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Alt 25.01.2017, 17:17
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
So weit ich das beurteilen kann, ist kaum jemand wirklich scharf darauf, unsere Alemannia in der Landesliga oder noch tiefer spielen zu sehen. Es gilt nach wie vor die Position, auf die sich die Fan-IG bereits vor Monaten festgelegt hat und die auch im von IG-Mitgliedern, Ultras und Normalos unterstützten Mitgliederantrag für die vergangene Alemannia-JHV vertreten worden ist. Ich fasse nochmals kurz zusammen:

- Investoreneinstieg mit bis zu 49,9 Prozent Anteilsverkauf "Ja, wenn die Konditionen und Rahmenbedingungen akzeptabel sind".

- Verkauf von weiteren 30,1 Prozent der Anteile nach dem Wegfall von 50+1 "Ja, wenn die Mitglieder diesen Schritt nach dem Wegfall von 50+1 in einer weiteren Abstimmung befürworten".

- Verkauf von 49,9 Prozent plus bereits jetzt garantierte einseitige Option auf weitere 30,1 Prozent ohne weitere Abstimmung "Nein, weil dies kein Investoreneinstieg, sondern faktisch der unwiderrufliche Totalausverkauf der GmbH und eine Entmündigung der künftigen Mitglieder wäre".

- Energischer Fan-Widerstand gegen alle Versuche, diesen unwiderruflichen Totalausverkauf zu realisieren.

Soweit ich mich erinnere, hast du selbst diese Linie bis vor kurzem mitgetragen und dich mit derselben Vehemenz, mit der du jetzt gegen die Investorengegner keilst, gegen die 80-Prozent-Option votiert. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb du jetzt permanent Fronten aufbaust, die eigentlich gar nicht existieren. Oder bist du inzwischen doch für den Totalausverkauf?

Ich finde, die oben dargelegte Grundposition zeugt durchaus von großer Kompromissbereitschaft. Das ist keineswegs die sture Neinsager-Position, die du den Investorengegnern hier immer wieder unterstellst. Aber wo ist die Kompromissbereitschaft der Investorenseite? Die oben dargelegte IG-Position wurde schon formuliert, bevor kürzlich das Investorenangebot vorgestellt wurde. Nun liegt das Angebot vor, und wir müssen erkennen:

- Die Investoren beharren anscheinend hartnäckig auf der 80-Prozent-Option.
- Der Preis für diese Option ist von acht auf 3,6 Millionen Euro gefallen.
- Obwohl völlig offen ist, wann 50+1 fällt und welchen Marktwert die Anteile dann haben werden, soll es bei nur 3,6 Millionen Euro bleiben.
- Ob sie diese Option überhaupt ziehen oder ob sie einfach den Geldhahn zudrehen, wenn der erhoffte Erfolg in den nächsten vier Jahren nicht eintritt, bleibt den Investoren überlassen. Ebenso das Recht, ihre Anteile nach Belieben weiterzuverkaufen
- Es bleibt für die 49,9 Prozent bei nur vier Millionen Euro über vier Jahre
- Der e.V. soll für sein Fußball-Herzstück nur 100.000 Euro bekommen
- Das Investorenangebot beinhaltet eine Reihe von Nebenforderungen, die von GmbH-Seite her entweder kaum erfüllbar sind (Stadionmietvertrag, Steuererlass) oder aber kaum akzeptabel sind (Einstimmigkeit in allen Gremien).

Dies ist der Stand der Dinge. Und in Reaktion auf genau dieses Investorenangebot sagt nun ein Teil der organisierten Fans: Ehe wir diesem Angebot zustimmen, gehen wir lieber in die Landesliga. Dass du uns nun immer und immer wieder unterstellst, strikt gegen jegliche Investorenlösung zu sein und die Alemannia ohne Rücksicht auf die angebliche schweigende Mehrheit der Fans und Mitglieder in die Versenkung führen zu wollen, ist unfair und entspricht nachweislich absolut nicht dem, was die IG öffentlich dargestellt hat.
So einfach, nämlich lediglich schwarz oder weiß, sehe ich die Sache nicht und so argumentiere ich auch nicht.

Die von Dir benannten Punkte auf die sich die Fan-IG bereits vor Monaten festgelegt hat und die auf der vergangenen Alemannia-JHV vertreten worden sind, kann ich grundsätzlich so unterstreichen!!

Daran hat sich nichts geändert und du wirst hier sicherlich niemanden finden, der spaß daran hätte, mal so einfach lockerflockig, erst recht aber ohne Not, mehr als 49,9 % der Anteile an der GmbH an wen auch immer zu veräußern. Mehr noch, am liebsten wäre mir, es würde eine Situation eintreten, in der wir gar keine Anteile veräußern müssten, weil es uns finanziell gut geht oder aber weil jemand daherkommt, der uns das zum Überleben notwendige Geld einfach mal so geben würde, ohne Ansprüche zu stellen und ohne dafür Anteile haben zu wollen, ohne dafür mitreden zu wollen.

Nur ist dies leider nicht der Fall, und führt deswegen unwideruflich zu der Frage, welchen Preis das hätte, auf Investoren zu verzichten, bzw. welchen Preis wir bereit wären dafür zu zahlen, auf ein solches Investment zu verzichten.

Hierbei kommt nunmehr die ins Spiel gebrachte angeblich einzige Alternative, besser gesagt die am wenigsten schmerzhafteste Alternative, wenn es nicht 1:1 so läuft wie von Seiten der IG in der JHV eingebracht, den Weg in die neuerliche Insolvenz zu gehen, die GmbH aufzulösen und mit der 2. Mannschaft als TSV in der Landesliga weiterzumachen.

Genau dieser 2. Schritt aber ist das, dem ich nicht so ohne weiteres folgen kann, weil der Preis, den die Alemannia dabei zahlen würde, mehr als nur hoch ist.

Zunächst mal sehe ich es nach wie vor so, dass es sich in Wahrheit nicht um die Landesliga handeln würde, sondern vielmehr um die Bezirksliga, weil die II Mannschaft, stand heute, die Klasse wohl kaum wird halten können.

Eine Alemannia in der Bezirksliga ist aber schlicht und ergreifend kaum, nein, nicht überlebensfähig, mindest aber in dem Stadion an der Krefelder Strasse.

Und selbst wenn die Stadt gänzlich auf Stadionmiete verzichten würde, was ich im übrigen nicht erkennen kann, die notwendigen Sicherheitsauflagen zu erfüllen, um die Stadiontore zu öffnen, wird die Alemannia nicht gestemmt bekommen. Finanziell nicht gestemmt bekommen, und wer ernsthaft glaubt, dass zu einer Alemannia, die es nicht mal schafft, zu einem Traditionsduell gegen RWO im oberen Bereich der Regionalliga annähernd 5.000 Leute ins Stadion zu locken, in der Bezirksliga gegen irgendwelche Dorfvereine die erforderliche Zuschauerzahl zusammenzubekommen ist, der ist ein Träumer.

Ein gefährlicher Träumer, weil er damit die Alemannia gänzlich in den Ruin treiben würde, selbst unter Berücksichtigung von Minispielergehältern.

Was wiederum bedeuten würde, dass die Alemannia nicht mehr im noch Tivoli heißenden Stadion spielen könnte, sondern selbst wiederum in einem der Bezirksliga entsprechenden Stadion.

Die Alemannia in der Beziksliga auf einem Dorfacker. Tut mir leid, das will und kann ich mir nicht vorstellen, und das hätte für mich nichts mehr mit der Alemannia zu tun, diesem Traditionsverein, der seit je her unsere Stadt und unsere Farben landesweit vertreten hat und über Generationen hinweg die Massen mobilisiert hat.

Von daher muss es, wenn schon nicht mit diesen Investoren, einen dritten Weg dazu geben. Ansonsten komme ich ins Schwanken, ob zu diesem Horrorszenario der Einstieg von Kölmel, so sehr mir dies auch gegen den Strich geht, nicht doch noch die bessere Alternative ist.
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luwa78 (30.01.2017)