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Alt 24.09.2013, 19:58
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
Die Geschichte mit dem Smartphone ist mir bekannt, kann ich aber erst zuhause einrichten, da ich die Kundennummer für's Abo zum Einrichten nicht dabei habe.

Worum es mir aber ging, ist die zunehmende Zweiklassengesellschaft in Sachen Zugang zu Bildung und Information.

Der freie Zugang zu Informationen ist das unveräußerliche A und O einer Bildungsgesellschaft, noch mehr einer jeden freien Gesellschaft und Demokratie.

Wenn dieser Zugang schleichend, aber zunehmend, abhängig wird vom Geldbeutel, ist dies der Einstieg in eine Entwicklung, dass es umfassende Information nur noch für bestimmte Kreise gibt, Andere werden davon, vor allem von zeitnaher und unmittelbarer Information, abgeschnitten.


Für manch eine Hartz 4 Familie, vor allem aber, um nur ein Beispiel zu nennen, für Leute, die von sogenannten Sachleistungen leben müssen, sind die Kosten für so ein Abo keine Peanuts wie für unsereins.

Abgesehen davon soll eine Zeitung selbstredend auch Geld verdienen, was sie mit Werbung und Annoncen ja auch hinlänglich tun.
Soweit ich mich erinnere, haben Bücher, Print-Zeitungen etc. immer schon Geld gekostet. Wie kommst du darauf, dass Zeitungsverlage eine Art gesellschaftspolitische Verpflichtung haben, ihr Produkt im Internet kostenlos anzubieten? Sie haben es aus strategischen Gründen zwar eine Zeitlang getan und tun es größtenteils jetzt noch, aber daraus ein ewiges Recht auf kostenloses Zeitungslesen abzuleiten, finde ich nicht plausibel. Der Zeitungsverlag AC hat jetzt eine gewisse Vorreiterrolle übernommen, andere bald werden folgen, weil man langsam begreift, dass die Refinanzierung über Internet-Werbung nicht funktioniert. Abgesehen davon: Für das Liefern von Online-Inhalten werden die Journalisten von ihren Verlagen nicht annähernd angemessen bezahlt. Im Prinzip ist es unbezahlte oder fast unbezahlte Mehrarbeit, sprich Ausbeutung. Durch die ganze Online-Kiste haben sich die berufliche Belastung und der Stress für viele Journalisten massiv erhöht. Mit dem dezenten Hinweis, dass es zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze beiträgt, werden schreibende und fotografierende Journalisten mittlerweile dazu genötigt, neben der Print-Reportage zusätzlich auch noch ein Video oder eine Fotostrecke fürs Netz zu liefern - am besten ohne Honorar und mit eigenem Equipment.
Und wenn du behauptest, dass mit Printanzeigen und Annoncen "hinreichend Geld verdient wird", kennst du die Entwicklungen in der Branche offenbar nicht. Annoncen, Anzeigen, Abos - alles im Printbereich ist dermaßen stark im Sinkflug, dass die gedruckte Zeitung längst zum Auslaufmodell geworden ist.
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Max (25.09.2013), WoT (24.09.2013)