06.11.2012, 06:19 | #1 |
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Lübeck vor Insolvenz (Bericht des kicker online)
Vorstand stellt Insolvenzantrag
Lübeck droht der Zwangsabstieg Sportlich läuft es derzeit beim VfB Lübeck nicht rund. Mit 15 Punkten rangieren die Hanseaten auf dem 13. Tabellenrang und haben auf die Abstiegsplätze nur zwei Zähler Vorsprung. Doch auch finanziell ist der Verein erneut in Schieflage geraten. Am Montag hat der Vorstand des VfB Lübeck beim Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt - zum zweiten Mal nach 2008. "Die drohende Zahlungsunfähigkeit lässt uns keine andere Wahl": Vorstandssprecher Holger Leu sieht zum Insolvenzantrag keine Alternative. In der vergangenen Woche hatte die Vereinsführung den Spielern und Angestellten des Klubs mitgeteilt, dass die Oktober-Gehälter nicht gezahlt werden können. Sie werden übergangsweise Insolvenzgeld vom Arbeitsamt erhalten. Aktuell fehlen dem Traditionsverein 450.000 Euro, bis zum Saisonende könnte sich der Schuldenstand sogar noch auf 700.000 erhöhen. "Es sind ein paar Sponsorengelder nicht wie erwartet geflossen", erklärte Vorstandssprecher Holger Leu die Entwicklung, die ein paar Tage zuvor auf der Jahreshauptversammlung nicht so akut geschildert wurde. "Die drohende Zahlungsunfähigkeit lässt uns keine andere Wahl, als den Insolvenzantrag zu stellen", sagte Leu. - Anzeige - Auch die Hoffnung, dass ein geheimnisvoller Investor beim VfB einsteigen könnte, erfüllte sich nicht. Der VfB-Vorstand hatte zuletzt einige Gespräche mit Rechtsanwälten geführt, die einen potenziellen Geldgeber vertreten. Welches Unternehmen, welche Philosophie dahintersteckt, ist bislang auch Leu nach eigener Aussage nicht bekannt. Nun liegen die Gespräche zumindest bis zu den Neuwahlen des Aufsichtsrats (voraussichtlich am 27. November) auf Eis. Das Ziel des VfB-Vorstands bleibt jedoch, entweder über diesen Investor oder andere Geldgeber und Einsparungen die Eröffnung der Insolvenz zu verhindern. "Wir haben drei Monate Zeit, um die Voraussetzungen zu schaffen, den Antrag zurückzuziehen", erklärte Leu. "Das macht aber nur dann Sinn, wenn die Finanzierung der Saison sichergestellt ist." Erst eine Eröffnung des Verfahrens würde den VfB zum ersten Absteiger machen. In diesem Fall würden alle Spiele mit VfB-Beteiligung annulliert werden. Christian Jessen
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06.11.2012, 09:25 | #2 |
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Man man man, traurig wenn man sowas wieder lesen muss. Ich denke das "Problem" von Traditionsvereinen (wie auch bei uns) liegt an der meist Verhältnismässig grossen Fanszene und den Erfolgen der Vereine.
Wenn ein Verein wie z.B. RW Lüdenscheid, SC Weismain oder Freialdenhoven Finanzprobleme hat, dann steigen sie notfalls freiwillig ab und spielen ein paar Jahre in tieferen Gefilden weil dort die Kosten nicht so hoch sind. Somit kann man sich dort wunderbar erholen. Die grossen Traditionsclubs haben aber das Problem das man immer unter dem hohen Erwartungsdruck der Fans steht. Man investiert immer einen Euro mehr um anzugreifen. Es ist sehr sehr schwer, bzw. nahezu unmöglich bei solch einem Verein den Fans zu verkaufen das man freiwillig zwei Ligen absteigt und dann 5 Jahre lang Amateurfussball zu sehen bekommt damit der Verein sich erholt! Man muss als grosser Club also fast schon immer am Limit leben und geht damit extremes Risiko ein wenn es sportlich mal nicht so läuft... |
06.11.2012, 09:53 | #3 | |
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Zitat:
Das Problem ist die über Jahrzehnte hinweg gelebte Praxis, dass es mehr um die Person als um die Sache geht. Daran gehen dann die Vereine zu Grunde. Denn: Mehr Fans und Erfolge bedeuten mehr Sponsoren und mehr Möglichkeiten Gelder einzunehmen. Die Frage ist also immer vielmehr wie gut man mit dem Geld umgeht. Und da sind mache kleineren Vereine wesentlich besser unterwegs.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu I LOV IT für den nützlichen Beitrag: | Michi Müller (06.11.2012) |
06.11.2012, 10:21 | #4 | |
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Zitat:
Stell Dir als Beispiel vor es unser nächste Präsident würde sagen "So Leute, wir ziehen uns freiwillig in die Mittelrheinliga zurück. Dort sind die Gehälter und die Reisekosten nicht so hoch." (die Stadionfinanzierung mal ausgeklammert). Ich glaube er würde sofort vom Hof gejagt... So ähnlich hat es übrigens Freialdenhoven immer wieder mal gemacht. Da waren sie in der damaligen Oberliga sogar oben mit dabei und sind dann in die Verbandsliga abgestiegen weil es dort mehr Derbys gibt und die Strecken nicht so weit sind. |
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06.11.2012, 10:24 | #5 | |
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06.11.2012, 10:33 | #6 |
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Da hast Du recht! Daher hat sich ja auch der Mäzen von Dattenfeld auf einmal Viktoria Köln geschnappt. Bei "kleinen" Vereinen hat man zwar weniger Gegenwind, aber es macht mehr "Spass"...
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