Pressethread III - Diskussion und Meinung hierzu

[Allegretto]

Zitat von Flutlicht

Ironie/Sarkasmus, oder? (Man weiß es ja nicht immer)

Egal, der Ernst der AZ ist es jedenfalls: Alles was nach 19 Uhr in der Welt passiert, egal ob Wahlen, Terroranschläge, Naturkatastrophen oder Sportveranstaltungen, wird in der AZ nicht mehr erwähnt.
Das soll eine Tageszeitung sein?

Fußballspiele, die wie gestern um 21:15 Uhr enden, werden völlig ignoriert?

Früher war es so, dass man zumindest in der Ergebnisspalte oder in Tabellen die ganz späten Spiele (20:45 Uhr-Beginn bei CL, Bundesliga, Nationalelf) noch einarbeitete. Oft ließ man auf der Deckseite noch etwas Platz für eine Kurznotiz/-bericht).
Aber nicht nur, dass das Geschichte ist. Nein, wenn ein Fußballspiel nicht vor 19 Uhr beendet ist, ist inzwischen Feierabend.

Und dafür über 500,- Euro im Jahr verlangen?
Wie gesagt, es ist ja nicht nur das Alemannia-Spiel, es betrifft das gesamte Weltgeschehen.

Im Reviersort (Online) konnte man schon 30 Minuten nach Spielschluss einen ausführlichen und positiven Bericht lesen.

[DerLängsteFan]

Jetzt muss ich mal eine Lanze für Die AN/AZ brechen.
Ich hatte vor einigen Jahren auch die AN im Abo, habe sie aber auch aus verschiedenen Gründen gekündigt.
Seit letztem Jahr habe ich sie nun online abonniert.
Nicht nur wegen der Alemannia, sondern auch wegen der lokalen, regionalen und internationalen Nachrichten und Berichten. Hier erscheinen die Artikel zeitnah, da kann mir der Redaktionsschluss egal sein.
Dass Journalismus auch bezahlt werden muss, sollte jedem klar sein, der einen Job hat.


Der Vergleich mit Reviersport und rp-online hinkt auch ein wenig.
Reviersport erscheint, falls ich richtig informiert bin, in der Printausgabe Montags und Donnerstags, da sind Infos über die Ergebnisse und Spielberichte schon fast unaktuell.
Ausserdem wird die Onlineseite durch die darin erhaltene Werbung finanziert.
Viele Berichte oder Interviews sind aus anderen Zeitungen übernommen, ja auch aus der AN.
Es ist auch kein Geheimnis, dass dort viel mit automatisierten Fussballberichten gearbeitet wird, quasi Roboter-Journalismus.


Die rp-online hat zwei Varianten. Eine werbeträchtige kostenlos und eine ohne Werbung im Abo.



Im Internet ist schon lange nicht mehr jede Info kostenlos.
Und das ist auch richtig so.


„Ömmesönslömmele”

[Flutlicht]

Zitat von DerLängsteFan

Jetzt muss ich mal eine Lanze für Die AN/AZ brechen.

Es geht mir um die Entwicklung der Printausgabe.
Ich bin (war) ein großer Freund davon, beim Frühstück eine Zeitung in der Hand zu haben. Und diese Printausgabe ist schlicht und einfach nicht mehr brauchbar.
Ich habe am Samstag die Zeitung aufgeschlagen und wollte irgendetwas zum Alemannia-Spiel lesen, welches am Freitag um 21:15 Uhr endete. Es wurde noch nicht mal ansatzweise erwähnt, dass dieses stattgefunden hat.
Und so geht es quer durch alle Bereiche, alle Sportarten, alle Themen, das gesamte Weltgeschehen.
Ein Terroranschlag, der nach 19 Uhr in der Welt passiert, findet am morgen in der Tageszeitung nicht statt. Bei einer Wahl kannst Du am nächsten morgen mit Glück die erste Hochrechnung in Erfahrung bringen.

Nun habe ich ein Abo. Ich stelle mir aber vor, ich wäre am Samstag morgen in ein Geschäft gegangen und hätte mir die AZ/AN geholt um über ein Ereignis am vorherigen Abend zu lesen. z.B. das Alemannia-Spiel, schlage sie zu Hause auf und sehe: Nichts.

Das hat halt mit Tageszeitung rein gar nichts mehr zu tun.
Und es ist ja auch nicht so, dass als Abonnent die (aktuellere) Online-Version dann gratis lesen könnte. Nö, dafür zahle ich dann wieder.

Es geht nicht ums Geld, ich zahle das und gut ist. Und wenn ich nicht mehr dazu bereit bin, kündige ich halt. Ist jedem seine Entscheidung.
Und mir ist auch der Kostendruck der Zeitungsverlage bewusst.

Ändert aber nichts daran, dass es eine Frechheit ist, in einer als solche verkauften Print-Tageszeitung ab 19 Uhr Feierband zu machen.
Von dem Ritual, eine Printzeitung morgens in den Händen zu halten, muss man sich also verabschieden, wenn man nicht enttäuscht eine Erwähnung des Alemannia-Spiels suchen will.
Und das ganze ist ja eine unangekündigte sukzessive Entwicklung. Erst nur kleine Schnellberichte auf der Frontseite, dann nur noch die Ergebnisse in den Tabellenteil eingearbeitet und nun: Gar nichts mehr.
Genauso die Entwicklung der zeitlichen Komponente: Erst waren es 20:45 Uhr-Spiele, die nicht mehr drin waren (hatte ich Verständnis) und dann sukzessive immer früher nach vorne geschoben.

Nein, da habe ich kein Verständnis mehr. Das ist die totale Kapitulation des Medienhausens Aachen in Sachen Printmedium. Dann sollen sie es einstellen und ein Wochenmagazin rausbringen. Die AZ am Samstag morgen war für einen Fußball-Interessierten für die Tonne.

[Achim F.]

Zitat von Flutlicht

Es geht mir um die Entwicklung der Printausgabe.
Ich bin (war) ein großer Freund davon, beim Frühstück eine Zeitung in der Hand zu haben. Und diese Printausgabe ist schlicht und einfach nicht mehr brauchbar.
Ich habe am Samstag die Zeitung aufgeschlagen und wollte irgendetwas zum Alemannia-Spiel lesen, welches am Freitag um 21:15 Uhr endete. Es wurde noch nicht mal ansatzweise erwähnt, dass dieses stattgefunden hat.
Und so geht es quer durch alle Bereiche, alle Sportarten, alle Themen, das gesamte Weltgeschehen.
Ein Terroranschlag, der nach 19 Uhr in der Welt passiert, findet am morgen in der Tageszeitung nicht statt. Bei einer Wahl kannst Du am nächsten morgen mit Glück die erste Hochrechnung in Erfahrung bringen.

Nun habe ich ein Abo. Ich stelle mir aber vor, ich wäre am Samstag morgen in ein Geschäft gegangen und hätte mir die AZ/AN geholt um über ein Ereignis am vorherigen Abend zu lesen. z.B. das Alemannia-Spiel, schlage sie zu Hause auf und sehe: Nichts.

Das hat halt mit Tageszeitung rein gar nichts mehr zu tun.
Und es ist ja auch nicht so, dass als Abonnent die (aktuellere) Online-Version dann gratis lesen könnte. Nö, dafür zahle ich dann wieder.

Es geht nicht ums Geld, ich zahle das und gut ist. Und wenn ich nicht mehr dazu bereit bin, kündige ich halt. Ist jedem seine Entscheidung.
Und mir ist auch der Kostendruck der Zeitungsverlage bewusst.

Ändert aber nichts daran, dass es eine Frechheit ist, in einer als solche verkauften Print-Tageszeitung ab 19 Uhr Feierband zu machen.
Von dem Ritual, eine Printzeitung morgens in den Händen zu halten, muss man sich also verabschieden, wenn man nicht enttäuscht eine Erwähnung des Alemannia-Spiels suchen will.
Und das ganze ist ja eine unangekündigte sukzessive Entwicklung. Erst nur kleine Schnellberichte auf der Frontseite, dann nur noch die Ergebnisse in den Tabellenteil eingearbeitet und nun: Gar nichts mehr.
Genauso die Entwicklung der zeitlichen Komponente: Erst waren es 20:45 Uhr-Spiele, die nicht mehr drin waren (hatte ich Verständnis) und dann sukzessive immer früher nach vorne geschoben.

Nein, da habe ich kein Verständnis mehr. Das ist die totale Kapitulation des Medienhausens Aachen in Sachen Printmedium. Dann sollen sie es einstellen und ein Wochenmagazin rausbringen. Die AZ am Samstag morgen war für einen Fußball-Interessierten für die Tonne.

Ich unterschreibe hier jedes Wort!

[aachenfan86]

Redaktionsschluss einer Tageszeitung sollte um Mitternacht sein. Dann hat man immer noch 6 Stunden Zeit zu drucken und die Zeitung an den Mann zu bringen.

[Heinsberger LandEi]

Zitat von aachenfan86

Redaktionsschluss einer Tageszeitung sollte um Mitternacht sein. Dann hat man immer noch 6 Stunden Zeit zu drucken und die Zeitung an den Mann zu bringen.

Bei mir war die Zeitung auch schon mal 2 Uhr morgens im Briefkasten. Auch sonst wird sie oft schon zwischen 4 und 5 Uhr gebracht. Die Boten können ja nicht an jedem Briefkasten gleichzeitig um 6 Uhr stehen, während die Kunden erwarten, dass die Zeitung spätestens um 6 Uhr da sein soll.



Zuverlässige Zusteller muss man auch erstmal finden und diejenigen bekommen dann vermutlich einen ausreichend großen Verteilbezirk, damit sich das nächtliche Aufstehen für sie überhaupt lohnt.



Mitternacht als Redaktionsschluss ist also vermutlich etwas ambitioniert. Der Druck und die Verteilung an die Zusteller vom Niederrhein bis zur Eifel nimmt ja auch noch etwas Zeit in Anspruch.

[Geheimniskremer]

Zitat von Heinsberger LandEi

Bei mir war die Zeitung auch schon mal 2 Uhr morgens im Briefkasten. Auch sonst wird sie oft schon zwischen 4 und 5 Uhr gebracht. Die Boten können ja nicht an jedem Briefkasten gleichzeitig um 6 Uhr stehen, während die Kunden erwarten, dass die Zeitung spätestens um 6 Uhr da sein soll.



Zuverlässige Zusteller muss man auch erstmal finden und diejenigen bekommen dann vermutlich einen ausreichend großen Verteilbezirk, damit sich das nächtliche Aufstehen für sie überhaupt lohnt.



Mitternacht als Redaktionsschluss ist also vermutlich etwas ambitioniert. Der Druck und die Verteilung an die Zusteller vom Niederrhein bis zur Eifel nimmt ja auch noch etwas Zeit in Anspruch.

Als ich noch jung war, da habe ich mich morgens immer gefreut, wenn ich das Ergebnis des Auswärtspiels in der Zeitung lesen konnte, die der NAchbar vor der Tür hatte. Wir hatten noch nicht mal TeleText.
Ich werde nie vergessen, als ich morgen da mal las: Arminia Bielefeld - Alemannia Aachen 1:5.

Heute macht Aachener Tages-Papierzeitung irgendwie keinen Spaß mehr. die letzten 24 Monate ständig irgendwelche Einzelschicksale aufgemacht. Dann diese ständigen Berichte vom Wolf in unserer Region. Der Rest ist eh nur noch Corona. Da kann ich mir auch mittlerweile die kostenlose "Aachener Woche" reinziehen. Keine Ahnung wie die mittlerweile heißt, Super Mittwoch und Super Sonntag?

Auf der anderen Seite muss man ehrlich sein, eine Tages-Papier-Zeitung rennt heute immer den Ereignissen hinterher. Wenn es nicht 19:00 Uhr ist, dann ist es eben 21:00 Uhr oder 22:00 Uhr. Um 22:15 kann trotzdem noch die Re-Verpflichtung von Heinze stattfinden.
Ich denke, das Medium ist eben ein wenig aus der Zeit gefallen und trotzdem gibt es noch genug Ältere, die gerne dieses Papier weiter in der Hand halten und darin lesen. Also macht man weiter und versucht dabei mit sinkender Auflage auch die Kosten zu senken. Also schafft sich die Tageszeitung eben schleichend und schwerfällig selber ab.

[traktor-walheim]

Als in den Redaktionsstuben noch Redakteure vom Schlage eines Lou Grant saßen, machte die tägliche Zeitung noch Freude. Spätestens seit den Zeiten eines Chefredakteurs Matthieu und der nicht erfolgte Aufarbeitung des Tivoli-Neubau-Desasters durch die Aachener Zeitung bzw. die nicht erfolgte Aufklärung der unseligen Hintergründe befindet sich das Blatt im steten Niedergang. Bestimmte Namen wurden in der Aachener Zeitung in diesen Zeiten übrigens nie mit dem Tivoli-Desaster in Verbindung gebracht - obschon sich diese geradezu aufdrängten.

Alles andere ist Geschichte - so wie auch die gedruckte Aachener Zeitung vermutlich bald Geschichte sein wird. Allerdings ist es in der Tat ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, die Print-Abonnenten für das online Angebot nochmal zahlen lassen zu wollen.

Zitat von Geheimniskremer

Als ich noch jung war, da habe ich mich morgens immer gefreut, wenn ich das Ergebnis des Auswärtspiels in der Zeitung lesen konnte, die der NAchbar vor der Tür hatte. Wir hatten noch nicht mal TeleText.
Ich werde nie vergessen, als ich morgen da mal las: Arminia Bielefeld - Alemannia Aachen 1:5.

Heute macht Aachener Tages-Papierzeitung irgendwie keinen Spaß mehr. die letzten 24 Monate ständig irgendwelche Einzelschicksale aufgemacht. Dann diese ständigen Berichte vom Wolf in unserer Region. Der Rest ist eh nur noch Corona. Da kann ich mir auch mittlerweile die kostenlose "Aachener Woche" reinziehen. Keine Ahnung wie die mittlerweile heißt, Super Mittwoch und Super Sonntag?

Auf der anderen Seite muss man ehrlich sein, eine Tages-Papier-Zeitung rennt heute immer den Ereignissen hinterher. Wenn es nicht 19:00 Uhr ist, dann ist es eben 21:00 Uhr oder 22:00 Uhr. Um 22:15 kann trotzdem noch die Re-Verpflichtung von Heinze stattfinden.
Ich denke, das Medium ist eben ein wenig aus der Zeit gefallen und trotzdem gibt es noch genug Ältere, die gerne dieses Papier weiter in der Hand halten und darin lesen. Also macht man weiter und versucht dabei mit sinkender Auflage auch die Kosten zu senken. Also schafft sich die Tageszeitung eben schleichend und schwerfällig selber ab.

[Koebes]

Zitat von traktor-walheim

Spätestens seit . . . der nicht erfolgte Aufarbeitung des Tivoli-Neubau-Desasters durch die Aachener Zeitung bzw. die nicht erfolgte Aufklärung der unseligen Hintergründe befindet sich das Blatt im steten Niedergang.

Nimmst Du die Alemannia da nicht ein bisschen zu wichtig? Der überwiegende Teil der Leser hat mit unserem Lieblingsverein absolut nichts am Hut. Trotzdem geht es mit der Tageszeitung bergab. Du hast schon etwas seltsame Theorien.

[Zoltan]

Zitat von traktor-walheim

......allerdings ist es in der Tat ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, die Print-Abonnenten für das online Angebot nochmal zahlen lassen zu wollen.

das ist einer der Gründe, warum ich das Zeitungs-Abo gekündigt habe und mich bislang noch weigere ein Online-Abo zu nehmen.

Man soll knapp 35 Euro pro Monat für eine Tageszeitung zahlen (mindestens 12 Monate Laufzeit), die quasi nur über vorgestern berichtet. Man bekommt aber keinen Zugriff auf die aktuellen Nachrichten online.

Die aktuellen Nachrichten sollen noch einmal 10,- Euro extra kosten.
Gleichzeitig muss man beim Lesen der Online-Nachrichten aber noch 40% der dargestellten Flächen "überspringen", weil es Werbung ist.

Das ist nicht mehr wirklich zeitgemäß.

Und ja, wenn man (als Aachener) ein bisschen an Vorgängen über die Stadt Aachen interessiert ist, zählen Berichte über die Alemannia und deren Stadion dazu. Und bei der Aufarbeitung der Tivoli-Neubau-Katastrophe hat die AZ/AN elendig versagt.

[Geheimniskremer]

Zum Zwecke meiner Kritik muss ich den aktuellen Bericht hier leider ganz reinkopieren. (Edit sagt: Tu nisch, darfste nisch)

Hinter der Paywall.

- Die spieler sind so an Ihre Grenzen gegangen, dass einige mit Krämpfen zu tun hatten, Damahni sogar am kompletten Körper.
- 3 Spieler wollten gleichzeitig raus, weil sie so fertig waren, das war dann die Phase des Ausgleichs. (Wussten wir ja schon) Sowas hat Kilic noch nie
- Der Spielstil von Kilic war wohl ausschlaggeben, da dort mehr Sprints in die Tiefe gefordert werden
- Niemand muss verletzt aussetrzen, alle sind im Training, Nur eine Sperre gibts für die 5. Gelbe für Uphoff
- Ansonsten Aussagen von Kilic, wie von Helmes: Grenzbereiche verschieben, In der gegnerischen Hälfte den Ball schon erobern, Vollen EInsatz u.s.w.

Warum kostet eine Nachbetrachtung ohne neue Erkenntnis eigentlich Geld?

[Heinsberger LandEi]

Zitat von Geheimniskremer

...
Warum kostet eine Nachbetrachtung ohne neue Erkenntnis eigentlich Geld?

Weil es eine neue Erkenntnis ist, dass es heute keine neue Erkenntnis gibt.

[lost-feather]

Das Problem allein an einer Lokalzeitung festzuzurren ist etwas unfair.

Allerdings gibt es in der Pressebranche einige Faktoren, die zu den von Euch monierten Umständen führen.

- Die Honorare für freie Mitarbeiter, aber auch für sogenannte fest-Freie sanken entweder drastisch oder erlebten in den letzten Jahren keine Steigerung.
- Gute, tief gehende Reportagen werden in der Presse allgemein kaum noch bestellt, und wenn, dann nicht so toll wie früher bezahlt.
- Lokal- aber auch Regionalzeitungen haben Fotojournalisten so mal nett eine Nachricht geschickt, dass es zum Beispiel weniger Geld für Fotos gibt, weil ja viel mehr online als analog publiziert wird und die analoge Auflage sinkt. Dass dafür online immer mehr Paywalls kommen.... geschenkt.

Aber auch, wann und wieviele neue Redakteure hat das Aachener Pressehaus eingestellt? Wie kritisch ist der Journalismus heute noch und wo fangen Abhängigkeiten von der Lokalpolitik an? Wie viele Leser sind wirklich noch bereit, für Artikel etwas zu zahlen? Tipp: besonders kritische Artikel sorgen in der Regel eben nicht für das Anwerben von Werbekunden. Und genau damit, Werbekunden, verdienen Medien oder soziale Medien ihr Geld.

Allgemein gesehen ist die Presse in Deutschland verglichen mit anderen EU-Ländern noch durchaus gut aufgestellt. Aber so bissig, wie Journalisten im vergangenen Jahrtausend sich hinter Themen klemmen konnten und durften, sind nur noch wenige Kollegen der aktuellen Generation.

Die Champions-League taugliche Arena in die Pampa zu setzen und dafür einen soliden Zweitligisten (oder halt "Anderthalbligisten") zu ruinieren, hat die gesamte lokale Wirtschaft in der einen oder anderen Form getroffen. Das ist eigentlich ein Thema, oder DAS Thema für eine Lokalzeitung. Aber, in AC haben wir doch nur noch eine, die konkurrenzlos in zwei Versionen an die Kioske geht.

Der Trend geht zu großen Medienhäusern, die mehrere Ballungszentren abdecken. So gesehen hat der aus Euren Postings heraus lesbare Niedergang der Lokalpresse durchaus Parallelen zum Schicksal unserer geliebten Alemannia.

Sorry, wenn es Euch platt vorkommt, aber hier sitzen alle in einem Boot. Die Journos aber auch die Medienkonsumenten, die ihrerseits mit ihrem Verhalten beim Konsum die Richtung der Entwicklung beeinflussen. Die ganzen Großvereine im Fussball sind so mächtig, weil sie viele Konsumenten und Fans anlocken.

Warum ich trotzdem Hoffnung habe? Robert Moonen mit einem Anti-Gesichtsbuch-T-Shirt zu fotografieren, das war beim Abschied von Odonkor fast noch toller, als die Bierdusche für Odonkor oder ein Plausch mit Ansgar.

Zum 5:3 hätte trotzdem mehr und vor allem viel mehr Hintergrund in Artikeln stehen können. Kilic, mit dem ich in seiner ersten Periode nicht wirklich warm werden konnte, macht mir Hoffnung. Nach 19 Monaten ohne Job muss er liefern. Dass er das super kann, hat er in Essen, beim Heimspiel und bei der Reaktivierung Mergims bereits gezeigt.

[Michi Müller]

Zitat von lost-feather

Das Problem allein an einer Lokalzeitung festzuzurren ist etwas unfair.



Allerdings gibt es in der Pressebranche einige Faktoren, die zu den von Euch monierten Umständen führen.



- Die Honorare für freie Mitarbeiter, aber auch für sogenannte fest-Freie sanken entweder drastisch oder erlebten in den letzten Jahren keine Steigerung.

- Gute, tief gehende Reportagen werden in der Presse allgemein kaum noch bestellt, und wenn, dann nicht so toll wie früher bezahlt.

- Lokal- aber auch Regionalzeitungen haben Fotojournalisten so mal nett eine Nachricht geschickt, dass es zum Beispiel weniger Geld für Fotos gibt, weil ja viel mehr online als analog publiziert wird und die analoge Auflage sinkt. Dass dafür online immer mehr Paywalls kommen.... geschenkt.



Aber auch, wann und wieviele neue Redakteure hat das Aachener Pressehaus eingestellt? Wie kritisch ist der Journalismus heute noch und wo fangen Abhängigkeiten von der Lokalpolitik an? Wie viele Leser sind wirklich noch bereit, für Artikel etwas zu zahlen? Tipp: besonders kritische Artikel sorgen in der Regel eben nicht für das Anwerben von Werbekunden. Und genau damit, Werbekunden, verdienen Medien oder soziale Medien ihr Geld.



Allgemein gesehen ist die Presse in Deutschland verglichen mit anderen EU-Ländern noch durchaus gut aufgestellt. Aber so bissig, wie Journalisten im vergangenen Jahrtausend sich hinter Themen klemmen konnten und durften, sind nur noch wenige Kollegen der aktuellen Generation.



Die Champions-League taugliche Arena in die Pampa zu setzen und dafür einen soliden Zweitligisten (oder halt "Anderthalbligisten") zu ruinieren, hat die gesamte lokale Wirtschaft in der einen oder anderen Form getroffen. Das ist eigentlich ein Thema, oder DAS Thema für eine Lokalzeitung. Aber, in AC haben wir doch nur noch eine, die konkurrenzlos in zwei Versionen an die Kioske geht.



Der Trend geht zu großen Medienhäusern, die mehrere Ballungszentren abdecken. So gesehen hat der aus Euren Postings heraus lesbare Niedergang der Lokalpresse durchaus Parallelen zum Schicksal unserer geliebten Alemannia.



Sorry, wenn es Euch platt vorkommt, aber hier sitzen alle in einem Boot. Die Journos aber auch die Medienkonsumenten, die ihrerseits mit ihrem Verhalten beim Konsum die Richtung der Entwicklung beeinflussen. Die ganzen Großvereine im Fussball sind so mächtig, weil sie viele Konsumenten und Fans anlocken.



Warum ich trotzdem Hoffnung habe? Robert Moonen mit einem Anti-Gesichtsbuch-T-Shirt zu fotografieren, das war beim Abschied von Odonkor fast noch toller, als die Bierdusche für Odonkor oder ein Plausch mit Ansgar.



Zum 5:3 hätte trotzdem mehr und vor allem viel mehr Hintergrund in Artikeln stehen können. Kilic, mit dem ich in seiner ersten Periode nicht wirklich warm werden konnte, macht mir Hoffnung. Nach 19 Monaten ohne Job muss er liefern. Dass er das super kann, hat er in Essen, beim Heimspiel und bei der Reaktivierung Mergims bereits gezeigt.

Zeigt aber ja auch das Mergim wohl doch keinen Burnout oder Depressionen hatte wie im www gemunkelt wurde...

Gesendet von meinem M2011K2G mit Tapatalk

[lost-feather]

Zitat von Michi Müller

Zeigt aber ja auch das Mergim wohl doch keinen Burnout oder Depressionen hatte wie im www gemunkelt wurde...

Gesendet von meinem M2011K2G mit Tapatalk

Vielleicht könnte man eher eine Mergim-Allegie bei Hellmer vermuten. Wie sonst ließen sich die Leistung und der Einsatz von Mergim nach der Pause erklären?

[Geheimniskremer]

Zitat von lost-feather

Vielleicht könnte man eher eine Mergim-Allegie bei Hellmer vermuten. Wie sonst ließen sich die Leistung und der Einsatz von Mergim nach der Pause erklären?

Oder die beiden funken auf verschiedenen Frequenzen.
Ich denke, mergim wird schon einen sehr grossen Anteil haben. Und dass er jetzt nicht einfach so weiter machen kann, wie bisher, ist selbst ihm klar.
Dass seine alter Mentor und einziger Versteher nun wieder sein Chef ist, das macht es ihm natürlich viel leichter.

Für uns ist es in jedem Fall eine absolute Win-Situation.
Es war quasi ein kostenloser Neuzugang auf der Position, die vorher vakant war.

[tjangoxxl]

Zitat von Geheimniskremer

Ich denke, mergim wird schon einen sehr grossen Anteil haben. Und dass er jetzt nicht einfach so weiter machen kann, wie bisher, ist selbst ihm klar.
Dass seine alter Mentor und einziger Versteher nun wieder sein Chef ist, das macht es ihm natürlich viel leichter.

Fuatund Mergim passt einfach, Helmes und Mergim passte definitiv nicht, dafür hatte Fuat seine Probleme mit Glowacz zum Beispiel.

Mal profitiert der eine von einem Trainerwechsel, mal der andere.

Ich bin aber auch heilfroh, wenn wir Mergim fit und auf stärkstem Level in der Mannschaft haben, keine Frage, das ist ein enormer Qualitätsgewinn für uns

[a.tetzlaff]

Zitat von traktor-walheim

Als in den Redaktionsstuben noch Redakteure vom Schlage eines Lou Grant saßen, machte die tägliche Zeitung noch Freude. Spätestens seit den Zeiten eines Chefredakteurs Matthieu und der nicht erfolgte Aufarbeitung des Tivoli-Neubau-Desasters durch die Aachener Zeitung bzw. die nicht erfolgte Aufklärung der unseligen Hintergründe befindet sich das Blatt im steten Niedergang. Bestimmte Namen wurden in der Aachener Zeitung in diesen Zeiten übrigens nie mit dem Tivoli-Desaster in Verbindung gebracht - obschon sich diese geradezu aufdrängten.

Alles andere ist Geschichte - so wie auch die gedruckte Aachener Zeitung vermutlich bald Geschichte sein wird. Allerdings ist es in der Tat ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, die Print-Abonnenten für das online Angebot nochmal zahlen lassen zu wollen.

Man braucht in Aachen mit dem Tivoli-Neubau nicht bestimmte Namen in Verbindung zu bringen.

Jeder hier kennt doch die Namen der damals in Bezug auf den Neubau führenden Leute wie Schmadtke, Kremer, Hilgers, Appel, Frantzen ( der von der IG nominierte Fanvertreter),Heinrichs und nicht zu vergessen Jürgen Linden in seiner Doppelrolle als OB und Aufsichtsratvorsitzender.
Ohne diese Doppelrolle wäre es nicht gelungen, die Hindernisse wie Kleingärten, PTSV usw. aus dem Weg zu räumen und den Neubau in der vorggebenen Zeit durchzuziehen.

Die Art der Finanzierung und den sportlichen Niedergang lasse lasse ich jetzt aussen vor.

Übrigens:
Wo ist dein alter Ego Gorgar geblieben?

[Koebes]

Aus dem im Pressethread verlinkten "In der Pratsch"-Artikel über Lutz von Hasselt:

Obwohl Heimspieltage für ihn Arbeitstage sind und er ohnehin im Stadion ist, verlängert er seine S4-Dauerkarte Jahr für Jahr.

Ich hoffe doch, dass dies eine eher symbolträchtige Handlung von Lutz ist und er nicht tatsächlich gezwungen ist, seine Dauerkarte selber zu bezahlen. Ein solch verdienter Mitarbeiter sollte doch freien Zugang zum Tivoli auch an Spieltagen haben.

[Geheimniskremer]

Zitat von a.tetzlaff

Man braucht in Aachen mit dem Tivoli-Neubau nicht bestimmte Namen in Verbindung zu bringen.

Jeder hier kennt doch die Namen der damals in Bezug auf den Neubau führenden Leute wie Schmadtke, Kremer, Hilgers, Appel, Frantzen ( der von der IG nominierte Fanvertreter),Heinrichs und nicht zu vergessen Jürgen Linden in seiner Doppelrolle als OB und Aufsichtsratvorsitzender.
....die Hindernisse ..... aus dem Weg zu räumen .....

Soweit ich weiß, wurde Schmadtke damals aussen vor gelassen beim Stadion-Neubau, weil er es so kritisch gesehen hat und den Tivoli so nicht hätte bauen lassen. Das hat den Oberen dann nicht gepasst, also war er nicht involviert.

Ansonsten gefällt mir der dick markierte Satz ganz gut. War da nicht auch noch ein kleines Restaurant, dass zeitgünstig abgebrannt ist.