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Alt 30.01.2017, 16:13
B. Trüger B. Trüger ist offline
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Zitat:
Zitat von Achim F. Beitrag anzeigen
Es wäre schön, wenn du dir mal die Mühe machen könntest zu skizzieren, wie JL es denn bewerkstelligt hätte, die GmbH ab 2010 wieder in die Spur zu bringen.

Ausgangssituation:

Auf der JHV 2010 wurde von der Mitgliederversammlung mit breiter Mehrheit dem Antrag stattgegeben eine städtische Bürgschaft in Höhe von ca. 2,8 Millionen Euro in Anspruch zu nehmen.
Der da noch amtierende Aufsichtsratsvorsitzende JL bekräftige in seiner ca. 20minütigen Rede mehrfach, dass diese Bürgschaft der wesentliche Bestandteil sei, um die finanziellen Schwierigkeiten (JL: Baureifmachung, Weltwirtschaftskrise ähm...) der GmbH zu beseitigen.

Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, darf ich wohl behaupten, dass die Schieflage der GmbH ihre Ursache in der Finanzierung des Stadionneubaus hatte. Um die GmbH also wieder auf halbwegs gesunde Füße zu stellen, wäre eine schnelle Umfinanzierung der Stadionkredite (sowie dann 2012 zu spät erfolgt) nötig gewesen.

Gehen wir also mal davon aus, dass JL im Amt geblieben wäre.

Aus meiner Sicht hätte es exakt zwei Möglichkeiten gegeben die Situation in den Griff zu bekommen:

1. JL hätte millionenschwere Gönner und Geldgeber für die Alemannia gewonnen, die bereit gewesen wären über mehrere Jahre Millionenbeträge in die Alemannia zu pumpen.

2. JL wäre kurze Zeit nach Bewilligung der Bürgschaft erneut bei der Stadt vorstellig geworden, um eine substanzielle Umfinanzierung der Stadionkredite zu erwirken.

Mit Verlaub, aber ich halte beide Varianten für höchst unwahrscheinlich.

In einem Punkt gebe ich dir aber Recht. Es war im Nachhinein vielelicht ein Fehler JL nicht wiederzuwählen, denn schlimmer hätte es mit ihm wohl auch nicht laufen können.
Zwar habe ich mich vor Jahren schon einmal einschlägig geäußert, bin aber gerne bereit zu wiederholen, warum ich zu JL in punkto Rettung des Vereins mehr Zutrauen hatte als in seine(n) Nachfolger.
Zunächst einmal dürfte Dir einleuchten, dass ich keineswegs so etwas wie einen Königsweg parat habe. Niemand - insofern muss man dem Foristen "Aix-Tremist" natürlich recht geben -, kann für sich sich beanspruchen, den Stein des Weisen entdeckt zu haben. Immerhin gibt es aber ein paar Indizien, die für eine weitere Amtsperiode des AR-Vorsitzenden Linden gesprochen hätten.
Linden hat den Postkasten quasi aus eigener Initiative vorangetrieben, nicht zuletzt, um sich ein ehernes Denkmal zu schaffen. Die Finanzierung stand, wie bekannt, auf tönernen Füßen. Da JL im Vergleich zu allen möglichen anderen Personen bei einem kompletten Scheitern des Projekts, für das er mit seinem Namen stand, in AC und um AC herum "unten durch" und sein Renommee völlig ramponiert gwesen wäre, bin ich mir sicher, dass der gute Mann alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt hätte - ob bei der Stadt oder der Wirtschaft -, um diesen Super-Gau, der zwangsläufig seinen eigenen, bis dato guten Namen massivst beschädigt hätte, zu vermeiden. Ich bin mit den Interna nicht sonderlich gut vertraut, aber eines darfst Du mir glauben: Jemanden, der in AC so gut vernetzt ist/war wie der ehemalige OB Linden, hätte man kaum die Tür vor der Nase zugeschlagen wie das später beim Duo Kraemer/Heyen zuweilen der Fall war, zumal der Verein damals noch einen durchaus guten Ruf in der Öffentlichkeit hatte. Fazit: Ich halte die beiden von Dir zitierten Varianten für soooo unwahrscheinlich nicht.
Noch was: Man hat JL durch die Abwahl "abstrafen" wollen, dabei leider übersehen, dass diese Abwahl ihn völlig aus der Verantwortung genommen hat, so dass er jetzt mit einem gewissen Recht behaupten kann, er trage an der aktuellen Misere keine Schuld.
Ich hoffe, Dir ist meine Sicht der Dinge jetzt ein wenig klarer geworden.
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Ich habe fertig.
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