Tach auch,
ich muss mich doch schwer wundern. Wir leiden seit vielen Monaten an knappen Kassen, Erik musste vor der Saison (wenngleich erfolgreich) mit einem Zwiebelportemonnaie durch die Gegend rennen und bei der Finanzierung des so dringend benötigten NLZ sind noch viele Felsbrocken wegzuräumen.
Dabei liegt das Geld manchmal gar nicht so weit von der Straße entfernt. Ich kenne zumindest kaum einen Proficlub, der im zeitlichen Umfeld der Eröffnung eines neuen Stadions auf ein Eröffnungsspiel verzichtet hat. Ein solches - möglichst gegen einen wirklich großen Gegner - würde sicherlich einen recht hohen Kartenabsatz ermöglichen. Und selbst wenn sich FCB, BVB und SVW hier 50.000 Euro Antrittsprämie fragen würden - der Erlös wäre sicherlich immer noch nicht zu verkennen.
Wenn ich das richtig sehe, feiert unser Verein darüber hinaus in diesem Jahr sein 110jähriges Bestehen. Auch zu diesem Anlass fehlen mir die Ideen leider völlig.
Ich verstehe jedenfalls nicht, wie Kraemer, Korr und Co. uns Fans Woche für Woche das Geld bei den Eintrittspreisen aus der Tasche ziehen, dann aber nicht darauf kommen, Zusatzeinnahmen aus solchen Spielen zu generieren, durch die man (weil die Eintrittspreise sicher nicht so hoch sind wie im Regelspielbetrieb) neue "Kundschaft" anlocken könnte.
Man muss den Herren zu Gute halten, dass Plan A für ein Eröffnungsspiel des Stadions (über 14 Monate später - kopfschüttel!) wohl abgesagt hat. Wo ist aber Plan B, Plan C, Plan D? Ist das Fax an Dortmund, Bremen, Erkelenz, Bergheim oder etwa an Sevilla schon raus?
Im Übrigen, lieber Herr Kraemer, (lieber Herr Korr) - Sponsorenakquise ist gar nicht so schwer. Die Leute freuen sich auch, wenn man ihnen konkrete Angebote unterbreitet und nicht bloß mit der Versendung von zentnerschweren Infomappen droht. Man muss sich nicht wundern, wenn potenzielle Sponsoren von einem Engagement Abstand nehmen, wenn man sie nicht ausreichend pflegt, ihnen falsche Rechnungen schickt usw. usf.
Und da Sie ja hier mitlesen, Kraemerchen: Es wird Zeit, dass auch Sie hier endlich vom Hof kommen. Ich habe die Abwahl unseres Ex-Oberbürgermeister für richtig gehalten - aber Sie haben in den letzten Monaten nachhaltig bewiesen, dass Sie NICHTS aber auch überhaupt NICHTS können. Man hat gedacht, Sie könnten sich nach der Demission Lindens, unter dem Sie ja soooo gelitten haben, endlich freischwimmen. Und was ist? Auf Ihrem Schreibtisch sieht es immer noch aus wie bei Hempels unterm Sofa, Anfragen werden aus diesem Grund nicht (Regelfall!) oder viel zu spät beantwortet, auf Gespräche (z.B. mit Sponsoren) sind sie nicht vorbereitet.
In der letzten Woche wurde hier über Spielergehälter und die Relation der Gehälter zu den Spielleistungen debattiert. Diese Debatte sollte man vielleicht mal weiterführen, indem man eine Kosten-Nutzen-Analyse vor dem Hintergrund der Position des GmbH-Geschäftsführers macht. Das Ergebnis ist aber im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Monate, auf ihr Auftreten in der Öffentlichkeit (vgl. das unerträgliche Interview in AZ/AN) relativ einfach: Kosten hoch, Nutzen niedrig (wenn ich es genau nehme, halte ich Ihre Arbeit sogar für schädlich - die Außenwirkung ist verheerend) - sie sind plan- und ideenlos, chaotisch und wirken in persönlichen Gesprächen inkompetent.
In diesem Sinne - machen Sie endlich Ihren Job, ziehen Sie Sponsoren an Land, schaffen Sie Geld heran bzw. sparen es dort ein, wo es notwendig und möglich ist. Verschenken Sie Potenziale nicht und bereiten Sie sich auf Gesprächstermine professionell vor, antworten Sie auf Anfragen!
ODER:
Gehen Sie mit Gott. Möglichst schnell, geräuschlos und vor allem ohne uns weiter auf der Tasche zu liegen.
Angepisste Grüße
Flasche Leer