Ähnlich wie bei der Klitzpera-Diskussion scheinen sich auch in der Frage "Investor -Ja/Nein" hier im Forum wieder zwei Lager zu bilden, die nicht müde werden, ihre jeweilige Meinung in Dutzenden von Beiträgen gebetsmühlenartig immer wieder zu wiederholen.
Ich versuche mich hier mal an einer Zusammenfassung:
1. Die Mehrzahl der Befürworter der Investorenlösung verbinden mit dem zusätzlichen Geld auch die Hoffnung, dass der gewinnorientierte Investor professionelle Strukturen in den Verein bzw. die GmbH einbringt, so dass das Zusatzgeld, wenn nicht sogar ein darüber hinausgehender Betrag in den Kader fließen kann und damit ein Aufstieg wahrscheinlicher wird. Ihnen ist auch egal, welcher Prozentsatz verkauft wird, sie erwarten sogar, dass die aktuelle Führungsmannschaft durch Personen des Investors abgelöst wird.
2. Eine Minderheit der Befürworter der Investorenlösung hofft auf einen Investor, der lediglich Geld mitbringt, aber nur einen kleinen Anteil an der GmbH bekommt, so dass sich an den Führungsstrukturen nichts ändert, aber mehr Geld zur Verfügung steht. Man hofft, dass mit mehr Geld auch die bestehende Führung einen Aufstieg schaffen kann.
3. Die Gegner der Investorenlösung sind der Auffassung, dass das vorhandene Budget von 5,5 Mio. € ausreicht, den Aufstieg schaffen zu können, wenn durch entsprechende Sparmaßnahmen der Anteil der 5,5 Mio. €, der in den Profikader fließt, signifikant größer wird als bisher, wo weniger als ein Drittel des Budgets bei der 1. Mannschaft ankommt. Die Gegner der Investorenlösung trauen es ähnlich wie die Befürworter unter 1. der aktuellen Führung nicht zu, diese Wende zu schaffen.
Meine eigene Einschätzung zu den 3 alternativen Betrachtungsweisen ist die, dass die Alternative 2 unrealistisch ist, da ein Investor unter diesen Bedingungen keinen Cent locker machen wird.
Alternative 1 kann funktionieren, die "Seele" der Alemannia (was immer man darunter verstehen mag) ist dann allerdings weg, wir sind dann so etwas wie Wolfsburg, nur eben in der 4. Liga.
Alternative 3 wird nur dann funktionieren, wenn neue Leute (nicht nur neue Namen mit den bisherigen Denkmustern aus den immer gleichen Kreisen) das Ruder übernehmen, die ich allerdings weit und breit nicht sehe.
Insgesamt eine sehr bescheidene Situation!