Quo vadis Alemannia

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Die Alemannia trennt sich mit sofortiger Wirkung von Chef-Trainer Ralf Aussem, Co-Trainer Michael Burlet sowie Torwart-Trainer Hans Spillmann. Der Aufsichtsrat hatte der Beurlaubung am Sonntagabend zugestimmt, das bisherige Trainer-Team wurde am Montagmittag über die Entscheidung informiert. Damit bestätigte sich eine Meldung, die das WDR-Fernsehen schon am Samstag in ihrer Lokalzeit gesendet hatte und im Anschluss für große Aufregung bei der Alemannia und den Fans sorgte. Am Sonntag nämlich durfte Ralf Aussem noch das Vormittagstraining leiten und anschließend mit der Mannschaft einen PR-Termin wahrnehmen.

Vorausgegangen war die zweite Saisonniederlage bei den gastgebenden Stuttgarter Kickers, die mit 1:3 dem tatsächlichen Spielverlauf noch schmeichelte sowie ein Abwärtstrend bei den gezeigten Leistungen in der bisherigen Saison inklusive einem öffentlich ausgetragenem Streit zwischen Trainer und Torwarttrainer über die Besetzung der Ersatzkeeperstelle beim DFB-Pokalspiel. Insgesamt war Sportchef Uwe Scherr unzufrieden mit der Situation: "Die Entscheidung, die dazu geführt hat, waren die ersten acht Spiele in der dritten Liga. Ich habe eingehend alle Spiele analysiert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit zehn Punkten nicht sehr viel erreicht haben. Trotz aller Sympathien für das gesamte Trainer-Team muss man einfach festhalten, dass es sportlich seit einigen Wochen nur noch bergab geht. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir keine gemeinsame Basis mehr für einen sportlichen Erfolg sehen und nun auf diese negative Entwicklung reagieren müssen."

Das Training übernimmt vorübergehend U23-Coach Peter Schubert. Wie lange vorübergehend ließ die Alemannia in ihrer Erklärung offen.

Die Liga selbst bleibt recht ausgeglichen. Keine Mannschaft mehr ist ungeschlagen, keiner mehr ohne Sieg. Gerade einmal 12 Punkte liegen zwischen dem Ersten und dem Letzten. An der Spitze liegen nach dem 8. Spieltag punktgleich Heidenheim und Bielefeld, ein Punkt dahinter Osnabrück und Aachens kommender Gegner Unterhaching. Ohne Hauptsponsor und mit ganz kleinem Budget ausgestattet brachten die Münchener Vorstädter der Arminia aus Bielefeld deren erste Niederlage bei. Gut zweitausend Zuschauer sahen, wie die Ostwestfalen einen 0:2-Halbzeitrückstand wett machten, um dann doch noch eine Minute vor Schluss das entscheidende 2:3 hinnehmen zu müssen. Eine weitere Beurlaubung gab es heute (unbestätigte Vorabmeldung im Kicker) in Rostock. Nach dem 1:1 gegen Wehen-Wiesbaden wird wohl auch Trainer Wolfgang Wolf seine Koffer packen müssen. Nach 8 Spieltagen haben damit bereits 3 Klubs (Erfurt, Aachen, Rostock) ihren Übungsleiter vorzeitig in Urlaub geschickt.

Die Statistik des 8. Spieltages:
6 Heimsiege – 3 Remis – 1 Auswärtssieg – 18:7 Tore – 48x Gelb – 2x Gelb/Rot – 1x Rot – 5.574 Zuschauer/Schnitt

wp