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Alt 27.11.2016, 23:31
Aki Aki ist offline
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‚tivolino‘, ‚braveheart‘ und ‚a.tetzlaff‘ haben einige gute Gedanken in der letzten Zeit gepostet, die ich hier gerne einmal aufnehmen und weiterführen möchte. Ausgangssituation ist hierbei ein bereits von ‚littlefatman‘ hervorgehobener Satz in der Stellungnahme der Alemannia zu den Protestaktionen bzgl. der Fahnenverbote. [Wichtig: Ich bin gegen Pyrotechnik und nehme diese Aspekte rein wirtschaftlich.]
http://www.alemannia-brett.de/forums/showpost.php?p=525527&postcount=1303
http://www.alemannia-brett.de/forums/showpost.php?p=525589&postcount=495
http://www.alemannia-brett.de/forums/showpost.php?p=525607&postcount=508
http://www.alemannia-brett.de/forums/showpost.php?p=525580&postcount=3666

http://www.alemannia-aachen.de/aktuelles/nachrichten/details/Stellungnahme-zu-den-Protestaktionen-23751v/
In der Stellungnahme zu den Protestaktionen wird angegeben, dass Alemannia am „Scheideweg“ steht und dass Strafzahlungen und Zuschauerausschlüsse zu „nicht verkraftbar Einbußen führen“ und „den Klub vor existenzielle Probleme stellen“.

Nehmen wir einmal den worst-case: Es würde eine weiteres Geisterspiel geben. Von der Geschäftsführung haben wir erfahren, dass mit einem Zuschauerschnitt von 6.500 und einem durchschnittlichen Ticketpreis von EUR 6,50 ausgegangen wurde. Ein leeres Stadion könnte also fehlende Einnahmen im Planungsfall von 6.500 x EUR 6,50 = EUR 42.250 bedeuten.

Nehmen wir weiter an, dass die Strafe des Verbandes sich dann auf etwa EUR 8.000 (doppelt so viel, wie beim letzten Male) belaufen könnte, dann würden entgangene Zuschauereinnahmen und Strafe rund EUR 50.000 betragen können. Wenn wir (worst-case) noch pauschal Strafen/Regresse von Sponsoren und Caterer nochmals mit bis zu diesem Betrag veranschlagen, würde dies bis zu EUR 100.000 betragen.

Exkurs: Irgendwann hatte ich mal aufgeschnappt, dass das Aufschließen des Stadions für ein Spiel schon einmal EUR 42.000 kosten solle. Mir war gar nicht (mehr) aufgefallen, dass die Planung der Zuschauereinnahmen dann gerade zu einer Deckung der Spielkosten führt.

Zurück zu der Stellungnahme: EUR 50.000 bis EUR 100.000 bedeuten demnach „nicht verkraftbare Einbußen“ und „existenzielle Probleme“? Also, wenn ich an „existenzielle Probleme“ für den Klub denke, denke ich eigentlich direkt an Herrn Prof. Mönning, doch zu ihm später. An dieser Stelle irritiert mich dann aber vielmehr, dass der Fall „Klitzpera“ noch nicht abgeschlossen ist. Was passiert, wenn er eine Abfindung von EUR 100.000 erhalten würde? Wäre Alemannia dann genauso in der Existenz bedroht? Was bei allgemeinem Zuschauerrückgang, Planungsabweichungen, neuer Sportdirektor etc.?

Um diese grundsätzliche Situation zu bereinigen und zu entschärfen, müsste doch eigentlich etwas passieren. Gelder müssen her, aber erst einmal um die wirtschaftliche Lage zu verbessern und dann evtl. noch on top, um die sportliche Seite zu gestalten. Da die Sponsoren angeblich abgegrast sind, wird vermutlich nur das Thema „Investor“ verbleiben. Ich vermute nur, dass wir, nach solch einer Stellungnahme, bei der nächsten MV neben dem Investor statt „dramatischem Sparen“ eine andere Alternative bekommen könnten. Da über die regionale Alternative nicht berichtet wird, wird diese vermutlich bislang kaum Nachhaltigkeit besitzen. Dabei unterstelle ich, dass es bei einer Investorgruppe nur mit Prof. Kölmel gehen kann.
http://www.alemannia-brett.de/forums/showpost.php?p=522204&postcount=1127

Bleibt die Frage, wann passiert etwas? Grob hätten wir die Stichtage 31.12.2016 (Winterpause, Möglichkeiten zum Reagieren für die Rückrunde), 31.03.2017 (früher klassisch MV-Zeitpunkt und 3-Monate-Vorlauf für die Saison 2017/2018) und 30.06.2017 (Ende Wirtschaftsjahr und Saison). Der 31.12.2016 wird außen vor sein, Ferienzeit und Weihnachtszeit und viel zu knapp.

Eigentlich wäre der 31.03.2017 logisch, da dann die Wege für die nächste Saison gut eingerichtet werden könnten. Aber klappt dies? Meines Erachtens: eher nein.

Erinnern wir uns einmal an die Problematik mit den zu erlassenen Steuern. Da geht es grob um EUR 1,5 Mio an Körperschaftsteuer (Finanzamt) und rund um EUR 1,5 Mio. an Gewerbesteuer (Stadt). Wenn es richtig ist, wurden die Erlassanträge bearbeitet, aber den Erlassanträgen wurde (noch) nicht zugestimmt. Dieses Damoklesschwert schwebt noch über der Alemannia und würde im worst case bestimmt den Exitus einleiten. Ist es richtig, dass diese Entscheidungen im zweiten Quartal 2017 getroffen werden? Dies wäre nach dem 31.03.2017. Ein Investor wird vermutlich diese Entscheidung zwingend abwarten wollen. Also könnte eine Entscheidung zwischen der Erlassentscheidung und dem Saisonende (bis zum 30.06.2017 wäre zudem die MV für 2017 abzuhalten!) naheliegend sein.

Aber, wie schon oben angegeben, kommen wir noch auf Herrn Prof. Mönning zu sprechen. Hatte Prof. Mönning nicht bei der IG dargelegt, dass ein Erlass (für Steuern aus der Insolvenz) nur dann vorgenommen werden dürfte, wenn keine weitere, neue Insolvenzgefährdung vorliegt? Wenn eine Gefährdung vorliegt, so habe ich ihn verstanden, dürfte gar kein Erlass erfolgen.

Äh? Wenn ich nun diese ganzen Angaben zusammenfasse, wird dann nicht gerade durch die Stellungnahme eine „existenzielle Gefährdung“ bei einer abschätzbarer Höhe bescheinigt? Der Verwaltungsrat konnte dies anscheinend auch ermessen? Also, war diese zitierbare Deutlichkeit wirklich notwendig?

Tja, insofern fühle ich mich so ähnlich, wie von ‚Braveheart‘ beschrieben. Falls mir ein Denkfehler unterlaufen sein sollten, bitte ich um Hinweis.
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