[Andreas]

Bei einer Durchsicht der diversen Interviews mit Sportdirektor und Trainer in den letzten Monaten muss jedem auffallen, dass der selbst artikulierte Anspruch und die Wirklichkeit stark auseinanderfallen. Und ich meine das nicht einmal bezogen auf die Ergebnisse, sondern auf andere, wiederholt geäußerte Aspekte. Hier zwei Aspekte aus dem Interview in der Lokalzeitung vom 15.6.21.



- Helmes äußerte, man werde die Spieler in der Vorbereitung an "physische Grenzen heranführen". => Ich kann bislang nicht erkennen, dass unser Team sonderlich fit wäre und ausdauernd 90 Minuten Gas gibt.
- Im gleichen Interview sagte Helmes, "jede Position soll[e] doppelt besetzt werden, damit Woche für Woche ein Konkurrenzkampf entsteht". => Wohl die größte Lücke zwischen Idee und Realität. Die Bank ist voll mit Spielern ohne jede Regionalligaerfahrung, auf manchen Positionen haben wir keinen dort ausgebildeten Spieler, geschweige denn zwei davon.


Wenn man diese Dinge nimmt, für die Helmes (zu 1) und Bader (zu 2) verantwortlich sind, und wenn man dazu die letzten verzweifelten Äußerungen liest (Kritik an den Fans, kontrafaktischer Hinweis auf das Alter der Mannschaft), dann muss auch ich sagen, dass mein Vertrauensvorschuss allmählich erschöpft ist. Ich frage mich nur weiterhin nach der Alternative. Toku auf der Tribüne, schön und gut - aber wer sagt uns a), dass der (oder wer auch immer?) diese Truppe (trotz der missratenen Kaderarchitektur) zum Fußballspielen bekommt? Und b): Der Architekt wäre ja auch bei einem Trainer Toku noch da. Oder glaubt ernsthaft jemand, dass Martin Bader hier auf absehbare Zeit entlassen wird? Erst recht vor der Neuwahl des Präsidiums? Man kann (über) den Trainer diskutieren. Man muss neben der Performance der Mannschaft auch die Außendarstellung von Trainer (und Sportdirektor) kritisieren.



Die Frage nach den Zukunftsperspektiven ist aber - so fürchte ich - größer als die Frage, wer auf der Trainerbank sitzt.