Protokoll des IG-Treffens vom 9.10. - Traditionsabend mit Clirim Bashi

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Vergangenen Mittwoch, den 9. Oktober, gestalteten wir unser regelmäßiges IG-Treffen als Traditionsabend mit Clirim "Jimmy" Bashi. Der kompromisslose Innenverteidiger schnürte von Juli 1998 bis Februar 2002 die Fußballschuhe für die Alemannia, gehört also zu den Aufstiegshelden aus der Saison 98/99. Der Besuch im Werner-Fuchs-Haus bereitete ihm sichtlich Freude und so begann er gleich, die rund zwanzig anwesenden Alemannen in seinen Bann zu ziehen.

IG-Geschäftsführer Dirk Habets hatte sich gut vorbereitet und einige alte Ausgaben des Tivoli Echos mitgebracht, um Bashi die ein oder andere Erinnerung zu entlocken. Schnell konnten wir jedoch feststellen, dass Gedächtnisstützen nicht notwendig waren - er erzählte von den damaligen Spielen und nannte dabei Termine, Ergebnisse und Details so zuverlässig, als sei es gestern gewesen.

So stellte Dirk die Frage, welche Erinnerung Bashi an die drei Trainer Werner Fuchs, Eugen Hach und Jörg Berger habe, die er alle an der Krefelder Straße erlebt hat. Den meisten Eindruck hat bei ihm Werner Fuchs hinterlassen. Lehrer, Freund und Vaterfigur - so umschrieb er den Mann, der ihn damals nach Aachen holte. Übrigens auf Empfehlung des damaligen Mannheimer Co-Trainers Eugen Hach, der nach Werners Tod und dem Aufstieg dessen Nachfolge antrat. Auch Eugen Hach schätzt Bashi sehr, insbesondere weil er ein ehrlicher "Geradeaus"-Typ und ein verbissener Arbeiter ist. Weniger gute Erinnerungen hat er an Jörg Berger, unter dem seine Zeit bei Alemannia ein Ende fand. Aus Bashis Sicht hatte er nie eine wirkliche Chance erhalten, worauf er sich im Winter nochmals einer neuen Herausforderung in China stellte.

Neben Erinnerungen an einzelne Spiele, seine Mannschaftskollegen, das ein oder andere farbige Kärtchen und seine kurze Zeit Nationalspieler, kam natürlich auch die heutige Situation bei der Alemannia zur Sprache. Bashi bedauert die Entwicklung bei der Alemannia sichtlich. Über die Umstände auf der wirtschaftlichen Seite mag er sich aufgrund seiner Distanz kein Urteil erlauben, einen großen Teil der Verantwortung sieht er jedoch klar auf der sportlichen Seite. Konkret kritisierte er, dass Erik Meijer zu sehr an seiner Philosophie festhielt, nur junge Spieler aus Deutschland, Skandinavien oder Benelux zu verpflichten. "Im Fußball darf es nicht um die Sprache oder Herkunft gehen, es sollte immer nur die Leistung zählen!" war sein klares Statement dazu. Hintergrund seiner Kritik war, dass er selbst versucht hatte, einen jungen albanischen Spieler an die Alemannia zu vermitteln.
Im Laufe der Ära Meijer ging Bashi dann auch insgesamt etwas auf Distanz zur Alemannia, wobei er in der Runde fest versprach, bald auch dem Neuen Tivoli einen Besuch abzustatten. IG-Sprecher André Bräkling versicherte ihm, dass er nach wie vor seinen Platz in der Alemannia-Familie habe, und man sich sehr freuen würde, ihn am Tivoli wieder im Familienkreis begrüßen zu dürfen. Bashi sagte darüber hinaus fest zu, der Alemannia immer zur Seite zu stehen, wenn seine Hilfe gewünscht wird. Seine Zukunft sieht er eher als Spielerberater, aber auch seinen A-Trainerschein macht er zur Zeit. Höchstwahrscheinlich wird es ihn auch bald wieder in die Region ziehen, nicht zuletzt weil seine Familie im benachbarten Belgien lebt.
Da Bashi während des Abends wiederholt betonte, dass das, was er im Fußball vorhersage, immer zuträfe, nutze André zum Abschluss die Gelegenheit, ihn um eine positive Prognose zur Zukunft der Alemannia zu bitten. Hier fand "Jimmy" klare Worte: Alemannia müsse sich nach der Insolvenz mit Verantwortlichen neu aufstellen, die durchweg ehrlich sind und denen es ausschließlich um die Sache gehe. Dann wird es mit der Alemannia auch wieder aufwärts gehen.

Rund zweieinhalb Stunden dauerte das Gespräch mit Bashi, nur von einer kurzen Pause unterbrochen. Dennoch blieb er auch noch die letzte halbe Stunde, die wir über die aktuellen Ereignisse und Projekte der IG sprachen, und nutzte abschließend noch die Gelegenheit für das ein oder andere Foto.
André informierte kurz darüber, dass seitens der Essener Polizei noch keine Reaktion auf den offenen Brief, der der zuständigen Dienststelle per Mail übermittelt wurde, erfolgt ist, weshalb man der Angelegenheit durch ein Einschreiben per Post nochmals etwas Nachdruck verleihen wolle.
In Bezug auf die Medienproblematik, dass die Alemanniafans oft pauschal verurteilt werden, stehe man in diversen Richtungen in Kontakt und führe derzeit Gespräche, um einerseits weitere Unterstützung in der Sache und andererseits auch Rückendeckung gegenüber den Medien zu erhalten. Gegebenenfalls seien auch einzelne öffentliche Förderprojekte für die IG oder die Alemannia interessant, weshalb man sich hier weiter informieren werde.

Zur Jungen IG findet in der kommenden Woche ein weiteres Treffen statt, um die ersten konkreten Schritte anzugehen.

Danach berichtete Dirk über das Treffen der IG "Unsere Kurve". Dort konnte man wieder feststellen, dass viele der Probleme, mit denen wir uns derzeit befassen, keine Alemannia-exklusiven Probleme sind. Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung werden wir euch auch noch online zur Verfügung stellen.

Abschließend verweist IG-Schatzmeisterin Manina Kettler darauf, dass seitens der Kirchen am 22.12. ein Weihnachtssingen mit mehreren Chören im Stadion geplant ist. Für die Gemütlichkeit wird es Glühwein und Gebäck geben, Einnahmen kommen der Alemannia-Jugend zugute.

Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei Clirim Bashi für seinen Besuch bedanken!