Andreas Bornemann, Ex-Sportdirektor

[AIXtremist]

Zitat von Ruhrpott Alemanne

Warum nennst du Bornemann nicht gleich Teammanager,hört sich viel besser und wichtiger an.Sportdirektor hört sich immer so nach Olli Bierhoff an der den gute Laune Onkel bei DFB spielen muss und den Beruf in lächerliche zieht.

Na weil er diesen "Titel" doch nun mal bei unserem Verein so inne hat, ich werde nen Teufel tun und mich gegen den Verein auflehnen

[daan]

was soll er denn ohne kohle machen. ich glaub am donnerstag hat er 3-4x erwaehnt das kein spielraum vorhanden ist...ist aber auch kein problem, das zieht so ein neubau nach sich....aber svenc hats im anderen forum sehr gut beantwortet...

Zitat von AIXtremist

Und wieso nicht? Ein Sportdirektor ist wie der Name schon sagt für das "sportliche" da und wenn er das nicht zum Großteil so ausführen kann, egal welche Umstände durch Stadionneubau da vorhanden sind, dann macht er was falsch

[AIXtremist]

Zitat von daan

was soll er denn ohne kohle machen. ich glaub am donnerstag hat er 3-4x erwaehnt das kein spielraum vorhanden ist...ist aber auch kein problem, das zieht so ein neubau nach sich....aber svenc hats im anderen forum sehr gut beantwortet...

DU hast doch behauptet, er könne erst jetzt langsam wieder zum Tagesgeschäft übergehen weil er auch mit dem Stadionneubau beschäftigt war oder wie war das? Ich bin jetzt zu faul, zurück zu "blättern" hier, aber ich hab das so im Kopf das ihr für Bornemann Ausreden sucht oder erstellt, die einfach nicht passen.

Auch ohne Kohle lässt sich was machen, das zeigen ja auch andere Vereine, das dies möglich ist und er hat ja auch in Zusammenarbeit mit beiden Trainern dieses Jahr nicht minderschlechte Spieler weiter hervorgeholt

Es geht sich doch im Moment nur einzig und allein bei mir darum, das er nicht in das Stadionprojekt verwickelt wird, wo er nur einen ganz geringen Anteil bei hat, wenn überhaupt ^^

[daan]

ja, ich habe mich aber nicht deutlich ausgedrueckt....ich meinte das nicht so als ob er direkt das stadionprojekt begleitet, aber eher wegen dem fehlenden geld wegen dem stadion...

eine funktionierende scouting abteilung kann man allerdings auch ohne viel geld betreiben, da hast du recht...

was mich dann allerdings wundert ist das er auch 3-4x gesagt hat das mal ein konzept her muesste und das der weg fuer die alemannia noch nicht bekannt sei...ich frage mich warum das so ist, das ist die basis eines jeden gesunden unternehmen!! Als jemand gefragt hat am donnerstag sagte er das man sich in der winterpause zusammensetzen moechte...

vielleicht geht es auch darum das seine vertragverlaengerung sehr unsicher ist und er das auch weiss und deshalb auch nicht mehr so eine lust hat was zu bewegen....nach dem motto: erst konnte ich nicht dann wollte ich nicht....hatte der hecking nicht ein haus gekauft in stolberg...?

[Ruhrpott Alemanne]

Zitat von daan

ja, ich habe mich aber nicht deutlich ausgedrueckt....ich meinte das nicht so als ob er direkt das stadionprojekt begleitet, aber eher wegen dem fehlenden geld wegen dem stadion...

eine funktionierende scouting abteilung kann man allerdings auch ohne viel geld betreiben, da hast du recht...

was mich dann allerdings wundert ist das er auch 3-4x gesagt hat das mal ein konzept her muesste und das der weg fuer die alemannia noch nicht bekannt sei...ich frage mich warum das so ist, das ist die basis eines jeden gesunden unternehmen!! Als jemand gefragt hat am donnerstag sagte er das man sich in der winterpause zusammensetzen moechte...

vielleicht geht es auch darum das seine vertragverlaengerung sehr unsicher ist und er das auch weiss und deshalb auch nicht mehr so eine lust hat was zu bewegen....nach dem motto: erst konnte ich nicht dann wollte ich nicht....hatte der hecking nicht ein haus gekauft in stolberg...?

Frage kann man im Fussball langfristig planen,wenn einen meistens durch die Aktualität der ausbleibenden Ergebnissen einen wieder zum umdenken muss und das tolle Konzept über den Haufen schmeißen muss????????? Der beste Konzept taugt nur etwas wenn man Erfolg hat!!!

[Klööss_vom_Driesch]

Zitat von Ruhrpott Alemanne

Frage kann man im Fussball langfristig planen,wenn einen meistens durch die Aktualität der ausbleibenden Ergebnissen einen wieder zum umdenken muss und das tolle Konzept über den Haufen schmeißen muss?????????

Ich verstehe diesen Gedanken nicht und bitte um Erklärung.

Der beste Konzept taugt nur etwas wenn man Erfolg hat!!!

Ist es nicht umgekehrt? Verwechselst du nicht Ursache und Wirkung? Ist nicht der Erfolg das Ergebnis eines Konzeptes?

klööss

[Jonas]

Zitat von Klööss_vom_Driesch

Ich verstehe diesen Gedanken nicht und bitte um Erklärung.




Ist es nicht umgekehrt? Verwechselst du nicht Ursache und Wirkung? Ist nicht der Erfolg das Ergebnis eines Konzeptes?

klööss

Ich glaub er meint damit, dass man sich noch so ein tolles Konzept ausdenken kann, aber wenn man zb 5 Spiele in Folge verliert, wird man dazu gezwungen, ein langfristiges Konzept abzubrechen. Dann sind wieder Reaktionismus an der Tagesordnung

[daan]

heee? Gründust du auch eine firma und wartest dann auf den erfolg um dann anzufangen zu planen?? Zu einer guten planung gehören beide sachen mit rein. Und man plant ja auch nicht für ein paar monate sondern für 2-3 jahre! aber gut....

Zitat von Ruhrpott Alemanne

Frage kann man im Fussball langfristig planen,wenn einen meistens durch die Aktualität der ausbleibenden Ergebnissen einen wieder zum umdenken muss und das tolle Konzept über den Haufen schmeißen muss????????? Der beste Konzept taugt nur etwas wenn man Erfolg hat!!!

[Ruhrpott Alemanne]

Zitat von Klööss_vom_Driesch

Ich verstehe diesen Gedanken nicht und bitte um Erklärung.




Ist es nicht umgekehrt? Verwechselst du nicht Ursache und Wirkung? Ist nicht der Erfolg das Ergebnis eines Konzeptes?

klööss

Meinstens wird bei Antritt eines neuen Sportdirektors oder vor Saisonbeginn ein Konzept(Ausrichtung des Vereines) ausgearbeitet,was meistens nur dann bis zum Ende Bestand/durchgezogen wird wenn nebenbei es im Ligabetrieb auch läuft.Siehe Bayern(Klinsi),Gladbach,HSV und noch einige andere Vereine wo es im Ligaalltag nicht lief und die ihre Konzepte längst über den Haufen geworfen haben.

[Ruhrpott Alemanne]

Zitat von daan

heee? Gründust du auch eine firma und wartest dann auf den erfolg um dann anzufangen zu planen?? Zu einer guten planung gehören beide sachen mit rein. Und man plant ja auch nicht für ein paar monate sondern für 2-3 jahre! aber gut....

Kannst du denn heute im Fussball noch längerfritig planen?Wenn bei Misserfolg im Ligaalltag die meuternde Masse und Medien aufbegehren bleibt dir teilweise gar nicht anderes übrig als dieses Konzept wieder zu verwerfen.

Zitat von Klööss_vom_Driesch

Ich verstehe diesen Gedanken nicht und bitte um Erklärung.




Ist es nicht umgekehrt? Verwechselst du nicht Ursache und Wirkung? Ist nicht der Erfolg das Ergebnis eines Konzeptes?

klööss

vollkommen korrekt.
Ein gutes Konzept gibt aber auch einen Rahmen vor, innerhalb dessen man sich bewegt. Da können auch tagesaktuelle Änderungen reinpassen.

Ein Konzept könnte z. B. sein, verstärkt in die Jugendarbeit zu investieren, ein Top-Scouting-Team zusammenzustellen um langfristig den eigenen Kader mit diesen Leuten zu bestücken. Dazu gehört auch das Scouting der eigenen A-B-C-Jugend, usw..

Das ist ein (Teil-)Konzept, dass nicht durch irgendwelche aktuellen Ereignisse über den Haufen geworden werden muss.

Gruss

svenc

[Eilendorfer]

Zitat von Monti

Ebenfalls falsch: Naki wollte nicht wegen Seeberger.

Da sich der Holtby Transfer in die Länge zog und man keine Planungssicherheit hatte, konnte man bei Naki nicht tätig werden. St. Pauli hat das ausgenutzt und war in dem Fall einfach schneller.

Falsch - Ich weiss aus sicherer Quelle das es am Seeberger lag (Pintos Friseur)

[Stephanie]

Zitat von raineruusoche

Die Person Rolf Dohmen in der Sportdirektorendiskussion wurde von Hermann Grümmer seinerzeit in den Raum geworfen. Grümmer und Dohmen sind alte Freunde aus der Zeit, wo sie beim Tus Langerwehe zusammen gespielt haben.
Ich weiß nicht ob das dann alles so gut wäre...:-( mein fall wäre das nicht.

Ich halte Dohmen für einen absoluten Fachmann, der gerade beim KSC total verbrannt wird (was aber für den Fußball im Allgemeinen auch nicht so sonderlich neu ist). Bei einem Fachmann wie ihm ist es in meinen Augen egal, mit wem er sich die Schulbank geteilt hat, mit wem er sein Feierabendbier trinkt oder ob er mit Grümmer vor gefühlten 47 Jahren mal in einer Mannschaft gespielt hat. Ich halte ihn nämlich für so professionell, dass er nicht nur mit Grümmer die Welt "bescouten" würde. Er kam ja beim KSC auch jahrelang ohne Grümmer aus.

Aber die Frage nach ihm stellt sich ja erst einmal nicht, da wir Bornemann haben. Dohmen würde in meinen Augen derzeit auch nicht zur GmbH passen, da sind andere Charaktere gefragt bzw. es herrschen andere Hierarchien.

[Flutlicht]

Bornemann scheint ja wirklich schon ein großes Diskussionsthema zu sein, was mich wundert, denn einen Sportdirektor nach so kurzer Zeit schon zu beurteilen, halte ich für schwierig.
Vermeintliche einzelne „Fehler" (die endgültige Beurteilung der Neueinkäufe ist in den meisten Fällen ja noch unter Vorbehalt) eignen sich Meines Erachtens nicht, eine langfristig ausgelegte Position eines Sportdirektors zu beurteilen.
Zum langfristigen Formen einer Mannschaft fehlt noch die Zeit und die dabei angelegten Fesseln des Vereins sind eng.

Einzelne Verpflichtungen sollten auf einem vernünftigen Scouting basieren (was wir noch nicht haben, was Bornemann aber noch nicht anzukreiden ist). Wie ein (auch gut gescouteter) Spieler einschlägt, in welcher Form er ist, wie er in der Mannschaft zu Recht kommt, ist kaum vorhersehbar. Bei welchem Sportdirektor werden alle Erwartungen immer erfüllt? Flops sind immer dabei. Wie ist denn die „Erfolgs"-Quote bei Hoeneß & Co.? Schlagen alle Spieler bei den englischen Clubs mit den Riesen-Scouting-Systemen ein?
Wenn man ihn, wie jetzt, schon kurzfristig anhand einzelner Verpflichtungen und einer Transferperiode beurteilen will, dann kann man doch nur schauen: Hat er seinen Job gemacht und die „vom Team" gestellten Aufträge erkannt und welche Lösung hat er präsentiert. Ob die Lösung einschlägt? Ein wenig auch Glückssache.

Genauso wie wir bei der Beurteilung einer Verpflichtung davon überzeugt sind oder nicht, und dabei daneben liegen können oder nicht (nachher ist man immer schlauer), sieht es doch auch beim Sportdirektor aus. Natürlich hat er hoffentlich mehr Einblick in den Bedarf der Mannschaft und hoffentlich mehr Scouting-Erkenntnisse. Aber er ist kein Hellseher.
Die Verpflichtungen wurden hier größtenteils alle bejubelt, nach der Transferperiode wurde hier über die Saisonerwartungen abgestimmt und die meisten User sahen uns ganz weit oben. Das heißt doch, man hat die präsentierten Lösungen als gut empfunden hat. Das jetzt dennoch nicht alles rundläuft ist, ist vielleicht dann in erster Linie ein Fehler in der Trainingsarbeit gewesen (ich benutze mal optimistisch die Vergangenheitsform).

Wie sah also konkret die Erkennung und Erfüllung der Aufträge aus?

Thema Seeberger:
Die Vertragsverlängerung war für mich ein Riesenfehler. Aber hatte er eine Wahl? Eine undankbare Entscheidung gleich zu Beginn: Einen Trainer ein halbes Jahr vor Vertragsablauf hinzuhalten kommt einer Absetzung fast gleich. Als erste Amtshandlung also den Trainer rauswerfen? Das konnte er nicht machen.
Es war eine seltene und merkwürdige Situation: Ein fast schon ausgeknockter Trainer ist noch da gewesen und es wird ein neuer Sportdirektor geholt. Sehr undankbar.

Das Team:
1)
Das offensive Mittelfeld war letzte Saison ein Flop, Lehmann wurde als leidenschaftslos und mit Gestalter-Defiziten verschmäht. Die Nichtverlängerung eine logische und begrüßte Konsequenz.
Bornemann präsentiert Burkhardt, über 150-facher Zeitligaspieler und Kapitän bei einem Verein, der immer oben mitspielte.
2)
Ola und Casper bildeten in der Rückrunde eine tolle IV, die einzige Alternative Szukala löste vielerorts immer wieder ein Raunen und Unzufriedenheit aus. Die präsentierte Lösung: Nico Herzig, ein Bundesligaspieler (und es werden nicht viele Erstligaspieler in die 2.Liga gelotst, da die lieber als Ersatzspieler in der ersten Liga verdienen).
3)
Die RV-Position war ein Versuchslabor. Alles ordentliche Spieler (Polenz, Müller, Casper, Stehle), aber die Dauerlösung fehlte. Die präsentierte Lösung: Demai, Stammspieler eines ambitionierten Konkurrenten, der m.E. eine Verbesserung ggü. Polenz darstellt.
5)
Holtby riss eine Lücke (mehr Geld hätte man kaum rausholen können, da man vor Bornemann eine Vertragsverlängerung verpasste) und man holte Gueye für viel Geld. Die Forderung des Umfelds, nicht nur ein Sparclub zu sein und endlich auch mal Geld in die Hand zu nehmen war unüberhörbar. Ein Spieler mit über 100 Einsätzen in der ersten französischen Liga.
Zuviel? Vielleicht (die Resonanz hier war posotiv). Ein Flop? Kann ich noch nicht beurteilen. Kritik ist da: Nicht kaltschnäuzig, ungestüm, zweikampfschwacch, aber irgendwo erkennt man auch sehr gute Anlagen…da war doch was? Ach ja: Ibisevic!...nur das Gueye dagegen einen 5-Jahres-Vertrag hat. Abwarten!

An Naki war man dran….egal ob der von Schalke verzögerte Holtby-Abschluss oder Seeberger Schuld war….Bornemann eher nicht.

6)
Weitere häufige Forderung und somit ein Auftrag: Warum wird nicht dem Nachwuchs mehr Chancen gegeben?
Die präsentierte Lösung: Junglas und Özgen bekommen Profiverträge.
7)
Es fehlte letzte Saison eine LV-Alternative. Die Baustelle wurde nicht behoben.
8)
Mit Kratz wurde meines Erachtens ein großes Talent passend zu geforderten alemannischen Tugenden nach hier gelotst. Einen Kapitän der zweiten Mannschaft von Leverkusen hatten bestimmt nicht nur wir auf dem Zettel, vermute ich mal.
9)
Mit de Wit war man sich einig: Resonanz hier: fast euphorisch!
10)
Mit Adlung wir ein „Deutscher Meister" ausgeliehen. Resonanz hier: positiv. Sinnvoll? Solche Leihgeschäfte sind für klamme Vereine immer eine Chance „bessere" Spieler in den Reihen zu haben. Hilft Adlung uns? Weiß nicht, aber das Risiko ist begrenzt und war es evtl. wert.
11)
Straubs Nichtverlängerung. m.E. ein Fehler. Eine Nr. 1 (Stucki), ein junges Talent (Hohs) und ein erfahrener Backup (Straub) hätte gepasst.
Besser als die präsentierte Lösung „Unger". Aber Straub wollte nicht mehr, wegen Seeberger.
12)
Last but not least: Krüger
Zur Beurteilung zu früh, das Gefühl bei den meisten positiv.

Fazit:
Ich finde, Bornemann hat seinen Job gut gemacht und die ihm gestellten Aufträge erkannt und erfüllt.
Dass es dennoch nicht läuft, hat viele Gründe (viel Seeberger-Erbe ist dabei).

Was dem Mannschaftsgefüge fehlt ist ein echter Leader und 10er, das fordere ich seit Jahren. Die meist gegebenen Antworten: Woher einen solchen Spieler zaubern? Welcher Zweitligist hat das schon?

Was ich von ihm noch erwarte: Verbesserte Nachwuchsarbeit, verbessertes Scouting. Das braucht aber erstmal Zeit und Geld.
.

sehr ausführlich und eigentlich in allen punkten meine zustimmung. würde jetzt auch mal aufhören hier immer in typisch öcher oder deutscher mentalität alles madig zu machen. laut oben genannten ausführungen ist nämlich dann soooooo viel doch nicht falsch gemacht worden und anscheinend sind uludag, schattner, korte und muhovic schon ins blickfeld der ersten gerutscht. jetzt vielleicht auch mal nen unverbrauchten A-jugendlichen reinwerfen und alle sind doch mehr oder weniger happy. meiner einschätung nach: läuft!

[Klööss_vom_Driesch]

Zitat von Flutlicht

Bornemann scheint ja wirklich schon ein großes Diskussionsthema zu sein, was mich wundert, denn einen Sportdirektor nach so kurzer Zeit schon zu beurteilen, halte ich für schwierig.

(...)

Was ich von ihm noch erwarte: Verbesserte Nachwuchsarbeit, verbessertes Scouting. Das braucht aber erstmal Zeit und Geld.

Chapeau, Flutlicht!

Und zwar für dein komplettes Posting, in Bezug auf A. Bornemann habe ich bisher hier noch nichts Besseres gelesen. Ich teile deine Gedanken umfassend. Danke,

klööss

[LaPalma]

Zitat von Flutlicht

Bornemann scheint ja wirklich schon ein großes Diskussionsthema zu sein, was mich wundert, denn einen Sportdirektor nach so kurzer Zeit schon zu beurteilen, halte ich für schwierig.

Vermeintliche einzelne „Fehler" (die endgültige Beurteilung der Neueinkäufe ist in den meisten Fällen ja noch unter Vorbehalt) eignen sich Meines Erachtens nicht, eine langfristig ausgelegte Position eines Sportdirektors zu beurteilen.
Zum langfristigen Formen einer Mannschaft fehlt noch die Zeit und die dabei angelegten Fesseln des Vereins sind eng.

Einzelne Verpflichtungen sollten auf einem vernünftigen Scouting basieren (was wir noch nicht haben, was Bornemann aber noch nicht anzukreiden ist). Wie ein (auch gut gescouteter) Spieler einschlägt, in welcher Form er ist, wie er in der Mannschaft zu Recht kommt, ist kaum vorhersehbar. Bei welchem Sportdirektor werden alle Erwartungen immer erfüllt? Flops sind immer dabei. Wie ist denn die „Erfolgs"-Quote bei Hoeneß & Co.? Schlagen alle Spieler bei den englischen Clubs mit den Riesen-Scouting-Systemen ein?
Wenn man ihn, wie jetzt, schon kurzfristig anhand einzelner Verpflichtungen und einer Transferperiode beurteilen will, dann kann man doch nur schauen: Hat er seinen Job gemacht und die „vom Team" gestellten Aufträge erkannt und welche Lösung hat er präsentiert. Ob die Lösung einschlägt? Ein wenig auch Glückssache.

Genauso wie wir bei der Beurteilung einer Verpflichtung davon überzeugt sind oder nicht, und dabei daneben liegen können oder nicht (nachher ist man immer schlauer), sieht es doch auch beim Sportdirektor aus. Natürlich hat er hoffentlich mehr Einblick in den Bedarf der Mannschaft und hoffentlich mehr Scouting-Erkenntnisse. Aber er ist kein Hellseher.
Die Verpflichtungen wurden hier größtenteils alle bejubelt, nach der Transferperiode wurde hier über die Saisonerwartungen abgestimmt und die meisten User sahen uns ganz weit oben. Das heißt doch, man hat die präsentierten Lösungen als gut empfunden hat. Das jetzt dennoch nicht alles rundläuft ist, ist vielleicht dann in erster Linie ein Fehler in der Trainingsarbeit gewesen (ich benutze mal optimistisch die Vergangenheitsform).

Wie sah also konkret die Erkennung und Erfüllung der Aufträge aus?

Thema Seeberger:
Die Vertragsverlängerung war für mich ein Riesenfehler. Aber hatte er eine Wahl? Eine undankbare Entscheidung gleich zu Beginn: Einen Trainer ein halbes Jahr vor Vertragsablauf hinzuhalten kommt einer Absetzung fast gleich. Als erste Amtshandlung also den Trainer rauswerfen? Das konnte er nicht machen.
Es war eine seltene und merkwürdige Situation: Ein fast schon ausgeknockter Trainer ist noch da gewesen und es wird ein neuer Sportdirektor geholt. Sehr undankbar.

Das Team:
1)
Das offensive Mittelfeld war letzte Saison ein Flop, Lehmann wurde als leidenschaftslos und mit Gestalter-Defiziten verschmäht. Die Nichtverlängerung eine logische und begrüßte Konsequenz.
Bornemann präsentiert Burkhardt, über 150-facher Zeitligaspieler und Kapitän bei einem Verein, der immer oben mitspielte.
2)
Ola und Casper bildeten in der Rückrunde eine tolle IV, die einzige Alternative Szukala löste vielerorts immer wieder ein Raunen und Unzufriedenheit aus. Die präsentierte Lösung: Nico Herzig, ein Bundesligaspieler (und es werden nicht viele Erstligaspieler in die 2.Liga gelotst, da die lieber als Ersatzspieler in der ersten Liga verdienen).
3)
Die RV-Position war ein Versuchslabor. Alles ordentliche Spieler (Polenz, Müller, Casper, Stehle), aber die Dauerlösung fehlte. Die präsentierte Lösung: Demai, Stammspieler eines ambitionierten Konkurrenten, der m.E. eine Verbesserung ggü. Polenz darstellt.
5)
Holtby riss eine Lücke (mehr Geld hätte man kaum rausholen können, da man vor Bornemann eine Vertragsverlängerung verpasste) und man holte Gueye für viel Geld. Die Forderung des Umfelds, nicht nur ein Sparclub zu sein und endlich auch mal Geld in die Hand zu nehmen war unüberhörbar. Ein Spieler mit über 100 Einsätzen in der ersten französischen Liga.
Zuviel? Vielleicht (die Resonanz hier war posotiv). Ein Flop? Kann ich noch nicht beurteilen. Kritik ist da: Nicht kaltschnäuzig, ungestüm, zweikampfschwacch, aber irgendwo erkennt man auch sehr gute Anlagen…da war doch was? Ach ja: Ibisevic!...nur das Gueye dagegen einen 5-Jahres-Vertrag hat. Abwarten!

An Naki war man dran….egal ob der von Schalke verzögerte Holtby-Abschluss oder Seeberger Schuld war….Bornemann eher nicht.

6)
Weitere häufige Forderung und somit ein Auftrag: Warum wird nicht dem Nachwuchs mehr Chancen gegeben?
Die präsentierte Lösung: Junglas und Özgen bekommen Profiverträge.
7)
Es fehlte letzte Saison eine LV-Alternative. Die Baustelle wurde nicht behoben.
8)
Mit Kratz wurde meines Erachtens ein großes Talent passend zu geforderten alemannischen Tugenden nach hier gelotst. Einen Kapitän der zweiten Mannschaft von Leverkusen hatten bestimmt nicht nur wir auf dem Zettel, vermute ich mal.
9)
Mit de Wit war man sich einig: Resonanz hier: fast euphorisch!
10)
Mit Adlung wir ein „Deutscher Meister" ausgeliehen. Resonanz hier: positiv. Sinnvoll? Solche Leihgeschäfte sind für klamme Vereine immer eine Chance „bessere" Spieler in den Reihen zu haben. Hilft Adlung uns? Weiß nicht, aber das Risiko ist begrenzt und war es evtl. wert.
11)
Straubs Nichtverlängerung. m.E. ein Fehler. Eine Nr. 1 (Stucki), ein junges Talent (Hohs) und ein erfahrener Backup (Straub) hätte gepasst.
Besser als die präsentierte Lösung „Unger". Aber Straub wollte nicht mehr, wegen Seeberger.
12)
Last but not least: Krüger
Zur Beurteilung zu früh, das Gefühl bei den meisten positiv.

Fazit:
Ich finde, Bornemann hat seinen Job gut gemacht und die ihm gestellten Aufträge erkannt und erfüllt.
Dass es dennoch nicht läuft, hat viele Gründe (viel Seeberger-Erbe ist dabei).

Was dem Mannschaftsgefüge fehlt ist ein echter Leader und 10er, das fordere ich seit Jahren. Die meist gegebenen Antworten: Woher einen solchen Spieler zaubern? Welcher Zweitligist hat das schon?

Was ich von ihm noch erwarte: Verbesserte Nachwuchsarbeit, verbessertes Scouting. Das braucht aber erstmal Zeit und Geld.

.

Sehr gute und analytische Bestandsaufnahme.
Sachlich und ohne jegliche Polemik.
Wohltuend in der sonstigen allgemeinen Nörgel- und Jammerveranstaltung.
Danke!

[franz-jupp]

Zitat von Flutlicht

Bornemann scheint ja wirklich schon ein großes Diskussionsthema zu sein, was mich wundert, denn einen Sportdirektor nach so kurzer Zeit schon zu beurteilen, halte ich für schwierig.
Vermeintliche einzelne „Fehler" (die endgültige Beurteilung der Neueinkäufe ist in den meisten Fällen ja noch unter Vorbehalt) eignen sich Meines Erachtens nicht, eine langfristig ausgelegte Position eines Sportdirektors zu beurteilen.
Zum langfristigen Formen einer Mannschaft fehlt noch die Zeit und die dabei angelegten Fesseln des Vereins sind eng.

Einzelne Verpflichtungen sollten auf einem vernünftigen Scouting basieren (was wir noch nicht haben, was Bornemann aber noch nicht anzukreiden ist). Wie ein (auch gut gescouteter) Spieler einschlägt, in welcher Form er ist, wie er in der Mannschaft zu Recht kommt, ist kaum vorhersehbar. Bei welchem Sportdirektor werden alle Erwartungen immer erfüllt? Flops sind immer dabei. Wie ist denn die „Erfolgs"-Quote bei Hoeneß & Co.? Schlagen alle Spieler bei den englischen Clubs mit den Riesen-Scouting-Systemen ein?
Wenn man ihn, wie jetzt, schon kurzfristig anhand einzelner Verpflichtungen und einer Transferperiode beurteilen will, dann kann man doch nur schauen: Hat er seinen Job gemacht und die „vom Team" gestellten Aufträge erkannt und welche Lösung hat er präsentiert. Ob die Lösung einschlägt? Ein wenig auch Glückssache.

Genauso wie wir bei der Beurteilung einer Verpflichtung davon überzeugt sind oder nicht, und dabei daneben liegen können oder nicht (nachher ist man immer schlauer), sieht es doch auch beim Sportdirektor aus. Natürlich hat er hoffentlich mehr Einblick in den Bedarf der Mannschaft und hoffentlich mehr Scouting-Erkenntnisse. Aber er ist kein Hellseher.
Die Verpflichtungen wurden hier größtenteils alle bejubelt, nach der Transferperiode wurde hier über die Saisonerwartungen abgestimmt und die meisten User sahen uns ganz weit oben. Das heißt doch, man hat die präsentierten Lösungen als gut empfunden hat. Das jetzt dennoch nicht alles rundläuft ist, ist vielleicht dann in erster Linie ein Fehler in der Trainingsarbeit gewesen (ich benutze mal optimistisch die Vergangenheitsform).

Wie sah also konkret die Erkennung und Erfüllung der Aufträge aus?

Thema Seeberger:
Die Vertragsverlängerung war für mich ein Riesenfehler. Aber hatte er eine Wahl? Eine undankbare Entscheidung gleich zu Beginn: Einen Trainer ein halbes Jahr vor Vertragsablauf hinzuhalten kommt einer Absetzung fast gleich. Als erste Amtshandlung also den Trainer rauswerfen? Das konnte er nicht machen.
Es war eine seltene und merkwürdige Situation: Ein fast schon ausgeknockter Trainer ist noch da gewesen und es wird ein neuer Sportdirektor geholt. Sehr undankbar.

Das Team:
1)
Das offensive Mittelfeld war letzte Saison ein Flop, Lehmann wurde als leidenschaftslos und mit Gestalter-Defiziten verschmäht. Die Nichtverlängerung eine logische und begrüßte Konsequenz.
Bornemann präsentiert Burkhardt, über 150-facher Zeitligaspieler und Kapitän bei einem Verein, der immer oben mitspielte.
2)
Ola und Casper bildeten in der Rückrunde eine tolle IV, die einzige Alternative Szukala löste vielerorts immer wieder ein Raunen und Unzufriedenheit aus. Die präsentierte Lösung: Nico Herzig, ein Bundesligaspieler (und es werden nicht viele Erstligaspieler in die 2.Liga gelotst, da die lieber als Ersatzspieler in der ersten Liga verdienen).
3)
Die RV-Position war ein Versuchslabor. Alles ordentliche Spieler (Polenz, Müller, Casper, Stehle), aber die Dauerlösung fehlte. Die präsentierte Lösung: Demai, Stammspieler eines ambitionierten Konkurrenten, der m.E. eine Verbesserung ggü. Polenz darstellt.
5)
Holtby riss eine Lücke (mehr Geld hätte man kaum rausholen können, da man vor Bornemann eine Vertragsverlängerung verpasste) und man holte Gueye für viel Geld. Die Forderung des Umfelds, nicht nur ein Sparclub zu sein und endlich auch mal Geld in die Hand zu nehmen war unüberhörbar. Ein Spieler mit über 100 Einsätzen in der ersten französischen Liga.
Zuviel? Vielleicht (die Resonanz hier war posotiv). Ein Flop? Kann ich noch nicht beurteilen. Kritik ist da: Nicht kaltschnäuzig, ungestüm, zweikampfschwacch, aber irgendwo erkennt man auch sehr gute Anlagen…da war doch was? Ach ja: Ibisevic!...nur das Gueye dagegen einen 5-Jahres-Vertrag hat. Abwarten!

An Naki war man dran….egal ob der von Schalke verzögerte Holtby-Abschluss oder Seeberger Schuld war….Bornemann eher nicht.

6)
Weitere häufige Forderung und somit ein Auftrag: Warum wird nicht dem Nachwuchs mehr Chancen gegeben?
Die präsentierte Lösung: Junglas und Özgen bekommen Profiverträge.
7)
Es fehlte letzte Saison eine LV-Alternative. Die Baustelle wurde nicht behoben.
8)
Mit Kratz wurde meines Erachtens ein großes Talent passend zu geforderten alemannischen Tugenden nach hier gelotst. Einen Kapitän der zweiten Mannschaft von Leverkusen hatten bestimmt nicht nur wir auf dem Zettel, vermute ich mal.
9)
Mit de Wit war man sich einig: Resonanz hier: fast euphorisch!
10)
Mit Adlung wir ein „Deutscher Meister" ausgeliehen. Resonanz hier: positiv. Sinnvoll? Solche Leihgeschäfte sind für klamme Vereine immer eine Chance „bessere" Spieler in den Reihen zu haben. Hilft Adlung uns? Weiß nicht, aber das Risiko ist begrenzt und war es evtl. wert.
11)
Straubs Nichtverlängerung. m.E. ein Fehler. Eine Nr. 1 (Stucki), ein junges Talent (Hohs) und ein erfahrener Backup (Straub) hätte gepasst.
Besser als die präsentierte Lösung „Unger". Aber Straub wollte nicht mehr, wegen Seeberger.
12)
Last but not least: Krüger
Zur Beurteilung zu früh, das Gefühl bei den meisten positiv.

Fazit:
Ich finde, Bornemann hat seinen Job gut gemacht und die ihm gestellten Aufträge erkannt und erfüllt.
Dass es dennoch nicht läuft, hat viele Gründe (viel Seeberger-Erbe ist dabei).

Was dem Mannschaftsgefüge fehlt ist ein echter Leader und 10er, das fordere ich seit Jahren. Die meist gegebenen Antworten: Woher einen solchen Spieler zaubern? Welcher Zweitligist hat das schon?

Was ich von ihm noch erwarte: Verbesserte Nachwuchsarbeit, verbessertes Scouting. Das braucht aber erstmal Zeit und Geld.
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argumentiert! Dass wir ein nicht gerade ligaspitzen-scouting haben, ist bekannt. Dass unsere Jugendabteilung keine guten Noten bekommen hat, stand auch in der Zeitung, für beides kann Bornemann nichts.
Als Linksverteidiger-Ersatz geht zur Not noch Casper durch, der auf dieser Position schon einmal fast eine ganze Saison lang nicht mal schlecht gespielt hat. Neben der umstrittenen Seeberger-verlängerung lässt sich höchstens diskutieren, ob Bornemann die (geschätze) Million vom Holtbygeld
sinnvoll anglegt hat oder nicht. Gueye und Herzig kamen dafür. Die statistischen Fakten zu Gueye sprachen eher für als gegen ihn, ein erfahrener und dennoch junger Spieler, der gute Perspektiven bot. Ihn schon als Fehleinkauf abzustempeln, wäre viel zu früh. Gut, ein Ch. Nöthe geht ablösefrei zu Fürth und hat dort schon 7 Buden gemacht -aber wer weiß sowas schon vorher... Bei Burkhardt scheint man sich eher etwas vergriffen zu haben. Unterm Strich aber ist die Transferpolitik unter Bornemann keinesfalls schlechter als davor. Wird Gueye noch torgefährlicher und Stammspieler, müsste man denManager sogar mit einer glatten "2" benoten.

[Malibonus]

Zitat von Flutlicht

Bornemann scheint ja ...

Chapeau! Einer der besten Beiträge seit langer Zeit in diesem Forum! 100% agree.

Zitat von Klitze

sehr ausführlich und eigentlich in allen punkten meine zustimmung. würde jetzt auch mal aufhören hier immer in typisch öcher oder deutscher mentalität alles madig zu machen. laut oben genannten ausführungen ist nämlich dann soooooo viel doch nicht falsch gemacht worden und anscheinend sind uludag, schattner, korte und muhovic schon ins blickfeld der ersten gerutscht. jetzt vielleicht auch mal nen unverbrauchten A-jugendlichen reinwerfen und alle sind doch mehr oder weniger happy. meiner einschätung nach: läuft!

das sehe ich auch so... Glückwunsch Fluchtlicht. Top Baytrag!!

Gruss

svenc