Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1064  
Alt 08.10.2019, 22:17
chris2010 chris2010 ist offline
Foren-Legende
 
Registriert seit: 21.12.2010
Beiträge: 5.362
Abgegebene Danke: 10.929
Erhielt 8.261 Danke für 2.800 Beiträge
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Und jetzt? Welche nützlichen Handlungskonsequenzen leitest Du daraus ab?
Gar keine. Ich konstatiere etwas. Handeln müssen andere. Und es ist nicht so, dass ich sie darum beneide. Aber ich kann durchaus auf etwas meiner Meinung nach Problematisches hinweisen, ohne eine Lösung für das Problem zu haben.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Ganz ehrlich, würde »Insolvenz Numero 3« weiterhelfen?
Wird hier weder vorgeschlagen, noch ernsthaft in Erwägung gezogen. Nahezu alle User verweisen auf die Notwendigkeit, wirtschaftliche Risiken gering zu halten. Ist also blanke Polemik.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Reicht der zweitbeste Zuschauerschnitt innerhalb der Liga nicht, um sich mit 18 anderen zu messen?
Auch einfach zu beantworten: Nein. Nicht mit allen 18. Die Begründungen lieferst Du weiter unten selbst. Unter anderem mit den Zusatzaufwendungen fürs Stadion:
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Das Stadion schleppt Zusatzaufwendungen mit, bietet allerdings auch ein Mehr an Möglichkeiten, zumal die Stadt Aachen alljährlich zwei Millionen Euro als Betriebskostenzuschuss beisteuert. Wie hoch sollte eine sinnvolle, weil realistische Bezugsgröße hinsichtlich des Zuschauerschnitts liegen?
Welches Mehr an Möglichkeiten? Durch welche Maßnahmen, die aus der Nutzung des Stadions entstehen, kann die Alemannia Gewinne erzielen? Mit dem Klömpchensclub? Mit den Wurstbuden? Ich sehe da nichts, lasse mich aber gerne belehren.
Erkläre dann mal die letzte Frage, bitte. Sinnvoll wofür? Bezugsgröße bezogen auf was? Meinst Du damit, wie hoch ich den Zuschauerschnitt gerne hätte? Das wäre ja nicht realistisch, denn realistisch ist im Moment wohl nur der aktuelle Schnitt. Bessere Ergebnisse und attraktivere Gegner würden den Schnitt heben. das wäre schön.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Solange die Veranstaltung »Fußball-Regionalliga-West« heißt, anstatt »Wünsch-Dir-Was«, ist die Führungscrew kaufmännischen Grundsätzen unterworfen. Einnahmen und Ausgaben müssen in einem vertretbarem Verhältnis stehen. Selbst größtmögliches Bemühen kann nicht verhindern, von einem oder gleich mehreren Wettbewerbern finanziell übertroffen zu werden. Insofern spiegelt der Tabellenplatz mehr als nur das fußballerische Talent von Mannschaft/Trainerstab und/oder die Kompetenz des Vereinsvorstands wider.
Da dürfte Dir kaum jemand widersprechen. Sind aber Selbstverständlichkeiten, um nicht zu sagen, Platitüden. Hätten wir mehr Einnahmen, könnten wir mehr ausgeben.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Chance/Risiko-Verhältnis
Die Sponsoren-Einnahmen und der Betriebskostenzuschuss der Stadt stehen zahlenmäßig deutlich vor den Ticket-Einnahmen. Unabhängig davon sind fallende Zuschauerzahlen selbstredend mehr als nur eine unschöne Begleiterscheinung, eignen sich andererseits trotz allem nicht dafür, finanziell ins Reich der Spekulation und unabsehbarer Risiken abzudriften. Die wichtigsten Einnahmequellen, sprich die wichtigsten Gönner erwarten vor allem, dass das Vertrauen, welches sie in den Verein setzen, nicht enttäuscht wird. Wer das »konkret berechnen« möchte sollte entsprechend [xxx] weniger Zuschauer den vier Millionen Euro gegenüberstellen, derer wir angesichts eines erneuten Scheiterns verlustig werden könnten. - Der in der aktuellen Saison erreichte Zuschauerschnitt (5.680) liegt übrigens, bislang jedenfalls, oberhalb dem der Vorsaison (5.194).
Hier lieferst Du Begründung Nummer 2, warum der zweitbeste Zuschauerschnitt nicht reicht, um sich mit allen 18 anderen zu messen.
Und ich weiß immer noch nicht, wer hier fordert, fallende Zuschauerzahlen als Grund zu nehmen, finanziell ins Reich der Spekulation abzudriften. Ich bins nicht. Das Gegenteil ist möglicherweise der Fall. Fallende Zuschauerzahlen könnten dazu führen, dass wir finanziell ins Minus geraten, wenn es nicht gelingt, mehr andere Einnahmen zu akquirieren. Nur ist zum Beispiel den Werbenden daran gelegen, viele Menschen zu erreichen und nicht immer weniger.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Seine »Wahrscheinlichkeitsberechnungen« sind allgemein gefürchtet, aber das klingt stimmig
Die 90er waren die 90er, jetzt sind wir mehr als 20 Jahre weiter. Gehälter, Kosten, das Wanderungsverhalten der Spieler, Lokalbezug von Sponsoren (gab es da nicht noch die AM?), all das hat sich gewandelt.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Gerade, weil es ohnehin „so oder so“ schwierig bleibt, muss man sich der Realität stellen
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele die, leider unverzichtbare, dem Wettbewerb angepasste Strategie für einen solchen Marathonlauf, einfach nicht wahrhaben wollen. War es nach dem ersten Abstieg noch halbwegs nachvollziehbar, dass relativ zeitnah der Ruf nach dem „sofortigen Wiederaufstieg“ ertönte, konnte man angesichts des gebotenen Leichtsinns, unmittelbar nach dem Neubeginn mit »Team 2018«, nur noch den Kopf schütteln.
Wer sind die Vielen? Die sehe ich nicht. Und welche Strategie ist denn hier die Richtige? Auf die Jugend setzen, gut ausbilden, darauf hoffen, dass genug Talentierte bleiben, weil es in Aachen so schön ist? Ohne eine hoch spielende zweite Mannschaft (die wir uns wohl nicht leisten können), gehen viele junge Spieler verloren. Auch wenn es hier gerne anders postuliert wird, die allerwenigsten A-Junioren, die nicht das Zeug zu den "echten" Profiligen haben und daher in Aachen bleiben würden, können sofort im Seniorenfussball der Regionalliga mithalten. Wenn man die letzten Regionalliga-Jahre betrachtet, bekommt man den Eindruck, dass die einzige erfolgversprechende "Strategie" für einen Aufstieg die ist, viel Geld zu haben. Selbst damit, aber erst recht ohne das, braucht man auch noch viel Glück. Und da sind wir wieder an dem Punkt, wo sich die Katze in den Schwanz beisst. Weniger Zuschauer bringen weniger Geld ein, mehr Zuschauer mehr Geld.
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Aus mehreren gescheiterten 100 m-Sprints ist, bildlich gesprochen, mittlerweile ein 5.000 m-Lauf geworden, aber auch das alljährliche - gegebenenfalls achtmalige - Absolvieren eines 5.000 m-Laufs ist hinsichtlich der Anforderungen nicht identisch mit einem Marathonlauf. Die dazu notwendige »innere« Einstellung können oder wollen anscheinend viele nicht erkennen, geschweige denn aufbringen. Die Führungscrew hat keine Wahl, sie bewegt sich innerhalb begrenzter Handlungsspielräume. Ihrer Verantwortung genüge zu tun, ist oberste Prämisse. Wüsste sie ihrerseits um das Vertrauen der Fans, fiele dies wahrscheinlich leichter.
Da sind wieder die ominösen "vielen". Wer sind die? Die Tausende, die immer noch zu den Heimspielen gehen; von denen Hunderte auch noch dauernd mit auf die Dörfer fahren? Natürlich gibt es kritische Stimmen, aber den meisten ist wohl bewusst, dass der Weg aus der Regionalliga hinaus kein leichter sein wird. Durch dieses Wissen wird es aber nicht schöner.

P.S.:
"Wer was zu sagen hat, hat keine Eile./ Er läßt sich Zeit und sagt's in einer Zeile." Erich Kästner
Mit Zitat antworten
Folgende 8 Benutzer sagen Danke zu chris2010 für den nützlichen Beitrag:
Braveheart (09.10.2019), Flutlicht (09.10.2019), Grenzwolf (08.10.2019), Heinsberger LandEi (09.10.2019), LaPalma (08.10.2019), Mott (09.10.2019), Neverwalkalone (09.10.2019), Öcher Wellenbrecher (08.10.2019)