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Alt 25.07.2016, 09:34
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Captain_Kirk Captain_Kirk ist offline
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Zitat von a.tetzlaff Beitrag anzeigen
Das ist doch Unsinn !
Die Entscheidung, den neuen Tivoli als reines Fußballstadion und nicht als Multifunktionsarena zu bauen, hatte nicht der OB und AR-Vorsitzende Linden alleine zu verantworten, sondern diese Entscheidung wurde mit Mehrheit in den Gremien und von allen anderen, auch der Fan-IG , getragen.

Ausserdem hätte es bei einer
Multifunktionsarena wegen der Nähe zu den reinen Wohngebieten noch größere planungsrechtliche Probleme gegeben
(Lärm bei Konzerten, schon in der 1. Liga waren Abendspiele nur eingeschränkt möglich )
Die Gepflogenheiten des öffentlichen Baurechts sind leider nicht jedem geläufig.

Für Gorgar kurz zur Erklärung in einfachen Worten: Der Tivoli ist baurechtlich als "Sondergebiet" mit der Zweckbindung Sportveranstaltungen ausgewiesen. D.h. er ist baurechtlich erst einmal nicht für anderweitige Veranstaltungen nutzbar. Hierfür müsste der zugrundeliegende Bebauungsplan durch die Stadt geändert werden. Ein solches Änderungsverfahren wird mindestens 1 Jahr in Anspruch nehmen und nicht zwangsläufig erfolgreich verlaufen, weil die betreffenden Anwohner beteiligt werden müssen und damit sicherlich Lärmschutz- und Anwohnerschutzkonzept-Gutachten erforderlich werden. Ein solches Gutachten kann zu dem Schluss kommen, dass anderweitige Veranstaltungen unzulässig sind, weil Lärmschutzwerte nicht eingehalten werden. Verzichtet die Stadt auf eine Beteiligung oder sieht Gutachten nicht als notwendig an, hätten die Anwohner eine gute Möglichkeit, den gesamten Bebauungsplan gerichtlich zu kippen.

Neben dem baurechtlichen Part, gibt es auch noch den bauordnungsrechtlichen Part einer Genehmigung. Hier wird überprüft, ob die notwendigen Anforderungen an die Sicherheit erfüllt sind. Das ist beim Tivoli derzeit für Konzertveranstaltungen nicht der Fall. Die Marathontore sind nicht für die Flucht von Konzertbesuchern ausgelegt. Nur als ein Beispiel.

Streng genommen ist meiner Meinung nach auch der Dauerbetrieb des Kasinos nicht von den Aussagen des Bebauungsplans abgedeckt. Aber spitzfindige Juristen bei der Stadt werden sicherlich in der Lage sein, das Kasino unter die zulässigen Verkaufsflächen oder den Sportbetrieb (Pokersport ) zu subsumieren. Aber eine solche Überlegung führt glaube ich hier zu weit - zumal es ja nicht der Diskussionsthread ist.
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