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Der Stadionbau ist dann möglich, wenn ...
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Freitag, 23. April 2010 - Aachener Nachrichten - Stadtausgabe / Titelseite / Seite 1 Alemannia plant den Neustart Aufsichtsrats-Chef Jürgen Linden im AN-Interview: „Die Konsolidierung beginnt jetzt erst richtig“. Strukturen im Verein werden nach Bürgschaft geändert. Plaßhenrich muss seine Karriere beenden. - Von Christoph Pauli und Gerald Eimer Aachen. Am Tag danach atmete die Alemannia erst einmal durch. „Die Konsolidierung beginnt jetzt erst richtig“, kündigte Aufsichtsrats-Chef Jürgen Linden an. Die Stadt spannt einen Schutzschirm über ihren wichtigsten Werbeträger, gewährt eine Bürgschaft über 5,5 Millionen Euro. Doch an Hausaufgaben mangelt es nicht beim vorerst geretteten Zweitligisten, dem Wirtschaftsprüfer aber eine solide Zukunft zutrauen. „Kein Fehlverhalten“ Der ehemalige Oberbürgermeister machte gestern erstmals seine Sicht der Dinge deutlich. Er sieht keine Alternative im gewählten Verfahren, erkennt weder auf Seiten der Stadt noch auf Seiten Alemannias ein Fehlverhalten. (...) Freitag, 23. April 2010 - Aachener Nachrichten - Stadtausgabe / Sport / Seite 11 „Bei Befangenheit beteiligt man sich nicht“ Finanzschwache Alemannia Aachen: Aufsichtsrats-Chef Linden sieht keine Kollision der Ämter und keine eigene Verantwortung. „Geschäftsführer überlastet.“ Aachen. Am Tag nach der Entscheidung spricht der Aufsichtsrats-Chef der Aachener Alemannia. Jürgen Linden lässt im Gespräch mit den Redakteuren Bernd Mathieu, Christoph Pauli und Bernd Büttgens keinen Zweifel daran, dass er die Hilfe der Stadt Aachen bei der Beschaffung einer Bürgschaft für absolut richtig hält. Eigene Fehler erkennt er nicht, die Liquiditätsprobleme erklärt er mit der Wirtschaftskrise, fehlenden Fernsehgeldern und mangelndem sportlichen Erfolg. Herr Linden, wer hat die Alemannia in diese Situation gebracht? Linden: Der Stadionbau ist eine komplexe Geschichte. Alemannia hatte im Jahr 2005 einen positiven Lagebericht. Der Wirtschaftsprüfer hat uns darin geraten, ein neues Stadion zu bauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Stadt und Investoren standen nicht zur Verfügung, also hat der Verein sich die Frage gestellt, ob er das Projekt stemmen kann. Die Alemannia hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC mit einer Realisierungsstudie beauftragt. Ergebnis: Der Stadionbau ist dann möglich, wenn er vom Land mit einer Bürgschaft abgefedert wird und wenn bestimmte Parameter auf der Einkommensseite eintreffen. Bauvolumen war 50 Millionen Euro, davon 10 Millionen als Eigenkapital. (...) War es ein Fehler, so zu planen? Linden: Unter den damaligen Annahmen nicht, in der Rückschau müssen wir sagen, es gab externe Einflüsse, die wir nicht vorhersagen konnten. Ist die Alemannia zu spät mit den Fakten an die Stadt, an Sponsoren und Öffentlichkeit gegangen? Einige Ratsherren fühlten sich erpresst. Linden: Das ist mitnichten der Fall, die Parkhaus-Gespräche laufen seit April 2008. Und seit Oktober letzten Jahres sind die Gespräche wegen der Gesamtproblematik mit der Kämmerei aufgenommen worden. War damals schon die Rede von einer drohenden Insolvenz? Linden: Ich sehe die Insolvenz zu keinem Zeitpunkt als drohend an. Alemannia besitzt erhebliche Werte wie die Immobilie, um die es geht. (...) Da schwingt der Vorwurf mit, die Stadt hätte mehr leisten müssen. Linden: Überhaupt nicht, weil es klare Absprachen zu Baubeginn gegeben hat. Diese Absprachen gelten bis heute. Ihr Geschäftsführer hat permanent betont, wie stark andere Kommunen sich engagieren. Ist das seine Privatmeinung oder auch Ihre? Linden: Diese Debatte bringt nichts. Wir hatten Gutachten, wonach der Verein in der Lage war, das Projekt alleine zu stemmen. Zudem kann in keiner Stadt ein Repräsentant alleine entscheiden, ob über einen Verein ein Füllhorn ausgeschüttet wird. Würden Sie als ehemaliger Oberbürgermeister sagen, dass die Stadt Fehler gemacht hat? Linden: Ich kann keinen erkennen. Würden Sie als Aufsichtsrats-Chef sagen, dass der Verein Fehler gemacht hat? Linden: Alemannia hat sich mehrfach von kompetenten Leuten helfen lassen. Einziges Problem ist die Baukostenüberschreitung von drei Millionen bei einem Budget von 50 Millionen. Bei besseren sportlichen Leistungen wäre auch das kein Problem geworden. Es war vielleicht ein Fehler, Herrn Kraemer nicht früher durch eine weitere Kraft zu unterstützen, weil er Gewaltiges zu leisten hatte. (...) .
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ Joachim Ringelnatz |
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