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Alt 16.03.2017, 20:00
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Diese Argumentation kann ich nicht recht nachvollziehen. Den Laden billig zu kaufen und ihn ohne sportliche Wertsteigerung lediglich ein paar Jahre lang über Wasser zu halten, kann den Investoren nicht reichen. Dann hätten sie - wenn 50+1 irgendwann fällt - für 7,6 Millionen Euro 80 Prozent an einem mittelmäßigen Viertligisten in der Tasche. Und dann? Ich glaube kaum, dass nach dem Wegfall von 50+1 die Heuschrecken von überall her zu Kölmel angeschwirrt kommen und sich gegenseitig überbieten, um für viel Geld ausgerechnet bei Alemannia Aachen in der vierten Liga groß einzusteigen. Vielmehr ist die sportliche Wertsteigerung (durch Aufstiege) für Kölmel die Grundvoraussetzung dafür, um den Wiederverkaufswert überhaupt steigern zu können.

Auch glaube ich, dass der Kölmel-TV-Deal weit mehr als ein eher nebensächlicher "theoretischer Bonus" ist. Nicht von ungefähr wollen Meise und Lange ja angeblich in diesen Deal einsteigen. Vielleicht wollen sie nicht mal selber abkassieren. Aber den Deal kann man zu gegebener Zeit ja gleich preissteigern mitverkaufen. All das verspricht aber nur wirklichen Profit, wenn wir bis dahin nicht mehr im Mittelfeld der vierten Liga rumkrebsen, sondern mindestens guter Drittligist mit ernsthaften Aufstiegsambitionen für die 2. Liga sind. Dann und nur dann könnte Kölmel am Markt einen richtigen Reibach machen. Aber welcher Investor wird sich schon um einen dahinsiechenden Viertligisten reißen?

Ob vier mal eine Million reichen, um uns dahin zu bringen, wo man uns haben will, steht auf einem anderen Blatt. Wenn man diese vier Millionen - für eine dreiköpfige Investorengruppe vom Kaliber Kölmel/Meise/Lange eher Peanuts - aber tatsächlich gezielt in die Verstärkung der Mannschaft investieren könnte, wäre es ja zumindest einen Versuch wert. Die Idee, uns mit ein paar Geldspritzen sportlich zumindest mal in den engeren Favoritenkreis der Regionalliga West zu bringen, ein bisschen neue Euphorie zu erzeugen und im Sog des sportlichen Aufschwungs die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen so erhöhen, dass das Team peu a peu weiter verstärkt werden kann, ist ja nicht verkehrt. Kann klappen. Und wenn's nicht klappt, wird die Kohle halt als Verlust abgeschrieben und man verabschiedet sich wieder.

Nur bin mir nicht sicher, dass die Investoren, als sie ihr Angebot vorlegten, tatsächlich wussten, wie schlimm es wirtschaftlich um uns bestellt ist. Inzwischen sollten sie es gerafft haben. Und da bin ich mal gespannt, wie lange sie ihr Angebot überhaupt noch aufrecht erhalten...
... hat sich Ihre Ansicht hinsichtlich des diskutierten Investoreneinstiegs verändert? Falls ja, wäre es natürlich interessant zu erfahren, welcher Umstand hierfür hauptsächlich verantwortlich zeichnet?

Im Gegensatz zu uns allen wussten die Investoren, meiner Meinung nach, wie es aktuell um die Alemannia bestellt ist. Schließlich hatte bereits Simon Rolfes Einblick in die Bücher nehmen dürfen und sich selbst anschließend gegen ein eigenes Engagement entschieden. Unsrer aller Verwunderung über deren „unverschämte“ Einstiegsforderungen erklärt sich auf diese Weise. Darüberhinaus liefert die zeitweise sich zuspitzende Notlage, Ihnen eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die weiteren Verhandlungen und für die eventuell anstehende Abstimmung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung.

Warum sollten sie ihr Angebot zurückziehen? Das kommt doch erst zum Tragen, wenn alle auferlegten Bedingungen erfüllt sind. Sofern die momentane Führungscrew diese Hürde(n) nimmt und „abstimmungsreif“ auf der Hauptversammlung präsentiert, wieviele Mitglieder sind dann noch so mutig, sich öffentlich gegen den Investoreneinstieg auszusprechen?


PS:
Warum die aktuelle Unterdeckung anscheinend für Viele ein unüberwindbares Hindernis darstellt, erschließt sich mir nicht. Für das Stadion haben - warum auch immer - bereits mehrere Interessenten bei der Stadt angeklopft. Die Stadt steht ihrerseits hinsichtlich dieser dauerhaften Kostenstelle unter Druck. Wenn einem der bisherigen Interessenten offenbart wird, er könne einerseits mit einer wohlwollenden Beurteilung rechnen, wenn er sich andererseits an der Beseitigung „noch unerledigter Punkte“ beteiligt, findet sich ein Weg. Das „Dreigestirn Kölmel, Meise, Holzhäuser“ könnte sich beliebig verändern, gegebenenfalls ohne, dass dies öffentlich verlautbart wird.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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