Thema: Fanszene
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Alt 02.05.2014, 18:13
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat von Öcher Pepe Beitrag anzeigen
Deine Aussage ist für mich eine Frechheit. Die Fanfreundschaft mit Roda besteht schon seit vielen Jahren und ich kenne sehr viele Alemannen und Kerkrader, die diese sicherlich nicht auf Hooligan/Ultrabasis pflegen, sondern mit gegenseitigen Besuchen, in denen man ein gemeinsames Bierchen trinkt und das jeweilige schwarz-gelbe Team anfeuert.

Wo ich dir allerdings recht geben muss, und ich hoffe das war der eigentliche Kern deiner Aussage, das gerade in unseren Hool/Ultrakreisen die Freundschaften besonders intensiv gepflegt werden. Das macht die jeweiligen Szenen natürlich stärker und dadurch häufen sich Aktionen wie eben diese in Oberhausen.

Mir geht es nur darum, dass hier nicht alles über einen Kamm gescherrt wird...eine ganze Fanfreundschaft wegen den Chaoten der beiden Vereine anzufechten ist nämlich absoluter Blödsinn!
Auch wenn die Aussage von Flamebird nicht ganz astrein formuliert sein mag, da sie pauschalisierend alle über einen Kamm schert was man nicht tun sollte, so trifft sie im Kern dennoch durchaus einen wichtigen Punkt.

In dem Punkt, dass nicht nur Hools und Ultras die Fanfreundschaft pflegen gebe ich Dir vollkommen recht. Und natürlich sind darüber hinaus auch Dinge wie die geschenkten Sitzschalen im alten Tivoli unbestreitbar.

Nur besonders intensiv wird die Freundschaft tatsächlich in Kreisen der Problemfans gepflegt.
Und das hat unter anderem sicherlich einen ganz entscheidenden Grund, unzwar den, dass mit Stadionverbot belegte Fans auf diese Weise eine alternative haben Fußballspiele zu besuchen und zumindest einen befreundeten Klub mit schwarzgelben Vereinsfarben in unmittelbarer Nachbarschaft weiterhin unterstützen zu können.
Das unterwandert zum einen die Wirksamkeit der Sanktion beziehungsweise Strafe und zum anderen stellt es ein Sicherheitsproblem für die Vereine dar die jeweiligen Krawallmacher des benachbarten Vereins ins Stadion zu lassen (überführte als Problem erwiesene Krawallmacher - denn Stadionverbote werden in aller Regel sorgsam verhängt und treffen nur in vernachlässigbarer anzahl von absoluten Ausnahmefällen auch mal unschuldige).

Und dieser Tourismus von mit Stadionverboten belegten Krawallmachern ließe sich ganz einfach und ausgesprochen effektiv unterbinden, wenn die Klubs wechselseitig einfach alle mit Stadionverboten belegte Personen ebenfalls nicht in ihr Stadion lassen und mit mit einem entsprechenden Hausverbot belegen.

Die Stadionverbote oder Hausverbote sind doch in aller Regel sowieso zeitlich begrenzt und bis unbelehrbare Krawallmacher dann beim jeweiligen Nachbarklub durch entsprechendes Fehlverhalten ebenfalls ein Stadionverbot oder Hausverbot bekommen, dauert es doch in aller Regel auch wieder seine Zeit und es ist sicherlich nicht unwahrscheinlich, dass bis dahin das Stadionverbot des jeweiligen Heimvereins längst wieder aufgehoben ist, womit die Krawallmacher dann über sehr lange Zeit ununterbrochen in einem der beiden benachbarten Stadien ihr Unwesen treiben können.

Und diese prinzipielle Sicherheitslücke sollten beide Klubs gemeinsam versuchen zu schließen, auch wenn das prinzipiell vielleicht nur ein paar wenige extreme Ausnahmefälle betreffen mag, die derart unbelehrbar sind. Aber genau ausgerechnet diese Fälle sind halt leider auch die gefährlichsten und problematischten von allen.
Und diese Sicherheitslücke zu schließen ist unglaublich einfach zu bewerkstelligen zumindest rechtlich. Praktisch mag dann eine effektive Überwachung der Hausverbote natürlich noch ein klein wenig Zusammenarbeit von den jeweiligen Szenekundigen Beamten oder Entsprechend beauftragten Personen erfordern, aber auch das sollte ein leichtes sein und den (sicherlich nicht übermäßig großen) zusätzlichen Aufwand allemal wert sein.

Das Problem des Krawalltourismus ist halt ein lokales Phänomen bedingt durch die Grenzlage in der Euregio, da die jeweiligen nationalen Verbände das Problem ansonsten innerhalb ihrer Zuständigkeiten einzeln längst gelöst haben, aber halt nicht wirklich Grenz- und Länderübergreifend (beziehungsweise - um ganz korrekt zu sein - kaum, da es für Länderspiele ja durchaus auch entsprechende internationale Lösungen gibt).

Ich bin überzeugt, dass eine automatische Ausweitung beziehungswiese Übertragtung von Stadionverboten auf den jeweiligen Nachbarklub zumindest einen Teil unserer Fanprobleme sehr wirksam eindämmen kann. Zumindest was Heimspiele angeht, für Auswärtsspiele kann die Alemannia da ja sowieso nur entsprechende Empfehlungen an die jeweiligen Gastgeber weitergeben, was man aber natürlich auch unbedingt tun sollte.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub...

Geändert von Aix Trawurst (02.05.2014 um 18:23 Uhr)
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