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Alt 01.02.2019, 11:23
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Stolpersteinverlegung am 06.02.2019

Fünf Stolpersteine gegen das Vergessen

„Mit der Ausstellung »Alemannia 1933-1945 – Fußball zwischen Sport und Politik« im Zeitungsmuseum haben wir die von den Nazis ermordeten oder ohne Wiederkehr verschleppten TSV-Mitglieder aus der Vergessenheit geholt. Nun möchten wir mit einem dauerhaft sichtbaren Zeichen dazu beitragen, dass sie niemals wieder dahin geraten“, sagt Thomas Wenge, Sprecher der Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans und Fanclubs, über eine für Mittwoch, 6. Februar, geplante Aktion, die die Fan-IG mit dankenswerter Unterstützung des TSV Alemannia Aachen e.V. und der Stadt Aachen initiiert hat. Auch Alemannia Präsident Dr. Martin Fröhlich betont: „Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist unerlässlich, um Fehlentwicklungen in der Zukunft zu vermeiden. Wir sind für diese beispielhafte Initiative dankbar und unterstützen sie aus voller Überzeugung. Erinnerung ist Voraussetzung für die Überwindung des Bösen und die Lehren für die Zukunft.“

An diesem Tag wird der international bekannte Kölner Künstler Gunter Demnig nach Aachen kommen, um Stolpersteine in Erinnerung an sechs Alemannia-Mitglieder zu legen, die Opfer der Nationalsozialisten geworden sind.

Am 6. Februar um 10.30 Uhr findet vor den Häusern Thomashofstraße 15 und 17 der offizielle Gedenkakt zur Stolperstein-Verlegung statt. Die Thomashofstraße ist der letzte bekannte Wohnort des ehemaligen Alemannia-Funktionärs Erich André und von Max Salomon. Salomon war an der Seite von Reinhold Münzenberg Stürmer im Alemannia-Team, das 1931 die Rheinbezirksmeisterschaft gewann.

Im Frühjahr 1933 war der jüdische Fußballer aus rassistischen Gründen im Verein nicht mehr erwünscht. Er musste vor der nationalsozialistischen Verfolgung aus seiner Heimatstadt fliehen. Er wurde 1940 in Frankreich interniert. 1942 sollte Max Salomon ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verschleppt werden. Auf dem Transport musste er zum Zwangsarbeitereinsatz den Zug verlassen, hier verlieren sich seine Spuren. Es wird angenommen, dass er bei diesem Einsatz in Oberschlesien zu Tode gekommen ist.

Weitere Nazi-Opfer aus dem Kreise der Alemannia sind Fritz Moses aus der Jülicher Straße, Robert Salomon aus der Bismarckstraße und Hans Silberberg aus der Aretzstraße. Auch vor ihren ehemaligen Wohnhäusern wird Gunter Demnig jeweils seinen seiner Stolpersteine verlegen. Dem ebenfalls ermordeten Dagobert Pintus kann leider kein Stein gewidmet werden, weil seine letzte Adresse nicht bekannt ist. Der Stolperstein für Eduard Levy kann trotz Ankündigung derzeit nicht verlegt werden, da der letzte Wohnort umstritten ist.

Seit 1992 verlegen Gunter Demnig und seine Mitarbeiter in ganz Europa Stolpersteine für Opfer des Nazi-Regimes. Rund 70.000 dieser Erinnerungstafeln gibt es in Deutschland und 24 weiteren Ländern bereits. Es handelt sich um ins Straßenpflaster eingelassene, zehnmal zehn Zentimeter große Messingtafeln mit den Namen der Opfer, ihrem Geburtsjahr sowie dem Ort und dem Zeitpunkt ihrer Ermordung oder ihrer Deportation. Wirklich stolpern kann man über die golden glänzenden Steine nicht. Aber man muss sich im Wortsinne vor den Opfern verbeugen, um die Inschrift auf den Tafeln lesen zu können.

Die Stolperstein-Verlegung am 6. Februar, zu der alle Fans und Mitglieder für 10.30 Uhr in die Thomashofstraße eingeladen sind, soll nicht die einzige Aktion im Nachgang zur Ausstellung bleiben. Darüber planen die Fan-IG, die Alemannia, die Stadt und die städtische Stadiongesellschaft, dem ehemaligen Spieler Max Salomon den Weg hinter der Tivoli-Südtribüne zu widmen. Noch im ersten Halbjahr 2019 sollen dort (ohne formelle Änderung der postalischen Adresse) zwei Gedenkstraßenschilder und eine Informationstafel aufgestellt werden.

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Alt 01.02.2019, 12:27
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Eine sehr gute und wichtige Aktion

Wenn man Max Salomon einen Weg hinter der Süd widmet, wäre doch auch naheliegend das man so bei unseren anderen Heros verfährt wie Münzenberg, Pfeiffer, Führen und Fuchs.





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Zitat von IG Beitrag anzeigen
Fünf Stolpersteine gegen das Vergessen

„Mit der Ausstellung »Alemannia 1933-1945 – Fußball zwischen Sport und Politik« im Zeitungsmuseum haben wir die von den Nazis ermordeten oder ohne Wiederkehr verschleppten TSV-Mitglieder aus der Vergessenheit geholt. Nun möchten wir mit einem dauerhaft sichtbaren Zeichen dazu beitragen, dass sie niemals wieder dahin geraten“, sagt Thomas Wenge, Sprecher der Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans und Fanclubs, über eine für Mittwoch, 6. Februar, geplante Aktion, die die Fan-IG mit dankenswerter Unterstützung des TSV Alemannia Aachen e.V. und der Stadt Aachen initiiert hat. Auch Alemannia Präsident Dr. Martin Fröhlich betont: „Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist unerlässlich, um Fehlentwicklungen in der Zukunft zu vermeiden. Wir sind für diese beispielhafte Initiative dankbar und unterstützen sie aus voller Überzeugung. Erinnerung ist Voraussetzung für die Überwindung des Bösen und die Lehren für die Zukunft.“

An diesem Tag wird der international bekannte Kölner Künstler Gunter Demnig nach Aachen kommen, um Stolpersteine in Erinnerung an sechs Alemannia-Mitglieder zu legen, die Opfer der Nationalsozialisten geworden sind.

Am 6. Februar um 10.30 Uhr findet vor den Häusern Thomashofstraße 15 und 17 der offizielle Gedenkakt zur Stolperstein-Verlegung statt. Die Thomashofstraße ist der letzte bekannte Wohnort des ehemaligen Alemannia-Funktionärs Erich André und von Max Salomon. Salomon war an der Seite von Reinhold Münzenberg Stürmer im Alemannia-Team, das 1931 die Rheinbezirksmeisterschaft gewann.

Im Frühjahr 1933 war der jüdische Fußballer aus rassistischen Gründen im Verein nicht mehr erwünscht. Er musste vor der nationalsozialistischen Verfolgung aus seiner Heimatstadt fliehen. Er wurde 1940 in Frankreich interniert. 1942 sollte Max Salomon ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verschleppt werden. Auf dem Transport musste er zum Zwangsarbeitereinsatz den Zug verlassen, hier verlieren sich seine Spuren. Es wird angenommen, dass er bei diesem Einsatz in Oberschlesien zu Tode gekommen ist.

Weitere Nazi-Opfer aus dem Kreise der Alemannia sind Fritz Moses aus der Jülicher Straße, Robert Salomon aus der Bismarckstraße und Hans Silberberg aus der Aretzstraße. Auch vor ihren ehemaligen Wohnhäusern wird Gunter Demnig jeweils seinen seiner Stolpersteine verlegen. Dem ebenfalls ermordeten Dagobert Pintus kann leider kein Stein gewidmet werden, weil seine letzte Adresse nicht bekannt ist. Der Stolperstein für Eduard Levy kann trotz Ankündigung derzeit nicht verlegt werden, da der letzte Wohnort umstritten ist.

Seit 1992 verlegen Gunter Demnig und seine Mitarbeiter in ganz Europa Stolpersteine für Opfer des Nazi-Regimes. Rund 70.000 dieser Erinnerungstafeln gibt es in Deutschland und 24 weiteren Ländern bereits. Es handelt sich um ins Straßenpflaster eingelassene, zehnmal zehn Zentimeter große Messingtafeln mit den Namen der Opfer, ihrem Geburtsjahr sowie dem Ort und dem Zeitpunkt ihrer Ermordung oder ihrer Deportation. Wirklich stolpern kann man über die golden glänzenden Steine nicht. Aber man muss sich im Wortsinne vor den Opfern verbeugen, um die Inschrift auf den Tafeln lesen zu können.

Die Stolperstein-Verlegung am 6. Februar, zu der alle Fans und Mitglieder für 10.30 Uhr in die Thomashofstraße eingeladen sind, soll nicht die einzige Aktion im Nachgang zur Ausstellung bleiben. Darüber planen die Fan-IG, die Alemannia, die Stadt und die städtische Stadiongesellschaft, dem ehemaligen Spieler Max Salomon den Weg hinter der Tivoli-Südtribüne zu widmen. Noch im ersten Halbjahr 2019 sollen dort (ohne formelle Änderung der postalischen Adresse) zwei Gedenkstraßenschilder und eine Informationstafel aufgestellt werden.
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Alt 01.02.2019, 12:38
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Eine sehr gute und wichtige Aktion

Wenn man Max Salomon einen Weg hinter der Süd widmet, wäre doch auch naheliegend das man so bei unseren anderen Heros verfährt wie Münzenberg, Pfeiffer, Führen und Fuchs.
Nein, das ist überhaupt nicht unser Anliegen. Es geht nicht um verdiente Spieler, um Erfolge oder Titel. Max Salomon steht für die, die wir mit der Stolpersteinaktion ehren und alle anderen Opfer der Nazizeit. In diesem Sinne gehört er in keiner Form zu diesen Heros. Eine derartige Aktion widerspricht vollkommen unserer Idee.

Max Salomon war kein Held, sondern Opfer!
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  #4  
Alt 01.02.2019, 13:13
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Da habt ihr absolut recht, in diesem Kontext war es wohl missverständlich. Natürlich ist Max Salomon Opfer!

Mir ging es eigentlich darum das andere verdiente Alemannen auf dieser Weise auch Ehren erhalten könnten in dieser oder anderen Form eines Schildes. Das Werner-Fuchs Stadion gibt es ja nie mehr, und die Tribünen wohl auch nicht. Aber thematisch passt es hier nicht hin. Entschuldigt bitte.



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Nein, das ist überhaupt nicht unser Anliegen. Es geht nicht um verdiente Spieler, um Erfolge oder Titel. Max Salomon steht für die, die wir mit der Stolpersteinaktion ehren und alle anderen Opfer der Nazizeit. In diesem Sinne gehört er in keiner Form zu diesen Heros. Eine derartige Aktion widerspricht vollkommen unserer Idee.

Max Salomon war kein Held, sondern Opfer!
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Alt 01.02.2019, 13:26
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Max Salomon war kein Held, sondern Opfer!


War er nicht eher beides? Nicht gleichzeitig, sondern zuerst Held, dann Opfer.
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Alt 01.02.2019, 13:43
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Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
War er nicht eher beides? Nicht gleichzeitig, sondern zuerst Held, dann Opfer.
Gerade die Opfer sollte man als Helden (hoch)leben lassen und in Erinnerung behalten - denn genau DAS ist es, was den Tätern (und deren Anhängern) stinkt...

Ich selber war in Auschwitz, in Birkenau, im Krakauer Ghetto und in Schindlers Fabrik. Und ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, das es einem da ganz anders wird!
Bücher und Filme sind eine Sache. Aber wenn man an den Orten selber steht... da läuft es einem eiskalt den Rücken runter und ich hoffe, das sich so etwas nie wieder wiederholt!!!
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Alt 01.02.2019, 13:45
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Gerade die Opfer sollte man als Helden (hoch)leben lassen und in Erinnerung behalten - denn genau DAS ist es, was den Tätern (und deren Anhängern) stinkt...

Ich selber war in Auschwitz, in Birkenau, im Krakauer Ghetto und in Schindlers Fabrik. Und ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, das es einem da ganz anders wird!
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Da reicht ein einfaches Danke nicht.



Du überraschst einen immer wieder!
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Alt 01.02.2019, 21:28
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Gerade die Opfer sollte man als Helden (hoch)leben lassen und in Erinnerung behalten - denn genau DAS ist es, was den Tätern (und deren Anhängern) stinkt...

Ich selber war in Auschwitz, in Birkenau, im Krakauer Ghetto und in Schindlers Fabrik. Und ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, das es einem da ganz anders wird!
Bücher und Filme sind eine Sache. Aber wenn man an den Orten selber steht... da läuft es einem eiskalt den Rücken runter und ich hoffe, das sich so etwas nie wieder wiederholt!!!
Schön ist, das man Anhand der Danke Sager doch eines erkennt:
Trotz grosser Unterschiede bei der Bewertung von Themen rund um Alemannia sind doch hier viele in einem ganz wichtigen Thema einer Meinung.

Und das finde ich genau so toll wie das Posting von MM
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Alt 01.02.2019, 23:35
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Danke, danke für diese Aktion - da hüpft mein Alemannen-Herz.

Danke, lieber Michi, für Dein Posting.
Danke für Eure Zeit bei unserer Alemannia: Max Salomon, Fritz Moses, Robert Salomon, Dagobert Pintus, Eduard Levy, Hans Silberberg, Erich André und all den vielen anderen, die zunächst der Dummheit, dann den Verbrechern und Mördern und den Millionen, die nicht einschritten, zum Opfer fielen.

Habe leider zurzeit neben dem Job keine Zeit zur Verfügung, um mich zu engagieren, z.B. bei DIESER IG. Möchte das Schild an der Süd eigenhändig dübeln. Kann es sein, dass wir uns alle doch viel näher stehen, als es manchmal den Eindruck hat?
Und ja, es ist kein "politisches" Forum, aber in diesem Kontext und in einer Zeit, in der engstirniger und dummer Nationalismus wieder wächst, gehört es hier hin: Nie wieder Faschismus. Nie wieder.
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Alt 06.02.2019, 16:37
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„Zeichen der Erinnerung und Mahnung für die Zukunft“

„Zeichen der Erinnerung und Mahnung für die Zukunft“

Vor den Häusern Thomashofstraße 15 uns 17, in denen Max Salomon und Erich André in den 1930er-Jahren als Nachbarn gewohnt haben, versammelten sich am Mittwochvormittag rund 40 Freunde und Mitglieder der Aachener Alemannia. In stillem Gedenken beobachteten die Menschen den bekannten Kölner Künstler Gunter Demnig bei seiner nach wie vor so wichtigen Arbeit: Demnig ließ zu Ehren der beiden von den Nationalsozialisten verschleppten und ermordeten jüdischen TSV-Mitglieder Salomon und André zwei weitere seiner inzwischen euroweit bekannten Stolpersteine ins Pflaster ein.

Die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans und Fanclubs hatte die Aktion mit Unterstützung des Vereinsspitze von Alemannia Aachen, des Stadtarchivs und der Volkshochschule initiiert. Im Nachgang zu der viel beachteten Ausstellung über die Alemannia im Nationalsozialismus, die im vergangenen Jahr im Zeitungsmuseum zu sehen war, wolle man mit den Stolpersteinen nun bleibende Zeichen der mahnenden Erinnerung setzen, erklärt Fan-IG-Sprecher Thomas Wenge.

„Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte ist auch an der Alemannia nicht vorbeigezogen. Die Alemannia hat wie so viele andere gesellschaftliche Organisationen in vorauseilendem Gehorsam jüdische Mitglieder aus ihrem Kreis ausgeschlossen und so mit dazu beigetragen, dass sich dieses dunkle Kapitel überhaupt ereignen konnte“, sagte Alemannia-Präsident Dr. Martin Fröhlich in seiner Ansprache. Die Stolpersteine seien nicht nur als Zeichen der Erinnerung zu verstehen, sondern vor allem auch als Mahnung für Gegenwart und Zukunft.

Nach dem Gedenkakt in der Thomashofstraße für Stürmer Max Salomon und Vereinsfunktionär Erich André legte Gunter Demnig an der Jülicher Straße, an der Bismarckstraße und an der Aretzstraße drei weitere Stolpersteine für die ebenfalls unter dem Nazi-Regime zu Tode gekommenen Alemannia-Mitglieder Fritz Moses, Robert Salomon und Hans Silberberg. Sie sollen auch an Dagobert Pintus und Eduard Levy erinnern, deren letzte Wohnorte nicht genau bekannt sind und die deshalb keinen eigenen Stein erhalten können.

Auf Initiative der Stadt Aachen erhielten am Mittwoch zudem Siegfried Randerath aus der Laurensberger Straße (vor dem Großen Niersteiner Hof) und Arthur May aus dem Muffeter Weg die zehnmal zehn Zentimeter großen Messingtafeln. Auf ihnen sind die Namen, das Geburtsjahr sowie kurze Angaben über die Todesumstände der Opfer zu lesen. Damit hat Gunter Demig in Aachen nun insgesamt rund 70 Stolpersteine verlegt. Europaweit sind es schon mehr als 70.000 Steine.

Derweil planen die Fan-IG und die Alemannia noch weitere Aktivitäten gegen das Vergessen: Der Weg hinter der Tivoli-Südtribüne soll in Kürze Max Salomon gewidmet werden. Auch möchten die Fan-IG und der TSV Exponate der Ausstellung „Alemannia 1933 bis 1945 – Fußball zwischen Sport und Politik“ dauerhaft im Stadion zeigen.



Hier die Ansprache von IG-Sprecher Thomas Wenge im Wortlaut:


Mit der Ausstellung »Alemannia 1933-1945 – Fußball zwischen Sport und Politik« im Zeitungsmuseum haben wir die von den Nazis ermordeten oder ohne Wiederkehr verschleppten TSV-Mitglieder aus der Vergessenheit geholt. Nun möchten wir mit einem dauerhaft sichtbaren Zeichen dazu beitragen, dass sie niemals wieder dahin geraten.

Hätten wir vor fünf Jahren unter Alemanniafans eine Umfrage gemacht, wer in den 20er Jahren für die Alemannia spielte oder gar, wer Max Salomon war - das Ergebnis wäre gewesen, dass diese Vereinsmitglieder wie gesamte Vereinsgeschichte von 1933 bis 1945 völlig unbekannt war.
Wie konnten sie derart ins Vergessen geraten? Wie ging die Erinnerung an Max und Robert Salomon, an Erich André und andere verloren?

Es mag sein, dass nach dem Krieg das Vergessen notwendig war, um die Vergangenheit zu verarbeiten. Es mag sein, dass in der Hoffnung auf und in dem Bemühen um den Wiederaufbau die Vergangenheit kein Thema (mehr) war. Aber auch die 68er brachten die Erinnerung nicht herbei. Zwar wurde endlich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit, der unendlichen Verbrechen der Nationalsozialisten gearbeitet, jedoch blieb die Erforschung einzelner Schicksale die Aufgabe der Historiker. Wie die jüngst wiederholte Serie "Holocaust" vom Ende der 70er Jahre zeigte, werden die Dimension und die Tiefe dieser Verbrechen erst dann für den einzelnen deutlich, wenn er sich mit Einzelschicksalen auseinander setzt und damit die Möglichkeit der Identifikation bekommt.

Mit der Hilfe von René Rohrkamp ist es uns gelungen, die Wissenslücke zu schließen und Salomon zurück ins Alemanniagedächtnis zu rufen. Max Salomon gab zusammen mit dem unvergessenen Reinhold Münzenberg unserer Ausstellung ein Gesicht. Max Salomon war und ist, solange wir die Erinnerung hoch halten, im Bewusstsein. Damit könnten wir unsere Aufgabe als abgeschlossen betrachten.
Aber das ist sie nicht. Die Gefahr, dass Salomon wieder vergessen wird, besteht unverändert. Da hilft auch eine Präsenz in den Tiefen des Internets nicht. Sobald der Name in den Suchmaschinen immer seltener gesucht wird, rutscht er nach unten - ins Vergessen!

Wir wollen neben das damalige Idol Max Salomon aber auch den Funktionär Erich André stellen. Der Zufall, falls es einer war, macht es möglich, dass hier Spieler und Funktionär nebeneinander liegen. Es wird uns allen damit noch einmal deutlich gemacht: Die Alemannia ist mehr als ihre erste Mannschaft. Es braucht überall Menschen, die im Hintergrund ihre Arbeit tun, damit andere Sport treiben und sehen können. Und auch das ist klar: Dass Erich André Jude war, spielte überhaupt keine Rolle. Juden waren fester Bestandteil der Alemannia, ohne das daran jemand Anstoß nahm. Umso schlimmer ist es übrigens, dass auch niemand daran Anstoß nahm, als ziemlich schnell aus dem Verein gedrängt wurden.

Daher ist es notwendig, Erinnerungsmomente zu erschaffen, die nicht einfach vergessen werden können. Wir müssen Orte schaffen, die bewusst und unbewusst aufgesucht werden, um die Erinnerung zu aktualisieren. Dies schaffen Stolpersteine in ihrer ganz eigenen Art und Weise. Der Mensch stolpert regelrecht über die im Boden liegenden Messingplatten, wird neugierig und fängt an, sich zu erinnern. In der heutigen Zeit würde man hoffen, dass der eine oder andere zum Smartphone greift und die Person recherchiert. Aber schon das Bewusstsein, dass zwei ermordete Juden wie alle anderen Menschen hier in der Thomashofstraße gelebt haben, bis den Machthabern ihre Religion nicht mehr passte, sollte dem einen oder anderen zu Denken geben.

Die IG ist der Alemannia zu Dank verpflichtet. Ihr habt uns unterstützt und, nicht vergessen, die Gedenkaktionen finanziert. Dafür einen herzlichen Dank! Es ist ein gutes Zeichen, dass Fans und Verein, bei allen Unterschiedlichkeiten in Ansichten und Struktur, bei dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe zusammenarbeiten.

Wir werden dies auch weiter tun: So sollen Exponate der Ausstellung aus der Vergessenheit in den Tivoli geholt werden. an der Südseite des Tivoli wird symbolisch der Max-Salomon-Weg entstehen.
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