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  #14001  
Alt 24.06.2021, 23:44
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Heinsberger LandEi Heinsberger LandEi ist offline
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... Das ist ähnlich wie mit den Kniefällen. Natürlich gibt es Rassismus. Und natürlich muss man dagegen kämpfen.
Was aber viele nicht beachten, wenn man Dinge übertreibt, dann schlägt das Ziel das man eigentlich damit verfolgt ins Gegenteil um weil es die Leute nervt.
...

Ich kann Dir in manchen Punkten zustimmen, insbesondere was die Doppelmoral von UEFA und anderen öffentlichen Personen betrifft, die dann gegen Diskriminierung eintreten, wenn es dem Geschäft nützt oder zumindest nicht schadet und auf der anderen Seite Diktaturen wie Aserbeidschan und Katar hofieren.

Was die Kniefälle angeht, kann ich Dir aber überhaupt nicht folgen. Ich sehe nicht, wie es beim Kampf gegen Rassismus zu Übertreibungen kommen könnte. Rassismus ist ein riesiges Problem, denn dazu gehören nicht nur die Haltungen von Rechtsextremisten, die sich dank ihres Synapsenmangels für die Angehörigen einer höherwertigen Rasse halten.

Rassismus ist ein äußerst weit in der Gesellschaft verbreitetes und alltägliches Problem, wenn bspw. viele Leute denken, dass Menschen mit dunklerer Hautfarbe aufgrund ihrer Veranlagung "wilder" oder häufiger kriminell seien. Es sind oft kleine Vorurteile oder Klischees, die uns schon zu Kindeszeiten vermittelt wurden und die heute noch anderen Menschen das Leben im Alltag schwer machen. Zu meinen Kindergartenzeiten wurde noch unter Anleitung der Erzieherinnen das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" (und wenn er kommt, dann laufen wir) gespielt. Das war Anfang der 80er.

Unsere Großelterngeneration kam mit dunkelhäutigen Menschen erstmals in der Zeit der amerikanischen Besatzung in Kontakt und wurde vorher vom Herrenrassendenken der Nazis mitgeprägt. Als meine Eltern geheiratet hatten, war die Ermordung von Martin Luther King noch kein Jahr her. Heute hat sich die Welt zwar teilweise geändert, die Einstellungen vieler Menschen hinken diesem Wandel aber weit hinterher. Wir sind noch sehr weit davon entfernt, das Übel des Rassismus auch nur annähernd überwunden zu haben.

Deshalb gilt mein Respekt für jeden Sportler, der auch nur durch eine symbolische Geste seine Solidarität mit Menschen bekundet, die aufgrund ihrer Abstammung benachteiligt oder unterdrückt werden. Ich wünschte, es gäbe viel mehr davon.

Wenn sich jemand von einem Symbol gegen Rassismus genervt fühlt, warum fühlt sich dieser Mensch gerade davon getriggert? Ich habe da einen leisen Verdacht...




PS: Filmtipp "Schwarzer Adler" über dunkelhäutige Bundesliga-Stars und deren Erfahrungen: https://www.zdf.de/sport/zdf-sportre...-doku-100.html
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  #14002  
Alt 25.06.2021, 00:44
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
...
...
Was die Kniefälle angeht, kann ich Dir aber überhaupt nicht folgen. Ich sehe nicht, wie es beim Kampf gegen Rassismus zu Übertreibungen kommen könnte. Rassismus ist ein riesiges Problem, denn dazu gehören nicht nur die Haltungen von Rechtsextremisten, die sich dank ihres Synapsenmangels für die Angehörigen einer höherwertigen Rasse halten.
...
...

Was diese ganze Kniefall Geschichte angeht, muss man halt leider auch einfach sagen, das ist mittlerweile eine von allen Seiten nur noch völlig instrumentalisierte und hochgepuschte Nummer.

Da hat sich in der NFL ein Spieler namens Collin Kapernick während der Nationalhymne hingekniet um auf Diskriminierung aufmerksam zu machen.
Und das hat sich dann medial völlig aufgebauscht.
Als erstes haben sich darüber natürlich rechtsradikale gleich künstlich aufgeregt und das ganze als "unpatriotisch" bis hin zu "Landesverrat" und derartrig absurdem Zeug hochgespielt.
Daraufhin haben sich dann wiederum andere Spieler mit Kaepernick auf Grund der Gegenreaktion solidarisiert.
Und dann irgendwann hat Trump das ganze auch noch als Wahlkampfthema aufgegriffen.
Die ganze Nummer mit dem Knien während der Nationalhymne ist mittlerweile nur noch völlig abgehoben und durchgedreht. Und wenn sich dann in Deutschland oder sonstwo Jahre nachdem die ganze Geschichte in den USA durchgekaut worden ist, während der Nationalhymne oder einem Vereinslied oder dergleichen hinkniet, dann geht das dabei eben leider gar nicht mehr um die ursprüngliche Sache, sondern stattdessen meist doch nur noch um völlig banale und verdummt polaristierte Trittbrettfahrerei und das künstlich empörte Fingerzeigen auf andere.

Bei sowas wird doch gar nicht mehr reflektiert, sondern in allererster Linie wird erstmal nur das eigene Image gepflegt und so getan als ob man sich dabei für irgendwas gutes einsetzt. Dabei wird nicht einmal kreativ irgendwie der Urpsrungsgedanke des Protestes umgesetzt, sondern da wird nur medienwirksam immitiert und nachgeahmt ganz ohne eigenen Bezug.

Man kann sich bei der ganzen Kniefallaffäre um so vieles zu recht aufregen. Vor allem auch um das miserable Verhalten der NFL und Collin Kaeperkicks ruinierte Karriere, natürlich auch über das Problem der Rechtsradikalen und Rassisten deren Verhalten und über Polizeigewalt und so weiter und so fort. Nur das ganze dann hier in Deutschland oder sonstwo nachzuahmen und dabei leider in erster Linie zu karrikieren ohne dabei auch nur ansatzweise eine ernsthafte oder konstruktive Diskussion vor Ort anzuregen und auf die örtlichen Umstände hinzuweisen und darauf zu übertragen, das bringt leider wirklich niemandem was!
Das ist leider wirklich nur fast genau so dümmlich, wie wenn AFD Anhänger Montagsdemos veranstalten und dabei "Wir sind das Volk!" brüllen. Mit der eigentlichen Sache und dem eigentlichen gut gemeinten Gedanken hat sowas dann doch gar nichts mehr zu tun, sondern stattdessen wird das nur instrumentalisiert und zweckentfremdet. Die AFD und Rechtsradikale machen das ständig, die Linkspartei und andere machen das aber auf ihre Art und Weise eben leider auch.
Mal mehr, mal weniger unehrlich und unredlich.

Ganz abgesehen davon würde ich mal konstruktiv vorschlagen anstatt sich wie Kaepernick hinzuknien, vielleicht als erstes dann doch mal den Hunger Games Gruss aus Myanmar nachzuahmen... oder das Thema Hong Kong aufzugreifen... oder auf die Umstände "nebenan" in Weißrussland...

Die Regenbogenallianzarena hätte ich in dem Kontezt übrigens wirklich gut gefunden, aber das hätte man dann halt wie Neuer mit seiner Kapitänsbinde auch ganz einfach machen müssen, ohne die Zustimmung der UEFA!
Aber für soviel Protest felhte den Beteiligten ja dann leider doch der Mumm!
Dabei müssen die Antragsverfasser, die so bequem in München in ihren Büros sitzen noch nicht mal Repressionen von Viktor Orbán fürchten im Gegensatz zu den LGBTQ Ungarn, die man damit angeblich doch so sehr und so ausgesprochen solidarisch unterstützen wollte.
Nur wie man ja dann sehen konnte, war das mit der so groß beschworenen Solidarität am Ende eben doch nicht so viel... oder hat die Allianzarena heimlich doch noch in Regenbogenfarben geleuchtet?

Für die ein oder andere Pressemeldung zur positiven Imagepflege hat's den Antragstellern und -unterstützern aber allemal gereicht, Zweck erfüllt, die Aktion war also ein "voller Erfolg". Und das "beste" daran, die ganze bequeme Imagepflege hat die Betreffenden noch nicht mal einen einzigen Cent gekostet!
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Geändert von Aix Trawurst (25.06.2021 um 01:45 Uhr)
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  #14003  
Alt 25.06.2021, 03:24
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  #14004  
Alt 25.06.2021, 04:57
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Michi Müller Michi Müller ist offline
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Ich kann Dir in manchen Punkten zustimmen, insbesondere was die Doppelmoral von UEFA und anderen öffentlichen Personen betrifft, die dann gegen Diskriminierung eintreten, wenn es dem Geschäft nützt oder zumindest nicht schadet und auf der anderen Seite Diktaturen wie Aserbeidschan und Katar hofieren.

Was die Kniefälle angeht, kann ich Dir aber überhaupt nicht folgen. Ich sehe nicht, wie es beim Kampf gegen Rassismus zu Übertreibungen kommen könnte. Rassismus ist ein riesiges Problem, denn dazu gehören nicht nur die Haltungen von Rechtsextremisten, die sich dank ihres Synapsenmangels für die Angehörigen einer höherwertigen Rasse halten.

Rassismus ist ein äußerst weit in der Gesellschaft verbreitetes und alltägliches Problem, wenn bspw. viele Leute denken, dass Menschen mit dunklerer Hautfarbe aufgrund ihrer Veranlagung "wilder" oder häufiger kriminell seien. Es sind oft kleine Vorurteile oder Klischees, die uns schon zu Kindeszeiten vermittelt wurden und die heute noch anderen Menschen das Leben im Alltag schwer machen. Zu meinen Kindergartenzeiten wurde noch unter Anleitung der Erzieherinnen das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" (und wenn er kommt, dann laufen wir) gespielt. Das war Anfang der 80er.

Unsere Großelterngeneration kam mit dunkelhäutigen Menschen erstmals in der Zeit der amerikanischen Besatzung in Kontakt und wurde vorher vom Herrenrassendenken der Nazis mitgeprägt. Als meine Eltern geheiratet hatten, war die Ermordung von Martin Luther King noch kein Jahr her. Heute hat sich die Welt zwar teilweise geändert, die Einstellungen vieler Menschen hinken diesem Wandel aber weit hinterher. Wir sind noch sehr weit davon entfernt, das Übel des Rassismus auch nur annähernd überwunden zu haben.

Deshalb gilt mein Respekt für jeden Sportler, der auch nur durch eine symbolische Geste seine Solidarität mit Menschen bekundet, die aufgrund ihrer Abstammung benachteiligt oder unterdrückt werden. Ich wünschte, es gäbe viel mehr davon.

Wenn sich jemand von einem Symbol gegen Rassismus genervt fühlt, warum fühlt sich dieser Mensch gerade davon getriggert? Ich habe da einen leisen Verdacht...




PS: Filmtipp "Schwarzer Adler" über dunkelhäutige Bundesliga-Stars und deren Erfahrungen: https://www.zdf.de/sport/zdf-sportre...-doku-100.html
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Ich kann Deine Gedanken durchaus nachvollziehen und finde es im übrigen gut das man auch bei solch heiklen Themen sachlich und vernünftig diskutieren kann. Warum nicht immer so?

Vielleicht hast Du mich falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt...

Wenn wie Aix Trawurst es schon sehr gut beschrieben hat ein Sportler aus Respekt oder aus Protest auf die Knie geht dann ist das vollkommen in Ordnung. Man spricht darüber und es zeigt Wirkung. Genauso wie z.B. Regenbogenfahnen am Christopher Street Day. Man nimmt es wahr. Wenn nun aber jeder Hinz und Kunz auf Facebook sein Profilbild in Regenbogenfarben hüllt, sämtliche Firmen ihre Logos in Regenbogenfarben präsentieren und viele Vereine ihre Stadien erleuchten, dann ist das wie man so schön sagt "too much". Ebenso mit den Kniefällen. Du guckst die EM und in fast jedem Spiel gingen die Spieler auf die Knie. Vorher auch schon in der Premier League und bei Länderspielen. Unsere deutsche Mannschaft bei den letzten Teststpielen mit Spruchbändern.

"Weniger ist manchmal mehr" heisst es so schön...

Jeder der mich nicht nur aus dem Forum, sondern auch persönlich kennt weiß wie ich bin. Das ich keiner Fliege was zu leide tu, dass ich jeden Menschen respektiere, egal welche Hautfarbe er hat, welchen Gott er anbetet und mit wem er ins Bett hüpft.

Apropos Regenbogen... ich oute mich jetzt mal... ich habe exakt 7 Lieder von Kerstin Ott auf meinem USB-Stick der im Auto und auf der Arbeit läuft
Weil ich deren Lieder einfach nur geil finde
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Gegenwind (11.07.2021)
  #14005  
Alt 25.06.2021, 06:27
Dat Ei Dat Ei ist offline
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Vollkommen zu recht wird da geschimpft! Habe ich auch getan. Allerdings (wie ich finde) mit meiner Aussage "kümmert Euch um den Fußball, da habt ihr genug mit zu tun" nicht beleidigend und/oder diskriminierend. OK, schimpfen ist vielleicht das falsche Wort - sachlich kritisieren sollte man es hingegen schon dürfen.
Sicherlich kann man sachlich kritisieren, aber hier empfinde ich deine "Kritik" als (für mich persönlich inakzeptables) Statement. Inhaltlich, da die Alemannia (bzw. die ASB die dazu notwendige Technik in Ihrem Fundus haben müsste) die 15 Minuten die Lampen aus dem Keller zu holen und anzuschließen und ein Zeichen gegen Homophobie zu zeigen keinen Einfluss auf die Kaderplanung oder den Fußball hat. Im Zweifel bekommt man das Equipment auch geliehen für 50 Euro (wenn nicht sogar gestellt für den Zweck).

Das wiederum schiebt deinen Kommentar in die Ecke derer, die solche Zeichen nicht sehen möchten, und damit unterschwellig auch zu denen, die gerne betonen, dass Politik nichts im Stadion zu suchen hat, gleichzeitig aber aktiv Mitglieder akquirieren für ihre Kommandos, Brigaden und andere braune Armeen.

Ich habe dich bis jetzt nicht dem Spektrum zugeordnet, und hoffe einfach mal, dass das nicht der Hintergrund ist und du dir der Interpretation und Tragweite von dem Kommentar nicht bewusst warst. Nimm es bitte nicht als Angriff, so habe ich diese Aussage einfach aufgefasst. Kann natürlich nicht mit den offen homophoben Kommentaren verglichen werden, aber das "Zwischen den Zeilen lesen" macht mir Bauchschmerzen bei deinem Kommentar.

Auch das Argument explizit zu betonen, Freunde zu haben, die homosexuell, schwarz etc sind, hat ganz häufig was aus der Kategorie: Ich bin ja kein Nazi / Homophob, aber...

Das Problem an sich ist hier, dass es einfach noch nicht normal ist, in der Gesellschaft sich selbst sein zu können, dafür sollten alle auch einmal ein Zeichen setzen. Das Zeichen hat natürlich den größten Effekt, wenn man das den Gegnern offensichtlich unter die Nase hält - das fördert die Diskussionen und auch das Reflektieren von persönlichen Einstellungen.

Das Thema ist subtil und schwierig. Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen einfach nicht reflektieren und es an Offenheit fehlt. Wenn ich dann Kommentare auf Facebook sehe, wie z.B. "Ich finde die Aktion gut, aber wenn mich einer von Euch nudelt, hau ich euch auf die Fresse. Sry." bleibt mir die Sprache weg und zeigt wie viel noch zu tun ist.

Reden / Diskutieren und zum Reflektieren anregen hilft. In meinem engeren Bekanntenekreis hat es im Kleinen funktioniert, und zu zeigen, wie weltfremd manche Ansichten doch sind. Macht es einfach auch. Diskutiert offen und ehrlich mit den Leuten in eurem Umfeld, die vielleicht unbewusst / unintentionnel diskriminierende / homophobe Sprüche raushauen. Im Zweifel muss man dann halt auch mal ein Zeichen setzen und Leute rausschmeißen, oder selber gehen, weil man sich mit solchen Leuten nicht umgeben möchte. Auch das regt dann zum Nachdenken an.

Und schaut euch die schwarzen Adler an. Wer dann nicht schockiert ist, wie in den 50ern im Fernsehen mit den Müttern farbiger Kinder umgegangen wurde, bzw, wie Frauenfußballerinnen im Fernsehen vorgeführt wurden, sollte mal hinterfragen, ob sein Weltbild ca. 70 Jahre hinterherhinkt.
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chris2010 (27.06.2021), Eu-Forist (30.06.2021), Heinsberger LandEi (25.06.2021), Jonas (25.06.2021), Koebes (25.06.2021), Krücke (25.06.2021), Schokoprinte (25.06.2021), Zoltan (28.06.2021)
  #14006  
Alt 25.06.2021, 09:07
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Schokoprinte Schokoprinte ist offline
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Wenn wie Aix Trawurst es schon sehr gut beschrieben hat ein Sportler aus Respekt oder aus Protest auf die Knie geht dann ist das vollkommen in Ordnung. Man spricht darüber und es zeigt Wirkung. Genauso wie z.B. Regenbogenfahnen am Christopher Street Day. Man nimmt es wahr. Wenn nun aber jeder Hinz und Kunz auf Facebook sein Profilbild in Regenbogenfarben hüllt, sämtliche Firmen ihre Logos in Regenbogenfarben präsentieren und viele Vereine ihre Stadien erleuchten, dann ist das wie man so schön sagt "too much". Ebenso mit den Kniefällen. Du guckst die EM und in fast jedem Spiel gingen die Spieler auf die Knie. Vorher auch schon in der Premier League und bei Länderspielen. Unsere deutsche Mannschaft bei den letzten Teststpielen mit Spruchbändern.
Ich empfand genau das ganz stark, dass eben Alle geballt ein Zeichen der Solidarität gesetzt haben und sich dem keiner entziehen konnte. Und es ist auch nicht heuchlerisch wenn man am nächsten Tag sein Profilbild wieder normal gefärbt hat.
Und die Tatsache, dass sich so viele Leute über sowas aufregen zeigt auch, dass diese Aktion genau richtig war.

Deine Ausrede, Du könntest nicht homophob sein, da Du Homosexuelle im Freundeskreis hast, ist auch total lame. Das war früher schon mit den Neonazis das gleiche, die sich damit rausredeten der Türke auf der Arbeit, wäre ja ihr Kumpel, und sie könnten deshalb keine Rassisten sein.

Und was die Kniefälle und das Zeichen setzen für Solidarität angeht: ganz Ehrlich- nimmt Dir irgendjemand was weg?
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亚琛球迷 (25.06.2021), Allegretto (25.06.2021), chris2010 (27.06.2021), Heinsberger LandEi (25.06.2021), Jonas (25.06.2021), josef heiter (28.06.2021), Krücke (25.06.2021), Mott (25.06.2021), Zoltan (28.06.2021)
  #14007  
Alt 25.06.2021, 11:30
Geheimniskremer Geheimniskremer ist offline
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Die omnipräsente Solidarisierung wird von Gegnern gerne schnell als Wahn abgetan. Auch wenn nicht alle immer die Gleichen Motive haben, so ist es trotzdem ein Ausrufzeichen, dass solche Massen eine Solidarisierung zumindest nicht ablehnen.

Viel schlimmer finde ich es, wenn sich Leute nicht mehr trauen, sich zu solidarisieren, weil man dann die gleichen Repressalien erwarten kann, wie die Unterdrückten.

Eine übrigens sehr gerne verübte Disziplin von Rechts- und Linksradikalen oder autokratischen Führungen von Terrorstaaten.

Und am Ende kann ich nur noch lachen, wenn jemand schreibt:
Ich bin zwar keine Homophober, aber...
ich bin ja kein Nazi, aber.....
Ich habe ausländische Freunde, aber ....
Ich habe schwule Freunde, aber .....

Wir sind meilenweit davon entfernt so bunt zu sein, wie wir es gerne wären. Ein breite Solidarisierung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn es zum Mainstream wird ist das nicht langweilig, heuchlerisch oder verbraucht, sondern ein Riesen-Erfolg gegen das Problem der Unterdrückung.
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Alt 25.06.2021, 12:11
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Christoph.Ac Christoph.Ac ist offline
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Zitat von Geheimniskremer Beitrag anzeigen
Die omnipräsente Solidarisierung wird von Gegnern gerne schnell als Wahn abgetan. Auch wenn nicht alle immer die Gleichen Motive haben, so ist es trotzdem ein Ausrufzeichen, dass solche Massen eine Solidarisierung zumindest nicht ablehnen.

Viel schlimmer finde ich es, wenn sich Leute nicht mehr trauen, sich zu solidarisieren, weil man dann die gleichen Repressalien erwarten kann, wie die Unterdrückten.

Eine übrigens sehr gerne verübte Disziplin von Rechts- und Linksradikalen oder autokratischen Führungen von Terrorstaaten.

Und am Ende kann ich nur noch lachen, wenn jemand schreibt:
Ich bin zwar keine Homophober, aber...
ich bin ja kein Nazi, aber.....
Ich habe ausländische Freunde, aber ....
Ich habe schwule Freunde, aber .....

Wir sind meilenweit davon entfernt so bunt zu sein, wie wir es gerne wären. Ein breite Solidarisierung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn es zum Mainstream wird ist das nicht langweilig, heuchlerisch oder verbraucht, sondern ein Riesen-Erfolg gegen das Problem der Unterdrückung.
Ganz toller und wichtiger Beitrag!

Bei Fremdenhass, Gleichberechtigung und Diskriminierung in jeglicher Form kann es niemals eine Instrumentalisierung geben, solange auch nur der kleinste Funke davon in der Gesellschaft toleriert oder auch nur gedacht wird!
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Alt 25.06.2021, 17:33
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Michi Müller Michi Müller ist offline
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Die omnipräsente Solidarisierung wird von Gegnern gerne schnell als Wahn abgetan. Auch wenn nicht alle immer die Gleichen Motive haben, so ist es trotzdem ein Ausrufzeichen, dass solche Massen eine Solidarisierung zumindest nicht ablehnen.



Viel schlimmer finde ich es, wenn sich Leute nicht mehr trauen, sich zu solidarisieren, weil man dann die gleichen Repressalien erwarten kann, wie die Unterdrückten.



Eine übrigens sehr gerne verübte Disziplin von Rechts- und Linksradikalen oder autokratischen Führungen von Terrorstaaten.



Und am Ende kann ich nur noch lachen, wenn jemand schreibt:

Ich bin zwar keine Homophober, aber...

ich bin ja kein Nazi, aber.....

Ich habe ausländische Freunde, aber ....

Ich habe schwule Freunde, aber .....



Wir sind meilenweit davon entfernt so bunt zu sein, wie wir es gerne wären. Ein breite Solidarisierung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn es zum Mainstream wird ist das nicht langweilig, heuchlerisch oder verbraucht, sondern ein Riesen-Erfolg gegen das Problem der Unterdrückung.
Komisch, dass ich sogar Homosexuelle kenne denen dieser Regenbogen Hype zu viel war...

Toleranz ist, auch andere Meinungen zu tolerieren.

Was bringt es wenn ich schön artig nen Regenbogen poste, zwei Tage später beim Grillen dann aber den nächsten Schwulenwitz erzähle?

Regenbogen posten bewirkt gar nichts.

Taten statt Worte...

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Gegenwind (11.07.2021)
  #14010  
Alt 25.06.2021, 18:32
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Wissquass Wissquass ist offline
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Homophobie im Fußball fand ich schon immer merkwürdig....
Es gibt wohl keinen vergleichbaren Bereich, in dem sich Männer so nah kommen, auf dem Platz wie auf den Rängen...
Es ist ein Relikt aus Zeiten eines verzerrten Männerbildes, wonach die Recken der Schlacht nach getaner Arbeit reihenweise die Puppen flach legen und Schwule alle irgendwie weich und tuntig sind...
Uralte Zöpfe
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Da hat doch jetzt tatsächlich einer eine zusätzliche Flasche aufs Spielfeld geworfen..
(Werner Hansch)
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Aix Trawurst (26.06.2021), Braveheart (25.06.2021), Eu-Forist (30.06.2021), Gegenwind (11.07.2021)
  #14011  
Alt 25.06.2021, 19:23
Benutzerbild von Schokoprinte
Schokoprinte Schokoprinte ist offline
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Komisch, dass ich sogar Homosexuelle kenne denen dieser Regenbogen Hype zu viel war...

Toleranz ist, auch andere Meinungen zu tolerieren.

Was bringt es wenn ich schön artig nen Regenbogen poste, zwei Tage später beim Grillen dann aber den nächsten Schwulenwitz erzähle?

Regenbogen posten bewirkt gar nichts.

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Selbst wenn es diesen einen Homosexuellen gibt, repräsentiert er ja nicht die Gesamtheit

Warum glaubst Du denn, dass Deine Meinung nicht toleriert wird? Sie steht ja immer noch da, und du wirst deshalb nicht verfolgt. Das bedeutet aber doch nicht, dass man diese Meinung gut finden oder teilen muss, oder ihr nicht widersprechen darf.

Warum glaubst Du, dass Leute die Regenbogen posten, 2 Tage später Schwulenwitze erzählen?

In Deinem Umfeld scheint ein Wort nicht viel zu gelten. Wieso schließen sich Taten und Worte für Dich aus?

Dafür das Regenposten nichts bewirkt, regt sich aber eine ganz schöne Menge an Leuten darüber auf
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chris2010 (27.06.2021), Eu-Forist (30.06.2021), josef heiter (28.06.2021), Krücke (25.06.2021), tivolino (25.06.2021), Zoltan (28.06.2021)
  #14012  
Alt 25.06.2021, 19:24
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Bei sowas wird doch gar nicht mehr reflektiert, sondern in allererster Linie wird erstmal nur das eigene Image gepflegt und so getan als ob man sich dabei für irgendwas gutes einsetzt. Dabei wird nicht einmal kreativ irgendwie der Urpsrungsgedanke des Protestes umgesetzt, sondern da wird nur medienwirksam immitiert und nachgeahmt ganz ohne eigenen Bezug.
...

Da kann ich Dir nur widersprechen. Du unterstellst damit quasi jedem, der auf die Knie geht, dies nur aus Image-Gründen zu machen.



Dabei erkennst Du doch selber am Beispiel von Kapernick, dass solch ein Kniefall auch äußerst negative Konsequenzen haben kann. In Deutschland droht Dir dadurch zwar vermutlich nicht das Karriereende, aber mit Anfeindungen und medialen Shitstorms aus der pseudopatriotischen Ecke kannst Du fest rechnen. Sowas ist längst nicht jeder bereit zu ertragen, insofern erfordert es auch Mut, dies zu tun.


Auch die Unterstellung, dies geschehe "ohne eigenen Bezug" ist ziemlich spekulativ. In meiner nahen Verwandtschaft gibt es Menschen mit afrikanischer, arabischer und auch asiatischer Abstammung. Ich empfinde Rassismus nicht nur als als abstraktes politisches Problem, sondern als Angriff auf meine Familie, auch wenn ich selber "deutsch aussehe". Bei anderen sind es enge Freunde, die davon betroffen sind.


Nicht zuletzt darf es jeder auch aus eigenen Gewissensgründen für erforderlich halten, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und sich öffentlich dazu bekennen, dagegen einzustehen.


Solange das Problem existiert, ist es wichtig, es wahrzunehmen und zu bekämpfen. Es zu ignorieren und den Protest zu diskreditieren spielt genau denen in die Karten, die Verursacher des Problems sind.
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亚琛球迷 (26.06.2021), josef heiter (28.06.2021), Krücke (25.06.2021), Mott (28.06.2021), printenduevel (25.06.2021), tivolino (25.06.2021)
  #14013  
Alt 25.06.2021, 19:46
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
... dann ist das wie man so schön sagt "too much". Ebenso mit den Kniefällen. Du guckst die EM und in fast jedem Spiel gingen die Spieler auf die Knie. Vorher auch schon in der Premier League und bei Länderspielen. Unsere deutsche Mannschaft bei den letzten Teststpielen mit Spruchbändern.

"Weniger ist manchmal mehr" heisst es so schön...

Gäbe es weniger Diskriminierung, gäbe es auch weniger Protest. Da wär tatsächlich weniger mehr. Und an den Pfiffen und Buh-Rufen kann man doch erkennen, dass damit weiterhin bei (zu) vielen ein wunder Punkt getroffen wird und gerade deshalb diese Aktionen genau richtig und notwendig sind.




Zitat:
Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Apropos Regenbogen... ich oute mich jetzt mal... ich habe exakt 7 Lieder von Kerstin Ott auf meinem USB-Stick der im Auto und auf der Arbeit läuft
Weil ich deren Lieder einfach nur geil finde
Du solltest heute Nacht dringend Dein Schlafzimmer überprüfen. Falls neben Dir eine Frau liegt, könnte es sein, dass Du von der Musik lesbisch geworden bist.
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Gegenwind (11.07.2021), Max (25.06.2021), Schokoprinte (25.06.2021)
  #14014  
Alt 25.06.2021, 19:53
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Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Da kann ich Dir nur widersprechen. Du unterstellst damit quasi jedem, der auf die Knie geht, dies nur aus Image-Gründen zu machen.



Dabei erkennst Du doch selber am Beispiel von Kapernick, dass solch ein Kniefall auch äußerst negative Konsequenzen haben kann. In Deutschland droht Dir dadurch zwar vermutlich nicht das Karriereende, aber mit Anfeindungen und medialen Shitstorms aus der pseudopatriotischen Ecke kannst Du fest rechnen. Sowas ist längst nicht jeder bereit zu ertragen, insofern erfordert es auch Mut, dies zu tun.


Auch die Unterstellung, dies geschehe "ohne eigenen Bezug" ist ziemlich spekulativ. In meiner nahen Verwandtschaft gibt es Menschen mit afrikanischer, arabischer und auch asiatischer Abstammung. Ich empfinde Rassismus nicht nur als als abstraktes politisches Problem, sondern als Angriff auf meine Familie, auch wenn ich selber "deutsch aussehe". Bei anderen sind es enge Freunde, die davon betroffen sind.


Nicht zuletzt darf es jeder auch aus eigenen Gewissensgründen für erforderlich halten, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und sich öffentlich dazu bekennen, dagegen einzustehen.


Solange das Problem existiert, ist es wichtig, es wahrzunehmen und zu bekämpfen. Es zu ignorieren und den Protest zu diskreditieren spielt genau denen in die Karten, die Verursacher des Problems sind.
Entschuldigung aber da verdrehst Du einige Sachen.
Bei der Kniefallgeschichte weiß doch von denen die hier bei der EM gekniet haben kaum einer wirklich worum es bei der ganzen Geste eigentlich ging. (Du selber scheinst das offensichtlich übrigens auch nicht zu wissen.)
Da ging es eben nicht einfach nur um Rassismus!
Und da sind wir wieder genau bei dem fehlenden eigenen Bezug und all dem was ich dazu schon so ausführlich geschrieben habe.

Vor Colin Kaepernick habe ich größten Respekt. so viel wie vor kaum einem anderen Sportler. Der Mann ist nicht nur Ausnahmefootballer, sondern er hat mit seinem Protest nicht nur den Nerv der amerikanischen Gesellschaft getroffen, sondern er hat obendrein auch nicht klein beigegeben, hat sogar seine Karriere auf's Spiel gesetzt um für die Sache einzutreten.

Das kannst Du mit dem nachahmenden Knien hier von deutschen Spielern und Spielern aus anderen Ländern zur Nationalhymne (und die - ganz anders als Kapernick - dabei übrigens obendrein auch genau auf dem Platz stehen um die Nation und deren Institutionen zu vertreten, gegen die sie da mit dem Kniefall pseudo-protestieren) überhaupt nicht vergleichen! Das hat noch nicht mal im Ansatz die gleiche Qualität! Mit echter Solidarität hat diese banale pseudosolidarische Mit-knie-geste auch nichts zu tun.

Du sagst doch selber das Problem zu ignorieren spielt genau denen in die Karten, die Verursacher des Problems sind. - Und es tut mir leid Dir das so sagen zu müssen, aber das bei dem Kniefall eigentlich addressierte Problem der Institutionellen Gewalt und der Insitutionellen Ungerechtigkeiten in den USA als "gespaltenes Land", das wird bei dem völlig unreflektierten Nachknien als allgemeinen Protest gegen Rassismus insgesamt leider genau ignoriert!



P.S. Hier ein Video von 2016, in dem Kaepernick vor Reportern erklärt, warum er damals kniend protestiert hat:
https://www.youtube.com/watch?v=ka0446tibig

Darin sind 18 Minuten lang Fragen und Antworten, aber wirklich jede einzelne seiner Antworten is ausgesprochen bemerkenswert, bis hin zu seinem Kommentar über die beiden damaligen Präsidentschaftskanidaten Trump und Hillary am Ende. Und Kaepernick erklärt darin auch, dass es eben genau nicht um einzelne Ausnahmen in seltenen Einzelfällen geht, sondern das es ihm vielmehr dabei um die (inakzeptable) Vielzahl, also die Gewöhnlichkeit der Vorkommnisse geht! (Er benutzt dabei im Interview das Wort "habitual".) Er redet auch ganz ausdrücklich davon dass das Versprechen von Chancengleichheit und "Freedom and Justice for all" in den USA, auf Grund der zahlreichen von ihm angesprochenen Aspekte, eben derzeit schlicht nicht erfüllt und realisiert sind.
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Geändert von Aix Trawurst (25.06.2021 um 21:52 Uhr)
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Michi Müller (25.06.2021)
  #14015  
Alt 25.06.2021, 20:57
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Michi Müller Michi Müller ist offline
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Zitat von Schokoprinte Beitrag anzeigen
Selbst wenn es diesen einen Homosexuellen gibt, repräsentiert er ja nicht die Gesamtheit



Warum glaubst Du denn, dass Deine Meinung nicht toleriert wird? Sie steht ja immer noch da, und du wirst deshalb nicht verfolgt. Das bedeutet aber doch nicht, dass man diese Meinung gut finden oder teilen muss, oder ihr nicht widersprechen darf.



Warum glaubst Du, dass Leute die Regenbogen posten, 2 Tage später Schwulenwitze erzählen?



In Deinem Umfeld scheint ein Wort nicht viel zu gelten. Wieso schließen sich Taten und Worte für Dich aus?



Dafür das Regenposten nichts bewirkt, regt sich aber eine ganz schöne Menge an Leuten darüber auf
Ich glaube sogar das es viele gibt, die das eher nervt. Denn wenn ich homosexuell wäre, würde ich wollen das man mich als das behandelt was ich bin: ein normaler Mensch

Dann brauch ich keine Massen-Solidaritäts-Bekundungen...

Wie ich schon sagte, wenn jemand da aus voller Überzeugung mitgemacht hat dann ist das vollkommener in Ordnung. Die große Mehrheit waren aber vermutlich einfach nur Mitläufer die dazu gehören wollten.

Natürlich gibt es in Deutschland Homophobie. Und natürlich gibt es in Deutschland Rassismus. Würde ich nie abstreiten. Ich mag unser Land und finde das wir eigentlich doch sehr weltoffen und tollerant sind. Daher wehre ich mich einfach dagegen wenn Deutschland manchmal so dargestellt wird als seien wir homophob, rassistisch und frauenfeindlich. Dem ist nämlich nicht so. Ich glaube es gibt kaum ein anderes Land auf der Welt in dem so viele verschiedene Religionen, Kulturen und Weltanschauungen in Frieden zusammenleben.

Ich weiß nicht ob es letztens jemand auf WDR gesehen hat, da war eine Reportage über Rassismus im Fussball. Und was da teilweise für Schlussfolgerungen gezogen wurden war fast schon hanebüchend...
So hieß es dort zum Beispiel das in der Abwehr der prozentuale Anteil an farbigen Spielern größer wäre als im Mittelfeldspieler. Das wäre Rassismus weil es zeigt das man Farbigen nur Kraft zutraut, nicht aber einen kreativen Posten mit Verantwortung. Und das im öffentlich rechtlichen TV...
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Fast als ob man so lange sucht, bis man irgendetwas findet.

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Gegenwind (11.07.2021), tivolino (25.06.2021)
  #14016  
Alt 25.06.2021, 22:43
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Apropos Regenbogen... ich oute mich jetzt mal... ich habe exakt 7 Lieder von Kerstin Ott auf meinem USB-Stick der im Auto und auf der Arbeit läuft
Weil ich deren Lieder einfach nur geil finde
Mir tut grad das Auto leid.
Denk bitte dran, dass es sich nicht wehren kann
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Gegenwind (11.07.2021)
  #14017  
Alt 25.06.2021, 23:39
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
...wenn ich homosexuell wäre, würde ich wollen das man mich als das behandelt was ich bin: ein normaler Mensch

Dann brauch ich keine Massen-Solidaritäts-Bekundungen...
Das wäre gut so. Aber es ist noch nicht gut.
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  #14018  
Alt 26.06.2021, 06:55
Geheimniskremer Geheimniskremer ist offline
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Komisch, dass ich sogar Homosexuelle kenne denen dieser Regenbogen Hype zu viel war...

Toleranz ist, auch andere Meinungen zu tolerieren.

Was bringt es wenn ich schön artig nen Regenbogen poste, zwei Tage später beim Grillen dann aber den nächsten Schwulenwitz erzähle?

Regenbogen posten bewirkt gar nichts.

Taten statt Worte...

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Deine Freunde in allen Ehren, hier ging es speziell um die Szene in Ungarn, erweitert um Toleranz und Vielfalt im Allgemeinen überall. Wenn Deine Freunde sich dadurch gestört fühlen, dann ist auch das ihr gutes Recht, sie müssen das aber aushalten oder eben ignorieren, weil es um mehr geht als Ihre persönliche Situation, denen Es vielleicht glücklicherweise ausgesprochen gut geht.

Dass Du nun Toleranz für andere Meinungen forderst ist auf so vielen Ebenen seltsam, witzig oder verstörend - je nach Geschmack.

Deine Frage nach dem: was bringt es, bringt erstmal eine general-Unterstellung Deinerseits, was Du, nehme ich es dir mal vorweg, „so nicht geschrieben hast.“
Ich habe seit 20 Jahren keinen Schwulenwitz mehr gehört.
Wenn das in deinem Umfeld noch gang und Gäbe ist, wäre es evtl sogar wichtig, dass du mal ein solches Solidaritätszeichen absetzt.
Und Es bringt bei denen, die wirklich so zweiseitig sind, dass sie sich 2 Tage später vielleicht doch nicht mehr so wohl fühlen mit dem Witz.

Womit sich auch dein vorletzter Satz als falsch herausstellt.

Wenn man das Bewusstsein und die Toleranz ändern will, dann ist das ein Kopsache. Und da sind Worte durchaus was Gutes.
Taten sind da eher schlecht, unterlassen von Tun passt da schon eher.
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chris2010 (27.06.2021), Jonas (26.06.2021), Krücke (26.06.2021), printenduevel (26.06.2021), Schokoprinte (27.06.2021)
  #14019  
Alt 28.06.2021, 22:40
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Zitat von Michi Müller Beitrag anzeigen
Komisch, dass ich sogar Homosexuelle kenne denen dieser Regenbogen Hype zu viel war...

Toleranz ist, auch andere Meinungen zu tolerieren.

Was bringt es wenn ich schön artig nen Regenbogen poste, zwei Tage später beim Grillen dann aber den nächsten Schwulenwitz erzähle?

Regenbogen posten bewirkt gar nichts.

Taten statt Worte...

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och Michi.... seit vielen Jahren bei Dir immer die selbe Leier.

Ich bin nicht homophob, aber...
Ich bin kein Rassist, aber....
Ich bin gegen Gewalt, aber...
usw...
Du kennst ja auch Homosexuelle, Ausländer, Transgender, etc... war Deine Frau nicht sogar "Ausländerin"... aus Österreich?

Du kennst aber auch Homophobe, Rassisten, Schläger... und laut Deiner Aussage sind da auch total nette Typen darunter. Dass zu diesen Leuten auch die gehören, die der Alemannia seit Jahren massiv schaden (im Ansehen und finanziell), obwohl sie angeblich für die Alemannia alles tun, selbst dafür findest Du Relativierungen.

Es ist manchmal einfach nur zum
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josef heiter (30.06.2021)
  #14020  
Alt 28.06.2021, 22:53
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Zitat von Zoltan Beitrag anzeigen
och Michi.... seit vielen Jahren bei Dir immer die selbe Leier.



Ich bin nicht homophob, aber...

Ich bin kein Rassist, aber....

Ich bin gegen Gewalt, aber...

usw...

Du kennst ja auch Homosexuelle, Ausländer, Transgender, etc... war Deine Frau nicht sogar "Ausländerin"... aus Österreich?



Du kennst aber auch Homophobe, Rassisten, Schläger... und laut Deiner Aussage sind da auch total nette Typen darunter. Dass zu diesen Leuten auch die gehören, die der Alemannia seit Jahren massiv schaden (im Ansehen und finanziell), obwohl sie angeblich für die Alemannia alles tun, selbst dafür findest Du Relativierungen.



Es ist manchmal einfach nur zum *kotz*
Och... Denk ruhig was du willst

Ich muss nicht auf die Knie fallen um gegen Rassismus zu sein.
Ich muss auch keinen Regenbogen posten um gegen Homophobie zu sein.

Wer mich real kennt, der weiß wie ich bin. Zwar manchmal ein wenig aufbrausend und stur, aber das komplette Gegenteil von dem was einige hier denken bzw. wie man mich einschätzt.

Das ist halt das "doofe" am Internet! Man sieht keine Emotionen oder Gesten, sondern kann einfach nur das Geschriebene beurteilen.

Ich zum Beispiel habe Tetzlaff früher immer für einen alten und sturen Sack gehalten der jeden provozieren will. Nachdem ich ihn nun etwas besser kennenlernen durfte, habe ich ein komplett anderes Bild von ihm. Er ist ein lieber und hilfsbereiter Mensch.

So schnell kann man sich im Netz ein völlig falsches Bild von Leuten machen.

Ich warte ja immer noch darauf, dass "Wir" hier im Forum uns mal ein Spiel zusammen eine Loge nehmen

P.S.: Mein Uropa kommt zwar aus Österreich, meine Frau jedoch nicht

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Gegenwind (11.07.2021)
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