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Alt 06.12.2019, 12:19
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Aix Trawurst Beitrag anzeigen
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Aber es wäre prinzipiell zumindest ein klarer und transparenter Ansatz und würde dem Verein ermöglichen und erlauben Gruppen als Kollektiv und die jeweilig verantwortlichen Individuen zur Haftung für ihr Fehlverhalten heranzuziehen. Und es würde das verstecken dern individuen in der Gruppe extrem erschweren und man könnte die registrierten verantworlichen Gruppenmitglieder zur Kooperation mit ermittelnden behörden oder Vereinsverantwortlichen 'zwingen' beziehungweise sehr überseugend 'drängen'.

Du scheinst immer noch davon auszugehen, dass irgendjemand in unserer Vorstandsetage ernsthaft daran interessiert ist, Pyro den Kampf anzusagen, und dass irgendjemand in unserer Vorstandsetage ernsthaft gewillt ist, sich mit den Ultras anzulegen. Wie naiv!
Ich glaube das spätestens nach den jüngsten Verlautbarungen (z.B. Kall: "Sie machen auch auch viel Gutes.") nicht mehr. Nicht nur die Alemannia-Führung, sondern praktisch alle betroffenen Klubs und auch die Verbände haben den Versuch, Pyro aus den Stadien zu verdrängen, doch längst ad acta gelegt, weil sie insgeheim wissen, dass sie es ohnehin nicht schaffen werden und dass drastische Maßnahmen noch drastische Reaktionen auslösen würden.


Die aktuelle Strategie scheint vielmehr eine Art Stillhalteabkommen zwischen Vereinen, Verbänden und Ultras zu sein, frei nach dem Motto: Solange es bei zwei, drei überschaubaren und "friedlichen" Pyroaktionen (also keine Raketen und Polenböller aufs Spielfeld und in andere Zuschauerblöcke etc.) pro Saison bleibt, wird jedesmal aufs Neue der mahnende Zeigefinger erhoben, ein bisschen Verbalwind gemacht - und dann zähneknirschend bezahlt. Wahrscheinlich hat jeder GF die nötigen Euronen von vornherein unter Sonstiges in seinem Etat versteckt.
Die Verbände spielen auch mit: Geisterspiele werden zwar angedroht - aber tatsächlich belässt man es am Ende so lange bei Geldstrafen, wie die Pryoaktionen nicht aus dem Ruder laufen. An Geisterspielen verdient der Verband schließlich nix, und Zuschauerausschlüsse kosten ihn bares Geld, während Strafen schöne Einnahmen für ihn sind.
Eine Situation wie derzeit bei der Alemannia ist doch für alle Beteiligten das bestmögliche Szenario: Die Ultras sind froh, dass sie zwei Mal im Jahr (fast) unbehelligt zündeln dürfen und sorgen im Gegenzug dafür, dass die Sache in ihren Gruppen von der Häufigkeit und der Intensität her nicht aus dem Ruder läuft. Der Verband belässt es bei überschaubaren Geldstrafen. Der Verein zahlt mosernd ein paar Tausend Euro, verzichtet auf Gruppen-Sanktionen und hat dafür (relative) Ruhe mit seinen Ultras, die ja auch brav jedes Jahr ihre Dauerkarten kaufen. Wem nützt es, groß auf Konfrontationskurs zu gehen, wenn relativer Frieden herrscht, mit dem alle ganz gut leben können? Wirklich problematisch wird es doch erst wieder, wenn zu oft und zu heftig gezündelt wird, wenn Verletzte zu beklagen sind, wenn Pyro als Waffe eingesetzt wird oder wenn das stillschweigend vereinbarte Maß sonstwie zu deutlich überschritten wird.

Das muss man jetzt nur noch Herrn Kutsch beibringen, der das abgekartete Spiel offenbar noch nicht richtig verstanden hat...
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Geändert von tivolino (06.12.2019 um 12:22 Uhr)
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