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Alt 06.06.2018, 12:35
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Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Das ist mir schon klar. Natürlich kann der Verein Pyro nicht offiziell erlauben. Er muss weiterhin die üblichen Kontrollen durchführen, Sachen konfiszieren, wenn er fündig wird, und er sollte zudem weiterhin nachdrücklich betonen, dass Pyro verboten ist und vom Verein missbilligt wird.
Mir ist aber nicht bekannt, dass die Vereine vom Verband dazu verpflichtet worden wären, Sanktionen wie z.B. Fahnen- oder Choreoverbote gegen auffällig gewordene Fangruppe oder Stadionverbote gegen ermittelte Einzeltäter (kommt aber ohnehin so gut wie nie vor) zu verhängen. Also könnte der Verein unter bestimmten Voraussetzungen auch auf Sanktionen verzichten, oder?

Ist so ähnlich wie bei Cannabis: Der Besitz und Konsum ist nach wie vor komplett gesetzlich verboten und damit illegal. Wenn man eine gewisse Grenze und Nebenbedingungen einhält, bleibt er in der Regel wegen Geringfügigkeit aber dennoch straffrei.

Mein Beitrag war auch nur als undogmatischer Diskussionansatz gedacht. Klar, dass er hier von einigen in der Luft zerrissen wird. Klar aber auch, dass die Kritiker keine eigenen besseren Vorschläge machen, was der Verein denn jetzt konkret tun soll, sondern nur pauschal "hartes Durchgreifen" etc. oder aber unrealistischen Kram wie Stadionverbote für ganze Gruppen fordern.

Da muss ich wohl selber eine weiteren Vorschlag einbringen: Der Verein könnte nach Essen und Bonn zunächst auf konkrete Sanktionen verzichten, eine allerletzte Verwarnung aussprechen, gleichzeitig aber einen knallharten Sanktionskatalog aufstellen, der nach dem nächsten Vorfall dann auch ohne Wenn und Aber umgesetzt werden muss. Diese "Bewährung" gäbe den Ultras, dem Verein und anderen Fanclubs die Möglichkeit, bei "guten" Sachen weiterhin zusammenzuarbeiten, ohne sich unglaubwürdig zu machen. Es ist erfahrungsgemäß aber nur eine Frage der Zeit, wann doch wieder eine Pyro-Aktion fällig ist.

Eine dritte Möglichkeit wäre, in Reaktion auf Essen und Bonn unverzüglich mit harten Sanktionen gegen die KBU und die YC durchzugreifen, die Gruppen auszugrenzen, zu isolieren etc. Dies scheint mir im Moment hier die Mehrheitsmeinung zu sein, und ich selber war in der ersten Wut über Bonn ja auch so drauf.

Aber wie sollen die Sanktionen konkret aussehen, stünden Aufwand und Nutzen in einem akzeptablen Verhältnis, und wären sie wirklich zielführend in dem Sinne, dass Pyro künftig tatsächlich verhindert wird?
Ich habe da inzwischen große Zweifel. Die Art von Ausgrenzung ganzer Gruppen, wie sie hier teilweise gefordert wird, führt erfahrungsgemäß dazu, dass sich die Gruppen intern noch fester zusammenschließen. Es droht ein neuer Dauerkonflikt zwischen Verein, Ultras und Normalos, möglicherweise von seiten mancher Ultras mit einer Jetzt-erst-recht-Reaktion, die alles noch schlimmer macht. Vor allem aber wäre die Möglichkeiten des Aufeinanderzugehens komplett verbaut. Man kann den Ultras ja schlecht wegen ihrer Pyros drakonische Sanktionen aufbrummen und sie quasi aus der Fangemeinschaft ausschließlich, die KBU aber gleichzeitig zum Kinderschminken beim Familientag einladen oder ihre Wüwa-Initiative weiter aktiv unterstützen.

Kurzum: Die einfachste Lösung ist vielleicht doch nicht immer die beste.


Hatte es ja andernorts schon so ähnlich vorgeschlagen:
Auf den Verband zugehen, und einen zB solchen Kompromiss (2x pro Saison kontrolliert ungefährliches Pyro) nochmals vorschlagen , am besten in Gemeinschaft mit andren Vereinen. Vlt lenken sie ja mal ein, auch der DFB muss erkennen, dass alle bisherigen Straf- Maßnahmen nichts nützen .
Ansonsten bis dahin : kein Pyro, beim nächsten Verstoß 2 Auswärts Spiele Sperre der Gruppe
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Da hat doch jetzt tatsächlich einer eine zusätzliche Flasche aufs Spielfeld geworfen..
(Werner Hansch)
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