? Fans aus Regionen locken, wo bereits ein anderer Fußballclub genau das alles bietet? Womöglich noch größer, noch bunter, noch knalliger und fetziger als hier? Das kann nicht klappen.
Statt das emotionale Erlebnis Tivoli zu vermarkten, das zugegeben nicht immer salonfähig und komfortabel ist, mühen wir uns zunehmend damit ab, den Vorbildern aus Gladbach, Köln und anderer Austauschware nachzueifern. Nicht von ungefähr geht das Interesse an der Alemannia zurück. Auch Leute, die mit Alemannia oder dem Gastverein nichts zu tun haben und aus purer Neugierde zu einem Spiel anreisen, wie in den letzten Jahren, trifft man dieser Tage nur noch selten. Warum soll man sich auch die Mühe machen? Schließlich ist es hier doch so wie überall. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Abstieg und die sportliche Talfahrt tragen zwar auch zur derzeitigen Tristesse bei, da ein Zweitligist natürlich für die Medien nicht so interessant ist wie ein Erstligist und ein stetes Bedürfnis nach neuen Schauplätzen und Geschichten besteht. Aber das ist alles nicht der Hauptgrund für das derzeitige Desinteresse. Wer über den eigenen Tellerrand hinausschaut, kann sehen, wie man sich im Schatten anderer Clubs zu grauen Mäusen entwickeln kann. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele (1860, Fürth, Bochum).

Niemand hat etwas dagegen, dass die Alemannia Geld verdient. Im Gegenteil. Diskutiert wurde lediglich über das "Wie". Über Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen. Für nicht wenige die große Chance. Man ist dabei, sie zu verpassen.

Gruß,
UA

[DüsseldorfACer]

Hallo Hajo,

da stimme ich Dir vollkommen zu.
Leider ist es vermutlich vergebens, sich dies zu wünschen, da unerfüllbar.
Ich denke, dass das Wort Toleranz ganz gross geschrieben werden sollte.
Was noch fehlte, war die Karikatur des Mode-/ Alt-/ Szene-/ Éventfan.

Völlig egal, sie(=wir) haben ein Ziel und das heisst - wie Du schön konstatiertest - Alemannia. Das muss in die Köpfe, Fehden hier sollten nicht sein, sachliche Auseinandersetzungen gleichwohl. Hinzu kommt auch eine interessante Komponente des von Dir beschriebenen heterogenen Gefüges, nämlich schlicht und erggreifend ein Problem auch mal "von der anderen Seite des Tisches zu sehen".

In diesem Sinne schliesse ich mich Deinen Wünschen an verbunden mit einem sinngemäßen "leävve und leävve losse".

In diesem Sinne.

[BigBandi]

Zitat von Urbs Aquensis

Hallo LaPalma!
Das ist nicht ganz richtig. Darüber wurde sich hier sogar sehr tiefsinnig unterhalten. Man hat z. B. gemeint, dass es für einen kleineren Verein wie Alemannia klüger wäre, Nischen zu besetzen und das vorhandene Image zu pflegen, statt sich einfach nur in den Mainstream einzureihen. Für dieses besondere Image haben sich die Medien jedenfalls eine zeitlang sehr interessiert und dem Verein so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie wohl nie zuvor in seiner Geschichte. Wer die derzeitige Entwicklung aus der Nähe verfolgt, gewinnt jedoch den Eindruck, dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist. Also her mit dem Brimborium, das man aus anderen Arenen kennt, her mit Maskottchen, her mit Allerweltsfanartikeln, her mit Alemannia TV. Wessen Bedürfnisse sollen da eigentlich befriedigt werden?
Will man so überregionale Strahlkraft entwickeln? Fans aus Regionen locken, wo bereits ein anderer Fußballclub genau das alles bietet? Womöglich noch größer, noch bunter, noch knalliger und fetziger als hier? Das kann nicht klappen.
Statt das emotionale Erlebnis Tivoli zu vermarkten, das zugegeben nicht immer salonfähig und komfortabel ist, mühen wir uns zunehmend damit ab, den Vorbildern aus Gladbach, Köln und anderer Austauschware nachzueifern. Nicht von ungefähr geht das Interesse an der Alemannia zurück. Auch Leute, die mit Alemannia oder dem Gastverein nichts zu tun haben und aus purer Neugierde zu einem Spiel anreisen, wie in den letzten Jahren, trifft man dieser Tage nur noch selten. Warum soll man sich auch die Mühe machen? Schließlich ist es hier doch so wie überall. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Abstieg und die sportliche Talfahrt tragen zwar auch zur derzeitigen Tristesse bei, da ein Zweitligist natürlich für die Medien nicht so interessant ist wie ein Erstligist und ein stetes Bedürfnis nach neuen Schauplätzen und Geschichten besteht. Aber das ist alles nicht der Hauptgrund für das derzeitige Desinteresse. Wer über den eigenen Tellerrand hinausschaut, kann sehen, wie man sich im Schatten anderer Clubs zu grauen Mäusen entwickeln kann. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele (1860, Fürth, Bochum).

Niemand hat etwas dagegen, dass die Alemannia Geld verdient. Im Gegenteil. Diskutiert wurde lediglich über das "Wie". Über Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen. Für nicht wenige die große Chance. Man ist dabei, sie zu verpassen.

Gruß,
UA

Von mir ein ganz großes !
Danke!

Zitat von Urbs Aquensis

Hallo LaPalma!
Das ist nicht ganz richtig. Darüber wurde sich hier sogar sehr tiefsinnig unterhalten. Man hat z. B. gemeint, dass es für einen kleineren Verein wie Alemannia klüger wäre, Nischen zu besetzen und das vorhandene Image zu pflegen, statt sich einfach nur in den Mainstream einzureihen. Für dieses besondere Image haben sich die Medien jedenfalls eine zeitlang sehr interessiert und dem Verein so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie wohl nie zuvor in seiner Geschichte. Wer die derzeitige Entwicklung aus der Nähe verfolgt, gewinnt jedoch den Eindruck, dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist. Also her mit dem Brimborium, das man aus anderen Arenen kennt, her mit Maskottchen, her mit Allerweltsfanartikeln, her mit Alemannia TV. Wessen Bedürfnisse sollen da eigentlich befriedigt werden?
Will man so überregionale Strahlkraft entwickeln? Fans aus Regionen locken, wo bereits ein anderer Fußballclub genau das alles bietet? Womöglich noch größer, noch bunter, noch knalliger und fetziger als hier? Das kann nicht klappen.
Statt das emotionale Erlebnis Tivoli zu vermarkten, das zugegeben nicht immer salonfähig und komfortabel ist, mühen wir uns zunehmend damit ab, den Vorbildern aus Gladbach, Köln und anderer Austauschware nachzueifern. Nicht von ungefähr geht das Interesse an der Alemannia zurück. Auch Leute, die mit Alemannia oder dem Gastverein nichts zu tun haben und aus purer Neugierde zu einem Spiel anreisen, wie in den letzten Jahren, trifft man dieser Tage nur noch selten. Warum soll man sich auch die Mühe machen? Schließlich ist es hier doch so wie überall. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Abstieg und die sportliche Talfahrt tragen zwar auch zur derzeitigen Tristesse bei, da ein Zweitligist natürlich für die Medien nicht so interessant ist wie ein Erstligist und ein stetes Bedürfnis nach neuen Schauplätzen und Geschichten besteht. Aber das ist alles nicht der Hauptgrund für das derzeitige Desinteresse. Wer über den eigenen Tellerrand hinausschaut, kann sehen, wie man sich im Schatten anderer Clubs zu grauen Mäusen entwickeln kann. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele (1860, Fürth, Bochum).

Niemand hat etwas dagegen, dass die Alemannia Geld verdient. Im Gegenteil. Diskutiert wurde lediglich über das "Wie". Über Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen. Für nicht wenige die große Chance. Man ist dabei, sie zu verpassen.

Gruß,
UA

Vielen Dank, lieber Urbs Aquensis,

oft wird, in meinen Augen vorschnell und oberflächlich, darauf verwiesen, dass sich Tradition einerseits und verstärkte Marketingbemühungen andererseits ausschließen. Du weist hier zurecht darauf hin, dass dem nicht so sein muss, wenn Tradition und Historie als Kern der "Marke" definiert werden.

Beste Grüße
Jürgen

[Celtic]

Da muss ich auch noch mal schreiben, auch wenn mir daran der Spaß im neuen Forum ziemlich vergangen ist.

Chapeau und merci für das Geschriebene, Urbs Aquensis. Genau meine Befürchtung.

So, muss reichen.
Celtic

[TheElk]

Auch dieses Forum ist ein typisches Spiegelbild unserer derzeitigen Gesellschaft.


Leider nicht mehr und auch nicht weniger!

[DüsseldorfACer]

Zitat von TheElk

Auch dieses Forum ist ein typisches Spiegelbild unserer derzeitigen Gesellschaft.


Leider nicht mehr und auch nicht weniger!

Hallo Elk,

mit Verlaub, so denke ich, ist es auch Ziel eines Forums, "Spiegelbild" zu sein.

Ob man sich selbst im Spiegel wiederfindet, das ist natürlich etwas anderes.

Du meinst vermutlich die Qualität des Spiegels, in welchen Du hineinschaust, oder!?

[LaPalma]

Zitat von BigBandi

...
Dennoch solltest auch du Verständnis für Personen haben, die auch mal ihrem Ärger über bestimmte Vorgänge hier im Forum Luft machen. Wo kämen wir denn hin, wenn das ganze Forum hier nur noch zur Lobhudelei auf die Geschäftsstelle, auf die oder auf die Person, auf die oder die Entscheidung da wäre? Ich kann mir kaum vorstellen, dass du das selbst so wolltest, wenn es keine echte Diskussionskultur mit unterschiedlichen Meinungen gäbe, noch kann ich mir denken, dass das auch den Verein weiterbrächte. BigBandi

Das ist doch unbestritten, und ich wollte mit meinem Beitrag keineswegs der unkritischen Haltung das Wort reden.
Worum es mir ging und geht, ist die weit verbreitete grundsätzliche negative Einstellung a priori.
Selbstverständlich kann und sollte man, so es die Dinge wert sind, über alles dikutieren. Dass das nicht immer sachlich sein kann und jeder die Dinge aus seiner Sicht betrachtet, ist ebenso klar.
Mein Plädoyer gilt aber der Fairness und Toleranz.
Große Worte zum Ende eines Jahres ...
Gruß von der isla bonita!

[Kalex]

100% Meine Meinung!

[LaPalma]

Zitat von Urbs Aquensis

Hallo LaPalma!
Das ist nicht ganz richtig. Darüber wurde sich hier sogar sehr tiefsinnig unterhalten. Man hat z. B. gemeint, dass es für einen kleineren Verein wie Alemannia klüger wäre, Nischen zu besetzen und das vorhandene Image zu pflegen, statt sich einfach nur in den Mainstream einzureihen. Für dieses besondere Image haben sich die Medien jedenfalls eine zeitlang sehr interessiert und dem Verein so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie wohl nie zuvor in seiner Geschichte. Wer die derzeitige Entwicklung aus der Nähe verfolgt, gewinnt jedoch den Eindruck, dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist. Also her mit dem Brimborium, das man aus anderen Arenen kennt, her mit Maskottchen, her mit Allerweltsfanartikeln, her mit Alemannia TV. Wessen Bedürfnisse sollen da eigentlich befriedigt werden?
Will man so überregionale Strahlkraft entwickeln? Fans aus Regionen locken, wo bereits ein anderer Fußballclub genau das alles bietet? Womöglich noch größer, noch bunter, noch knalliger und fetziger als hier? Das kann nicht klappen.
Statt das emotionale Erlebnis Tivoli zu vermarkten, das zugegeben nicht immer salonfähig und komfortabel ist, mühen wir uns zunehmend damit ab, den Vorbildern aus Gladbach, Köln und anderer Austauschware nachzueifern. Nicht von ungefähr geht das Interesse an der Alemannia zurück. Auch Leute, die mit Alemannia oder dem Gastverein nichts zu tun haben und aus purer Neugierde zu einem Spiel anreisen, wie in den letzten Jahren, trifft man dieser Tage nur noch selten. Warum soll man sich auch die Mühe machen? Schließlich ist es hier doch so wie überall. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Abstieg und die sportliche Talfahrt tragen zwar auch zur derzeitigen Tristesse bei, da ein Zweitligist natürlich für die Medien nicht so interessant ist wie ein Erstligist und ein stetes Bedürfnis nach neuen Schauplätzen und Geschichten besteht. Aber das ist alles nicht der Hauptgrund für das derzeitige Desinteresse. Wer über den eigenen Tellerrand hinausschaut, kann sehen, wie man sich im Schatten anderer Clubs zu grauen Mäusen entwickeln kann. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele (1860, Fürth, Bochum).

Niemand hat etwas dagegen, dass die Alemannia Geld verdient. Im Gegenteil. Diskutiert wurde lediglich über das "Wie". Über Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen. Für nicht wenige die große Chance. Man ist dabei, sie zu verpassen.

Gruß,
UA

Hallo Urbs Aquensis,
Du hast ja sooo Recht - aber bitte was sind konkret und in der Praxis die von Dir geforderten "Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen."?
Und im übrigen: Nischen besetzen klingt prima und ist auch manchen (wenigen?) zum Beispiel in der Industrie auch schon mal gelungen ("Nischen-Paule" Hahnemann seinerzeit bei BMW), im Berufsfußball ist mir kein "Nischenbesetzer" geläufig.
Aber oftmals sind die Nischen bei näherer Betrachtung keine oder - bei Erfolg - bald keine mehr oder aber sie erweisen sich als Fallen, in die man im Wortsinne reinfällt und in Schönheit stirbt.
So breit und facettenreich ist wohl das Spektrum im Berufsfußball nicht, da auch hier in erster Linie der Erfolg zählt.
Ich glaube auch nicht, "dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist." Ich denke vielmehr, dass alle diese - wenn auch populistischen - Maßnahmen ergriffen werden, um den Erfolg zu erhalten bzw. zu vermehren.
Und da gibt es leider nur sehr wenige Nischen, die es zu besetzen gälte, wenn es um den schnöden Mammon geht.
Aber vielleicht kannst Du ja gangbare Wege aufzeigen?
Gruß von der isla bonita!

[Münzenbergs Rache]

Zitat von Urbs Aquensis

Hallo LaPalma!
Das ist nicht ganz richtig. Darüber wurde sich hier sogar sehr tiefsinnig unterhalten. Man hat z. B. gemeint, dass es für einen kleineren Verein wie Alemannia klüger wäre, Nischen zu besetzen und das vorhandene Image zu pflegen, statt sich einfach nur in den Mainstream einzureihen. Für dieses besondere Image haben sich die Medien jedenfalls eine zeitlang sehr interessiert und dem Verein so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie wohl nie zuvor in seiner Geschichte. Wer die derzeitige Entwicklung aus der Nähe verfolgt, gewinnt jedoch den Eindruck, dass die Eigentümlichkeit des Vereins geopfert wird, weil sein Ruf als Hort des "puren Fußballs", der die Menschen bundesweit so fasziniert hat, den Verantwortlichen nicht gut genug ist. Also her mit dem Brimborium, das man aus anderen Arenen kennt, her mit Maskottchen, her mit Allerweltsfanartikeln, her mit Alemannia TV. Wessen Bedürfnisse sollen da eigentlich befriedigt werden?
Will man so überregionale Strahlkraft entwickeln? Fans aus Regionen locken, wo bereits ein anderer Fußballclub genau das alles bietet? Womöglich noch größer, noch bunter, noch knalliger und fetziger als hier? Das kann nicht klappen.
Statt das emotionale Erlebnis Tivoli zu vermarkten, das zugegeben nicht immer salonfähig und komfortabel ist, mühen wir uns zunehmend damit ab, den Vorbildern aus Gladbach, Köln und anderer Austauschware nachzueifern. Nicht von ungefähr geht das Interesse an der Alemannia zurück. Auch Leute, die mit Alemannia oder dem Gastverein nichts zu tun haben und aus purer Neugierde zu einem Spiel anreisen, wie in den letzten Jahren, trifft man dieser Tage nur noch selten. Warum soll man sich auch die Mühe machen? Schließlich ist es hier doch so wie überall. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Abstieg und die sportliche Talfahrt tragen zwar auch zur derzeitigen Tristesse bei, da ein Zweitligist natürlich für die Medien nicht so interessant ist wie ein Erstligist und ein stetes Bedürfnis nach neuen Schauplätzen und Geschichten besteht. Aber das ist alles nicht der Hauptgrund für das derzeitige Desinteresse. Wer über den eigenen Tellerrand hinausschaut, kann sehen, wie man sich im Schatten anderer Clubs zu grauen Mäusen entwickeln kann. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele (1860, Fürth, Bochum).

Niemand hat etwas dagegen, dass die Alemannia Geld verdient. Im Gegenteil. Diskutiert wurde lediglich über das "Wie". Über Wege, die zu beschreiten vielleicht mehr Mut erfordert, die sich jedoch als erfolgreicher erweisen könnten, weil sie die Fans emotional und individuell ansprechen.

Gruß,
UA

dem schließe ich mich an! Klasse geschrieben.

Ich wünsche uns das wir andere, individuellere Wege gehen. Ich wünsche mir Individualität gepaart mit charismatischem Traditionalismus und einer Prise typischem Öcher Andersseins. Letztendlich darf Professionalität und Geldverdienen nicht Außen vor stehen!
Wenn Alemannia sich zu dem entwickelt was der Main Stream so alles zu bieten hat (siehe Wolfsburg, Leverkusen und Bayern) dann haben wir unsere Seele verkauft, haben unsere Ideale aufgegeben und werden nicht mehr von denen unterschieden die Fußball als Marketing verramschen. Dann ist es auch nur noch eine Frage der Zeit bis wir auf Kommando jubeln und auf einen Strichcode eine Stadionwurst bestellen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen und der Alemannia nur das Beste!



Schönne Jroß

Stoeny

[Blackthorne]

Zitat von Münzenbergs Rache

Ich wünsche uns das wir andere, individuellere Wege gehen. Ich wünsche mir Individualität gepaart mit charismatischem Traditionalismus und einer Prise typischem Öcher Andersseins. Letztendlich darf Professionalität und Geldverdienen nicht Außen vor stehen!

Ich glaube, damit könnten alle hier gut leben. Leider nennt man ein solches Produkt auch die "eierlegende Wollmilchsau".

[Celtic]

Zitat von Blackthorne

Ich glaube, damit könnten alle hier gut leben. Leider nennt man ein solches Produkt auch die "eierlegende Wollmilchsau".

Stimmt, wird wohl nicht klappen. Deshalb hab ich mich schon vor Jahren entschieden: Gegen den Kommerz und damit (indirekt) auch gegen den sportlichen Erfolg. Aber das steht ja alles im alten Forum. Leider find ich damit so viele Gleichgesinnte wie Gysi mit seiner Politik. Nur daß meine Idee besser ist.
Guten Rutsch
Celtic