Ich hab mir das jetzt ein paar Tage überlegt und halte Euren Vorstoß in verschiedener Hinsicht für ziemlich unangebracht.
1. Ich bin zwar selbst mit Lindens Performance seit einiger Zeit nahezu durchgängig ausgesprochen unzufrieden und habe mich über sein jüngstes Interview sehr geärgert -offenbar wie nahezu alle anderen auch (vgl zB
"Unfehlbarkeit", Mathieu am 24. April 2010), nicht nur Forums- und Tribünenkontakte und nicht nur aus meinem weiteren persönliichen Umfeld. Ich meine aber, daß es jetzt nicht klug ist, einen Rückzug Lindens anzusprechen, erst recht nicht öffentlich und in diesem Ton.
Von ihm wünsche ich mir jedoch eine klare und glaubhafte Kehrtwende in der Beurteilung der Strukturen, der Gepflogenheiten und des Selbstverständnisses der Profiabteilung. Wenn ihm das gelingt, kann er der Abteilung und dem ganzen Verein noch sehr hilfreich sein. Gelingt es ihm nicht, wähle ich ihn halt nicht.
2. Es war allgemein bekannt, daß verschiedene Gremienmitglieder zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen wollen, warum auch immer. Das war vor allem auch der IG bekannt. Den Rückzug dieser Leute noch mit großer Geste öffentlich zu fordern, ist unangebracht. Dabei durch das Verschweigen der längst bekannten persönlichen Entscheidungen so zu tun, als müßte einer der namentlich genannten Gremienmitglieder überhaupt noch gedrängt werden, ist reißerisch und stillos. Nachtreten ist im Vergleich dazu geradezu sportlich.
3. Es ist alles andere als hilfreich, durch den sehr ins Persönliche zielenden Tonfall die Fronten zu verhärten. Das macht es dem Vorstand, der nach meinem Eindruck ohne große Trommelwirbel gut und effektiv arbeitet, regelrecht unmöglich, nicht für die so harsch angegriffene Seite Partei zu ergreifen.
4. Wer glaubt, er könne ohne die Mitglieder und Fans irgendetwas zu Stande bringen, ist ebenso komplett auf dem Holzweg, wie der, der glaubt, er könne allein oder mit ein paar Kumpels die Sache besser ganz neu aufbauen.
Gruß