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Alt 16.03.2023, 13:31
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen … sollte/müsste …

Zitat:
Zitat von Geheimniskremer Beitrag anzeigen
Ich checke es nicht. Wenn mehr Bedarf ist, muss der Eigentümer entscheiden, ob er sein Angebot ausbaut und durch höhere Mieten den Mehraufwand refinanziert.

Wo ist der Fehler?
Vermutlich in der Annahme der Refinanzierung. Sicherlich der Art des Auftritts. Das Stadion hat 20.352 Plätze und RWE hat eine durchschnittliche Belegung von aktuell 16.396.

„Wir sind konstant um die 16.000 Fans pro Spiel.“

RWE durchläuft aktuell, nach vierzehnjähriger Abwesenheit, wiedermal eine erste Drittliga-Saison. Die kürzlich hier eingestellte Tabelle ließ erkennen, dass ausnahmslos alle Vereine, bis auf die letzten vier Zugänge, die seit 2008 aus der Regionalliga West aufgestiegen waren, mittlerweile wieder rausgeflogen sind. Das ist zwar deswegen noch kein Naturgesetz, sollte/müsste aber zu denken geben. RWE ist aktuell 14.

Die Notwendigkeit eines Ausbaus vorrangig mit einer besseren Akustik und damit, dass es nicht mehr ziehen würde, begründen zu wollen, erscheint angesichts der zu vermutenden ((tatsächlichen (?)) Kosten absurd.

Ohne die Vergangenheit wieder aufleben lassen zu wollen, erschienene es ratsam durchblicken zu lassen, dass man daraus gelernt hat.

PS:
„Selten ist einer gegen die Schliche, die er ausheckt selbst gefeit. Sonst fielen sie ihm nicht ein.“ – Emil Baschnonga

PPS:
Die teuerste Nebensache der Welt
http://https?://www.steuerzahler-nrw...131/index.html

Für Bau und Betrieb des Rot-Weiß-Stadions gibt’s Einschnitte bei Schulen, Straßen- und Radwegebau, Sport, Bädern, Museen.

Das Schwarzbuch 2015 berichtete über das Essener Fußballstadion, das teurer und teurer wurde. Die Stadt ist pleite und hätte sich das Stadion gar nicht leisten dürfen. Eine für den Bau des Stadions zuständige Stadttochter verhob sich finanziell bei dem Projekt und beschaffte fehlendes Geld auf krummen Wegen.

Nun wird klar: Nicht nur die gestiegenen Baukosten, sondern zusätzlich viel höhere Betriebskosten als gedacht können nur mit Hilfe städtischer Zuschüsse finanziert werden. Einsparungen in vielen anderen Bereichen sind die Folge.

Lange Finger in die Instandhaltungsrücklage für das Essener Folkwangmuseum, sieben Millionen Euro Überziehung im städtischen Cash-Pool, mangelnde Informationen, undurchsichtige Buchungen, dubiose Beraterverträge – um ihre Finanzierungsprobleme beim Bau des neuen Stadions für den Regionalligisten Rot-Weiß Essen in den Griff zu bekommen, ging die städtische Grundstücksverwaltung Essen (GVE) krumme Wege.

Doch keiner will etwas gewusst haben. Im Rat ging man davon aus, dass das Stadion 42,8 Millionen Euro kosten wird. Mittlerweile weiß man, dass das „Projekt Fußball“ 64,4 Millionen Euro verschlungen hat. Der GVE standen aber nur knapp 52 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Finanzierungslücke von mehr als zwölf Millionen Euro hat die Stadt 6,4 Millionen Euro zugeschossen, sonst wäre die GVE in die Insolvenz gerutscht.

Gespart wird nun bei insgesamt 25 Haushaltspositionen, beispielsweise beim Sonderinvestitionsprogramm Schule, beim Straßenausbau oder beim Radwegebau. Den Rest der Finanzierungslücke soll die GVE durch Immobilienverkäufe erwirtschaften.

Viel höher als gedacht sind auch die Betriebskosten. Aktuell rechnet man für 2016 mit rund 1,7 Millionen Euro Betriebskosten. 2015 ging die Stadt Essen noch von rund 815.000 Euro aus.

Höhere Betriebskosten

Ursprünglich hatte man gedacht, dass die Einnahmen aus dem Veranstaltungsbetrieb ausreichen würden, um die Stadionbetriebskosten auszugleichen. Die Betriebskosten werden im Wesentlichen über Pachtzahlungen des Hauptnutzers Rot-Weiß Essen, den Zuschuss der Stadt Essen sowie aus dem Drittgeschäft finanziert. Eigentlich sollte der städtische Zuschuss 500.000 Euro nicht überschreiten. Diese Summe hatte die Stadt auch früher schon für das alte Georg-Melches-Stadion gegeben. Nun musste die Stadt den Betriebskostenzuschuss auf 1,5 Millionen Euro erhöhen. Um das ehrgeizige Stadionprojekt zu finanzieren, sind nun Einsparungen bei den freiwilligen Leistungen notwendig: Jeweils 500.000 Euro werden bei Sport und Bädern und beim Ruhrlandmuseum gekürzt. Außerdem will die Stadt mit Rot-Weiß Essen nachverhandeln mit dem Ziel, die Pachteinnahmen zu erhöhen.

Der ehemalige Geschäftsführer der GVE, auf den sich bislang alle Kritik bei diesem Finanzierungsskandal richtet, ist derweil weiterhin bei der Stadt Essen beschäftigt. „Wegen der gegen ihn gerichteten Vorwürfe und evtl. Pflichtverletzungen, die ausschließlich Vorgänge aus seiner geschäftsführenden Tätigkeit betreffen, hat die Stadt Essen jedoch eine Änderungskündigung ausgesprochen und beschäftigt ihn seit dem 01.07.2015 unter verschlechterten Konditionen weiter. Sobald neue, schwerwiegende Pflichtverletzungen bekannt werden sollten, wird die Stadt über weitergehende arbeitsrechtliche Maßnahmen entscheiden.“

Immerhin: 420.000 Euro soll der ehemalige Geschäftsführer zurückzahlen. Dieser Betrag entspricht einer noch nicht verjährten Rechnung, die die GVE an die Unternehmensberatung Roland Berger ohne erkennbare adäquate Gegenleistung gezahlt hatte. Insgesamt sollen allerdings über drei Millionen Euro an die Unternehmensberater gezahlt worden sein. Welche Leistung dafür erbracht wurde, ist bislang immer noch unklar. Zurzeit wird noch geprüft, inwieweit weitere Schadenersatzpositionen in Betracht kommen könnten.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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