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Alt 01.12.2015, 22:36
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AndreAC AndreAC ist offline
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Zitat:
Zitat von chris2010 Beitrag anzeigen
Danke, der Artikel war mir gar nicht mehr präsent. Allerdings ist das ja kein Interview, sondern ein Artikel, indem Pauli erst Klitzpera, später Schubert zitiert, hat sie wahrscheinlich beide unabhängig zu den Verhandlungen befragt. Der Ausdruck Wertschätzung stammt dabei von Pauli, und ich sehe in den Sätzen, die Schubert darin äußert, nichts Schwieriges, was man nicht gegenüber der Presse sagen könnte (obwohl man natürlich diskutieren kann, ob man Pauli gegenüber überhaupz etwas sagen sollte). Aber es ist kein Beginn der Eskalation durch Schubert, so wie ich das bewerte, zumal ja zuvor auch Klitzpera zitiert wird.
Klar, Pauli weiß ganz genau, wie und wann er seine Artikel forcieren muss. Dafür habe ich ihn hier auch nicht gerade selten kritisiert. Ich habe ihn aber auch als jemanden kennenlernen können, der durchaus zwischen Dingen unterscheiden kann, die man ihm im Vertrauen und die man ihm zum Schreiben sagt.

Schuberts Aussage wirkt erstmal harmlos. Klitzpera sagt, es habe ein Angebot gegeben, was nicht gepasst habe, er hätte nachgebessert und noch keine Antwort bekommen. Schubert weist darauf hin, dass er sich eine gewisse Wertschätzung wünscht. Soweit, so in Ordnung. Nur der Nachtrag, er müsse an seine Familie denken, ist schon recht starker Tobak. Das klingt so, als müsse er am Existenzminimum kratzen... eine Aussage, die so in der Zeitung erstmal nichts verloren hat, solange Klitzpera auf eine Antwort wartet, und die schon eine (harmlos formuliert) gewisse Eskalation mit sich bringt.

Ein anderes Beispiel: Hier wird weiter im Faden erwähnt, wie er auf die Installation von Klitzpera reagiert. Verständlich sagen viele, musste er doch von der plötzlichen Beschneidung seiner Kompetenzen aus der Zeitung erfahren. Auch das ist soweit schlüssig, aber bei genauerer Betrachtung falsch.

Erstens, hat er selbst darauf verwiesen, dass er sich Entlastung hinsichtlich seiner Doppelrolle wünsche. Ich habe leider keine Quelle zur Hand, es mag auch bei einem Fanclubabend gewesen sein, aber in der Sache bin ich mir sehr sicher. (Vielleicht kann hier jemand nachhelfen?) Er hat beispielsweise das Scouting vorzugsweise aus der Hand gegeben. Da ich mir sicher bin, dass er sich als Cheftrainer und Quasi-Sportdirektor in Personalunion dessen Bedeutung bewusst war, sehe ich hier durchaus einen Beleg dafür, dass er mit seiner Tätigkeit mehr als ausgelastet war.

Zweitens, war es bereits in der Winterpause bestenfalls noch ein offenes Geheimnis, dass ein Sportdirektor installiert werden soll. Ich glaube nicht, dass die IG von ihrer Stellung so exponiert ist, dass man dort darüber besser informiert war, als der intern angestellte Cheftrainer. Einzig der Name könnte ihn überrascht haben, alles weitere kann ich mir nicht vorstellen.

Und in dieser Gesamtkonstellation fand ich seinen Abgang richtig (im Frühjahr habe ich mich noch dagegen gestellt, wenn sein Abgang gefordert wurde); und den Fußballlehrer durch einen Trainer mit Motivator-Potential zu ersetzen, dessen Rolle zuvor wohl wenn Heini eingenommen hat, fand ich sehr sinnig.

Fand, muss ich mittlerweile eingestehen. Und damit jetzt auch der Wechsel zum Status Quo und unserem aktuellen Chefcoach, um den es hier ja geht.

Zitat:
Ich sehe eben die Mannschaft in der letzten Saison nicht als Überflieger, der die Liga eigentlich dominiert hat. Das war ein in Teilen (Offensivspiel) limitiertes Team, das zum Teil über seine Verhältnisse gespielt hat; das mehr erreicht hat, als wohl jeder von uns vor der Saison vermutet hätte, und das in einigen Spielen eben auch nicht in der Lage war, eigentlich schwächere Gegner zu besiegen. Hennef, beide Spiele gegen Kray, Uerdingen, Schalke, Wiedenbrück. 6 von 34 Spielen, in denen die Erwartungen nicht erfüllt wurden (da haben wir jetzt schon mehr). Das halte ich aber in der Liga und auf dem Niveau für vollkommen normal; da kannst Du Dir auch die anderen Regionalligen ansehen oder die Ergebnisse von Essen oder der sicherlich stärker besetzten Viktoria im letzten Jahr. Und wenn Du selber Fussball spielst/gespielt hast, weisst Du, dass man nicht sagen kann, wenn wir das eine Spiel am Anfang gewonnen statt verloren hätten, hätten wir die fehlenden drei Punkte mehr - so einfach ist das nicht. Gerade weil das Team oft über seine eigentlichen Grenzen gegangen ist, stellt sich für mich die Charakterfrage nicht.
Ich halte es da eher mit Mott: Die Mannschaft stand über die Gesamtdistanz nicht zufällig dort oben. Sicherlich mag sie hin und wieder über sich hinausgewachsen sein, auffälliger fand ich aber die wenigen Spiele, in denen sie ihr eigentlich konstantes Niveau nicht halten konnte.

In der aktuellen Saison kam dann nach dem Erfolg zu Beginn der Spielzeit der Punkt, an dem es um die Mentalitätsfrage (ja, ich habe gelernt ) ging. Und dort ist die Mannschaft als Kollektiv gescheitert.

Nur wiederhole ich mich auch, wenn ich sage, dass über die weitere Zeit auch der Trainer, dem ich dies eigentlich zugetraut hätte, ebenso an diesem Problem gescheitert ist. Und deswegen sind wir eigentlich gar nicht so weit auseinander, wenn es darum geht, nun auch die Trainerfrage zu stellen, bis auf...

Zitat:
Ja, ich bin da auch kein Freund von, die Statistiken zeigen ja auch, dass es praktisch nichts bringt (Gladbach ist gerade die Ausnahme, aber möglicherweise wäre die Wende auch unter Favre gekommen). Aber wir diskutieren hier auch nur, die Entscheidungen müssen andere treffen, und die müssen auch einen Plan B haben - wir nicht. Wenn aber derzeit Plan A ist, die Hälfte der Spieler in der Winterpause auszutauschen, und darunter Leute wie Hackenberg oder Müller, die bisher nie nie negativ aufgefallen sind, dann wäre ich in der Lage, ziemlich rasch einen Plan B aufzustellen, der mir erfolgversprechender aussieht.
... die Frage nach dem Plan B. Dieser muss ja 1. machbar sein (auch finanziell) und 2. eine Verbesserung bringen. Wäre Heini noch da, könnte ich mir jetzt eine Übergangskonstellation bis zur Winterpause vorstellen, ist er aber nicht.

Ich sehe niemanden, der es nun kommissarisch machen könnte, wüsste nicht, wie man ohne weiteres aus den finanziellen Verpflichtungen Benbennek gegenüber herauskommen könnte, und auch nicht, wer die langfristige Lösung sein könnte, die alles besser macht. Und daher sehe ich keinen anderen Weg, als uns erstmal in die Winterpause zu bringen... Was jetzt leider neu dazukommt, ist die martialische Rhetorik, die jetzt ja nochmal bestätigt wurde. Das lässt mich nun doch sehr ratlos zurück. Hier ist die Situation vermutlich ähnlich verfahren, wie vor etwas mehr als einem halben Jahr mit Schubert.

Wenn also jemand einen vernünftigen Plan B hat, ich höre ihn gerne.
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