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Alt 02.07.2014, 09:58
tivolino tivolino ist offline
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Ich habe das Antrittsinterview von Mronz noch mal rausgekramt, und da muss man ehrlicherweise sagen, dass er die Probleme unter dem Stichwort "Strukturelles Defizit" schon Ende April deutlich angesprochen hat. Allerdings war da noch von einem "strukturellen Defizit" von 350.000 Euro die Rede (nicht zu verwechseln mit dem Fehlbedarf vom Insolvenzende bis zum Ende der vergangegen Saison). Jetzt sind es plötzlich offenbar 700- bis 800.000 Euro, was schon ziemlich bedenklich ist.
Den Spielbetriebsetat trotzdem leicht zu erhöhen, muss kein Widerspruch sein. Die Marschroute lautet offenbar, ins Risiko zu gehen und darauf zu hoffen, dass größerer sportlicher Erfolg auch steigende Einnahmen nach sich ziehen wird. Nicht ungefährlich, aber was ist die Alternative?
Mronz deutet auch an, was er unter strukturellem Defizit versteht. Damit ist offenbar nicht die Frage gemeint, ob ein Spieler nun 2200 oder 2500 Euro verdient. Vielmehr geht es da wohl eher um die völlig überdimensionierte IT-Anlage, den Fanshop und vor allem um das NLZ, das angeblich ja mit 500.000 Euro zu Buche schlägt. Wir leisten uns im Bereich der Nachwuchsförderung nach wie vor fast die gleichen Strukturen wie mancher Zweitligist. Ich finde das im Prinzip auch wichtig und richtig, aber trotzdem stellt Mronz zu Recht die Frage, ob die Kosten komplett an der GmbH hängenbleiben sollen oder ob sich hier nicht auch der Mutterverein finanziell einbringen sollte. Darüber muss gesprochen werden, wenn es um den Abbau des strukturellen Defizits geht. Ich habe hier schon mehrfach die Auffassung vertreten, dass der Verein Teile seiner Beitragseinnahmen in Höhe von schätzungsweise rund 350.000 Euro, die er ohne Gegenleistung bei den inaktiven Fußball-Mitgliedern kassiert, für die Finanzierung des NLZ an die GmbH abführen sollte - auch in Hinblick darauf, dass die GmbH den Mitgliedern einige geldwerte Vorteile gewährt. Bei einer Dauerkarte der gehobenen Kategorie beispielsweise gibt es für Mitglieder einen Preisnachlass, der so hoch ist wie der gesamte Jahresbeitrag. Muss das sein? Man kann das sicherlich so machen. Dass aber die GmbH die kompletten Kosten für solche Mitgliederleistungen und auch für Einrichtungen wie das NLZ trägt und der Mutterverein sich finanziell komplett raushält, finde ich nicht in Ordnung.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Mronz als GF der GmbH finanzielle Unterstützung zwar fordert, aber vom AR ausgebremst wird, dessen Mitglieder ja größtenteils gleichzeitig dem Vereinspräsidium angehören. Auch diese Interessenkollision ist womöglich eine Ursache unserer strukturellen Probleme.

http://www.aachener-zeitung.de/sport...deckt-1.814042
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Mia Schwarz Gelb (03.07.2014)