Einzelnen Beitrag anzeigen
  #523  
Alt 16.07.2012, 13:28
Eike
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Pratsch-Gelb Beitrag anzeigen
Ergänzender Eindruck zum RWE-Spiel:
Die Schwierigkeiten liegen nicht in der Wiedergabe des Gesehenen (das haben alle Vorposter weitestgehend ja schon deckungsgleich getan), sondern in den uns nicht bekannten Vorgaben unter Berücksichtigung des Spieldatums/Vorbereitungsfortschritt, die der Einordnung dieses Spiels dienen.

Habe mir lange die Frage gestellt was das nun für ein Spiel war! Wie zufrieden durfte der Alemannia-Fan sein und worüber?

Ein Erklärungsversuch:
Der persönliche Einblick kam von der Süd. - Aus meiner Sicht war das Spiel nur eingeschränkt ein Testspiel, sondern in der Nachbetrachtung eher ein besseres Trainingsspiel.
Anzeichen/Gründe dafür:
Hauptgrund dafür war sicherlich der bevorstehende Saisonstart 7 Tage später. Zu diesem Zeitpunkt möchte kein Trainer, erst recht kein Spieler, mit einem plötzlich auftretendem Verletzungsausfall die Startplanung umwerfen. Ich denke in diesem Punkt galt das weniger für die Essener. Somit wurde der Körpereinsatz (Zweikämpfe) klar erkennbar von unserer Seite heruntergefahren. Möglicherweise kam dies den Essenern mehr entgegen. Dadurch wurde gestern aus dem "Kampf"-sport Fussball eine reine Ballverschiebeübung für Alemannia!
Aber gut, das muss auch gelernt sein. Es ist die Aufgabe des Gegners längeren Ballbesitz Alemannias zu unterbinden. Diese Marschrichtung wäre sogar nachvollziehbar. Damit konnte leider nur weniges - es sollte aber zwingendes - für den eigenen Angriff kreiert werden. Andererseits sollen, durch hohe Ballbesitzquote, Gefahrensituationen vor dem eigenen Tor nicht aufkommen. Ob dafür RWE zwingend geeignet war sei dahingestellt... Die Ballverschiebelei führt zudem zur Aufgabe, das Spiel OHNE Ball zu verbessern, d.h. den richtigen Moment abzuwarten, plötzlich zu starten um dem Mitspieler das Abspielsignal zu geben. Mannschaften, die ganz oben dabei sein wollen müssen dennoch zunächst das "Zu-Null"-Spiel beherrschen!
Ein Spiel, daß so charakterisiert ist, stellt häufig für "Hurra"-Fußballfans ein langweilig anzusehendes Match dar, führt daher auch häufig zu einer aus Zuschauersicht eher mißbilligenden Kritik, für Taktikfans jedoch ein Hochgenuß!
Daher sah man diesmal mehrfach Leute mit sattem Gähnen auf der Süd...
Stimmungsfußball sieht anders aus. Unbeirrtes Anrennen und permanenter Druckaufbau vorausgesetzt. Geht aber dann auch womöglich mit einem höheren Verletzungsrisiko einher, wenn der Gegner auch mit Fouls den Druck quittiert.
Alemannia führte eindeutig ein Spiel mit halber Kraft im Abwarte-Modus, um den Stichpass nach vorne zu setzen. Genau das wurde ca. 7-8mal gespielt. Zweimal wurde so ein Tor erzielt, 3-4mal wurde der Paßadressat im Abseits gesehen (der Ball war beim Adressaten, meist Borg, jedoch angekommen!), der Rest wurde verstolpert oder abgelaufen. Borg kann lt. RA noch nicht auf der Höhe sein. Er hat, da verletzt im T-Lager, noch Rückstand. Im Spiel zog er meist die IV´s auf sich (ich fand´s gut) um Raum zu schaffen oder die finale Vorlage zu geben. Dies gelang 2mal. Thiele profitierte davon, netzte 2mal... Das darf man effizient nennen. Demai hatte noch nachsetzend eine große Kopfballchance, die verpuffte. Thieles Stärken sind dennoch wohltuend wahrnehmbar. Sauschnell, den Blick für DIE Situation und arktisch kalt vorm Tor. Aber mit Abspielfehler´chen... Können wir auf so einen verzichten?... Jaja, die Paßquote aller anderen war auch nicht immer astrein... Zu keinem Zeitpunkt aber hatte ich das Gefühl, daß unsere Mannschaft gegen diesen Gegner unterliegen würde. Dafür hatte sie zuviel Kontrolle.
Die Gefahr dabei: Man muss stets konzentrierte Geduld aufbringen, den Zeitpunkt des Stichpasses zu erkennen und dabei nicht selbst entscheidend bedrängt zu werden. Man kann sich sowas auch fragen! Eine solche Situation führte prompt zum Gegentor als alle schon gedanklich in der Kabine waren (87.min.). DER Schuß vorm Bug zur rechten Zeit! Das Nichthalten des "Zu-Null" ist zwar nur ein Schönheitsfehler, der Rest heißt Lernen... Das Ergebnis zeigt die alemannische Kontrolle über das Spiel nicht auf, weil sie größer war als es das Ergebnis aussagt, zum Glück!
In HZ 2 stand dann überwiegend die Abteilung "Jugend forscht" auf dem Platz. Wenn sie "Anweiser" haben, geht´s. Aber nur dann. Naja, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...

Noch 2 Anmerkungen:
Als "Seismograph" für die zurückhaltende Spielweise Alemannia´s diente Kefkir. Erst als er in HZ 2 unsanft gefoult wurde, platzte ihm der Kragen und wollte zeigen, daß mit ihm "Schluß sei mit lustig", legte sofort ein paar Körner zu um klarzustellen wer Hausrecht hat. Das Geduldsspiel scheint ihn zu langweilen. Gottseidank. Einer, der Eier zeigen will. Aber er fügte sich der Taktik. Der Junge wirkt "brav erzogen", kann aber auch "Furie".
Während noch im Sülzspiel die Aussen überwiegend gesucht wurden, standen gegen RWE diesmal Stichpässe durch die Mitte im Fokus... Kefkir durfte nicht so richtig...
Punkt 2: Wir haben eine Torwartfrage, jedenfalls nach Testspielerkenntnissen, weil es in den Spielen keine Erkenntnis gab. A, ließ die Mannschaft selbst im Sülzspiel kaum was in der Abwehr anbrennen, sodass die Keeper weitestgehend nur aufschaufeln brauchten, geschweige denn in den Spielen der "Sympathie-Tour" über´s Land gefordert wurden und B, ist die vermeintliche Nr.1 verletzt. Was nun? Bleibt aus unserer Zuschauersicht nur das Warmschießen vor den Halbzeiten, denn im Spiel gab´s wenig zum Auszeichnen. Hier zeigte Krumpen gegen RWE nicht wirklich Lust vor dem Anpfiff jede Torschußübung parieren zu wollen. Die Dinger flogen aber auch ziemlich genau in die Kreuze. Flekken hingegen wurde vor HZ 2 persönlich von Hans Spillmann "erschossen"- und war gut drauf. Klaro, wenn der Chef ruft, gibt es kein "schau´n mer mal"... Dem jeweilig aufgestellten Torwart wünsche ich "1000 Hände" in den kommenden Spielen! Good Luck, Alemannia!

PS: Freitag in Beileidsfeld schaffen wir einen "Arbeitssieg" mit einem Tor Differenz... ... ... ... ... ... oder ein fulminantes 5:2 !

Sportlichen Gruß
Hallo,
deine Analyse habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen. Den optimistischen Vorausblick in Richtung Bielefeld würde ich mir erhoffen, aber allein mir fehlt der Glaube.
Die Defensive mit Ola-Baumgärtel z.T. auch Herröder bereitet mir nach dem RWE-Spiel erhebliche Kopfschmerzen !
KAUM gefordert, stolperte Ola in der Zentrale mehr als einmal orientierungslos , Querschläger produzierend durchs All.
Ein Mann seiner Erfahrung sollte den Laden als sog. Führungsspieler im Griff haben, sowie mit seiner Ausstrahlung die Mitspieler führen!!!
Wie gesagt, ein Spiel gewinnt an Sicherheit aus der Defensive, daß war immer Alemannia-Stärke wie ich sie seit Jahrzehnten kennenlernen durfte.
Ich mein ja nur.
Zu pers. Erkenntnissen meinerseits: Stehle nicht wegzudenken, Melka hoffentlich bald fit (Krumpen strahlt keine Sicherheit aus,aufgrund u.a. Erfahrung etc..)
Gruß
RF

Geändert von Eike (16.07.2012 um 13:36 Uhr) Grund: Zusatz