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Alt 27.02.2021, 08:38
Geheimniskremer Geheimniskremer ist offline
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Zitat:
Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Ich weiß nicht, ob es auf unserer Spielebene und mit den hier vorhandenen bzw. verfügbaren spielerischen Qualitäten richtig wäre, sich auf ein einzelnes Spielsystem festzulegen. Wenn man eine spielerische Spitzenmannschaft hat, dürfte die Variante mit dem offensiven Ballbesitzfussball sicherlich in den meisten Fällen ein probates Mittel sein, abhängig vom Gegner können jedoch auch andere Spielvarianten gefragt sein.


Gegen Dortmund oder Essen dürfte es für uns beispielsweise schwer sein, beim Ballbesitz über 90 Minuten dominierend zu bleiben. Ich sehe in unserer Liga viel mehr auch Variabilität gefragt, manchmal muss man auch einfach kompakt stehen und dem Gegner eklig auf den Füßen stehen, um dessen Dominanz zu brechen.


Von daher ist neben der Qualität der Spieler auch die situationsabhängige Taktik des Trainerteams entscheidend. Zu sagen, ich hol mir einen Offensivtrainer, der dann gegen die Spitzenteams regelmäßig mit 0:5 untergeht, kann auch nicht unser Ziel sein.


Ein Spielsystem muss von Spieltag zu Spieltag vom Trainer neu definiert werden, dies sollte sinnvoller Weise nicht von oben diktiert werden, so wie eine offensive oder defensive Fahrweise im Straßenverkehr auch immer von der Verkehrssituation abhängen muss. Wichtig ist eigentlich lediglich, dass man nicht mit penetrantem Betonmischfußball der Marke SV die eigenen Zuschauer vergrault.



Wir werden sehen, wie gut unsere aktuellen Trainer die Mannschaft einstellen können, jeder andere Trainer wäre unabhängig von seinem bevorzugten System eine mindestens genauso große Wundertüte. Und wenn die vorhandenen Spieler nicht zum System eines neuen Trainers passen, wäre selbiger wohl mangels Erfolg schneller wieder verschwunden als es möglich wäre, den Kader umzubauen. Für die aktuelle Situation ist die Entscheidung für Andersen und Bozek genau richtig und es wäre in meinen Augen auch nicht ganz fair ihnen gegenüber, wenn man ihnen selbst im Erfolgsfalle eine Weiterbeschäftigung von vorneherein verwehren würde.
Eine gewünschte Grundausrichtung und Spielidee hängt zwar auch mit einem Spielsystem zusammen, aber eben nicht nur mit einm. Die grundsätzliche Idee mit offensiven Ballbesitz zu spielen, heißt auch nicht, dass man nicht auch weiter Varianten antrainiert um reagieren zu können. Ausserdem gehört zu meiner Idee auch ein guter Kader mit 11-14 sehr guten Spielern, die den anderen Sicherheit geben und von denen gelernt werden kann.

Außerdem hast Du das Dilemma dann selber gut gespiegelt.
Du willst, dass ein Spielsystem (ich meine nach wie vor eher eine Spielidee) nicht „von oben“ diktiert werden soll, erkennst aber auch die Problematik, dass bei einem Trainerwechsel evtl. nicht die Spieler da sind, die für sein Spielsystem relevant sind.

Negativ-Beispiel: Bei SV wurden am Ende wahllos Spieler nachgekauft, ohne dass eine Spielidee erkennbar war, in der diese Spieler passen sollten.

Positiv-Beispiele:
Holstein Kiel hat eine Spielidee, die Sie seit Jahren im Verein etabliert haben und der Lohn ist nun mit wenig Geldeinsatz Bayern spielerisch überzeugend aus dem Pokal zu werfen und dazu an der Bundesliga-Türe anzuklopfen.

Alemannia Aachen hat ab mindestens 1998 ebenfalls mit einer einheitlichen Spielidee gearbeitet. DiE Erste war da trostlos in der 3. Liga. Als der Aufstieg kam konnte man Leute aus der Region in die 2.-Liga-Mannschaft ziehen wie Bernd Rauw und David Marso, später Gunesch und Incemann und es waren vielleicht noch mehr.
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