Zitat:
Zitat von a.tetzlaff
Bis auf den letzten Satz kann ich wieder mit Deinem Beitrag nichts anfangen.
vielleicht bin ich dazu zu einfach gestrickt.
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Ich denke vielmehr, dass es daran liegt, dass wir seinerzeit in Gymnasium/Universität/TH zu rationalem Denken erzogen worden sind. Pseudointellektuelles Geschwafel ("Wirtzen") stand weder auf dem Lehrplan noch wurde es toleriert. Das wahllose Um-sich-schmeißen mit irgendwelchen angelesenen Zitaten hätte spätestens in der Unterstufe zu einer Deutsch-Note geführt, die eine Versetzung unmöglich gemacht hätte.
Heutzutage kann sich ja jedes schlichte Gemüt dank Google und Konsorten den Anstrich des Gebildeten geben und entsprechend darstellen - zumindest vordergründig. Dazu nehme man noch die entsprechenden Elaborate wie z. B. "Tausend Worte ohne etwas zu sagen", "Latein für Angeber", "Wie beeindrucke ich meine Mitmenschen ohne irgendeine Ahnung zu haben", "Zitatenschatz für jede Gelegenheit" und ähnliches mehr - das alles fein durchrühren, auf kleiner Flamme köcheln lassen, in soziale Medien ausgießen - fertig ist das Wirtzen.
Leider birgt dies aber auch Gefahren - man sollte nicht übertreiben, nicht zu häufig auftreten und die verbindenden Worte zwischen den Zitaten nicht allzu sinnfrei formulieren. Sonst wird man beim Wirtzen auf Dauer durchschaut...