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Alt 05.01.2017, 22:58
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Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Normalerweise ist der 1.Vorsitzende die mächtigste Figur im Verein. Im Falle der Alemannia fällt (mir) auf, dass die vermuteten Machthaber stattdessen oftmals das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der GmbH bevorzugen. Dies lässt sich wahrscheinlich ganz einfach dahingehend erklären, dass die Profi-Fußball-GmbH, anders als oftmals dargestellt, doch den Kern des Vereins bildet und die für die Außendarstellung gerne erwähnten Amateure in den übrigen Sportarten lediglich eine untergeordnete Alibi-Rolle spielen.

Wie auch immer, interessant dürfte die Antwort auf die Frage sein: Wo befindet sich momentan im Klub das Zentrum der Macht? Ich fürchte, man braucht nicht sehr lange, um die relative Bedeutungslosigkeit aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder zu erkennen und zeitgleich zu spüren, wie (über-)mächtig die Firma infront andererseits geworden ist. War zu früheren Zeiten die Machtzentrale im Verein der alleinige Dreh- und Angelpunkt, von dem alle zu treffenden Entscheidungen ausgingen, bestimmen heute ausschließlich nur noch monetäre Gegebenheiten das Geschehen.

Ich verstehe durchaus, dass ein ganzjährig um die Welt düsender Tennisspieler, sich eines Vermarkters bedient. Ich werde allerdings nie verstehen, wie ein ortsansässiger Traditionsverein dieser absurden Idee verfallen kann und die Nabelschnur zu seinen Gönnern und Sponsoren kappt und sich stattdessen in fremde Hände begibt. Selbst wenn das Engagement des Vermarkters ein wirtschaftlich besseres Ergebnis vermuten lässt, gleicht dies niemals den Kontroll- und Machtverlust aus, mit all' den zu vermutenden Konsequenzen.



Die naheliegende Frage, ob man auf die Arbeit von infront zukünftig verzichten möchte, wird nicht dadurch beantwortet, dass man erkennt, dass infront hiermit Geld verdient. Traut der Verein es sich zu, einen ähnlich hohen Betrag, oder gegebenenfalls noch mehr direkt zu erzielen kann er den sicherlich langfristig angelegten Vertrag kündigen, andernfalls nicht. Ich habe keinerlei Detailkenntnis, warum man sich seinerzeit umgekehrt entschieden hat, aber dieses Outsourcing war sicherlich in gewisser Weise wegweisend für eine Herangehensweise, die sich zunehmend weiter durchsetzen sollte.

Der Stellenwert von infront ist schwerlich zu werten, neben mit den von Beginn an geplanten Aktivitäten tauchen sie schließlich immer noch erstaunlich oft als direkter Geldvermittler auf, mit zu vermutenden Auswirkungen auf das bestehende Vertragsverhältnis. Ohne diese Detailkenntnis ist eine Beurteilung einfach nicht möglich, die Gefahr, sich „in die Nesseln zu setzen“, ist schlichtweg zu groß.
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Ganz einfach:

es gibt kein Zentrum der Macht und das schon lange nicht mehr.

Alemannia ist führungslos.
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"Die einen kennen mich, und die anderen können mich "

Rudolf Servatius
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