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Alt 13.01.2017, 02:30
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AIXtremist AIXtremist ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Nun ja, ganz so schwachsinnig ist die Begründung vielleicht doch nicht. Dazu ein kleiner, meiner Meinung aber ziemlicher treffender Vergleich aus unserem einfachen Leben: Stell dir vor, du hast mit einem Fitnessstudio einen Zweijahresvertrag geschlossen und halbjährliche Ratenzahlung in Vorkasse vereinbart. Nun wird deine zweite Vorauszahlung fällig - und du schlägst morgens die Zeitung auf: Studionbetreiber Steinborn klagt, dass ihm das Wasser bis zum Halse stehe. Er habe schon Mühe, seine Angestellten noch bezahlen zu können, und er habe ihnen bereits das Weihnachtsgeld streichen müssen. Und er wisse nicht, ob nächsten Monat vielleicht der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und sämtliche Trainingsgeräte pfändet.

Jetzt mal ehrlich: Was machst du? Sagst du: Vertrag ist Vertrag, selbstverständlich zahle ich trotzdem für weitere sechs Monate, obwohl der Laden vielleicht schon nächsten Monat dicht macht? Oder sagst du: Nun, wenn der Chef sogar schon in der Zeitung erklärt, dass er mühsam gegen die Pleite kämpft, dann stelle ich meine Zahlung ein und versuche ich irgendwie, über eine außerordentliche Kündigung so schnell wie möglich aus diesem Vertrag rauszukommen?

Ich kann juristisch nicht beurteilen, ob du in einem solchen Fall vor Gericht eine Chance hättest. Ich fände es allerdings keineswegs schwachsinnig, wenn du es zumindest versuchen würdest. Im Gegenteil: Wenn dein Fitnessstudio tatsächlich plötzlich geschlossen ist, dann werden deine Freunde nämlich dich fragen, wie du so schwachsinnig sein konntest, diesen Typen noch ein halbes Jahr im Voraus zu bezahlen. Stand doch schließlich fett in der Zeitung, dass Fitness Steinborn schon "seit geraumer Zeit" gegen die Pleite kämpft...
Ich bin auch wahrlich kein Vertrags-Jura-Experte, aber es gibt ja nicht nur das "Unternehmerrisiko", sondern auch das private.

Der 2-Jahres-Vertrag wurde geschlossen --> nun nachträglich mit einer einseitigen Forderung um die Ecke zu winken ist m.E. nicht nur unseriös sondern auch unwirksam (was aber ja wohl demnächst gerichtlich geklärt wird).

Nur weil er schon mal schlechte Erfahrung mit der Alemannia gemacht und Geld verloren hat, kann er nicht - aufgrund von diversen Äußerungen oder eigenen Vermutungen - einseitig einen Vertrag aufkündigen (sofern es dazu nicht im ursprünglichen Vertrag einen Abschnitt gibt, der genau solche eine Verpflichtung seitens der Alemannia vor Leistungserfüllung durch den Sponsor beinhaltet!).

Genug Laienvermutungen von mir für heute Nacht...
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