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Alt 01.02.2014, 14:03
tjangoxxl tjangoxxl ist offline
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Zitat von Aue jeile Schlutter Beitrag anzeigen
Überlegungen: "Mehr als ein Spiel"

Wieso schafft es eine linksorientierte Ultragruppierung - wie die ACU - nicht, das Grosz des Alemannia-Publikums - ein Querschnitt durch die Gesellschaft?! - für ihre "bestimmten Grundwerte" ("ein Stadion ohne Diskriminierung" "Ein Stadion, in dem sich Minderheiten wohlfühlen") zu gewinnen? Wobei doch das Grosz ihre Grundwerte größtenteils teilen!
An diese Fragestellung anschließend muss eine weitere gestellt werden: Wurden die ACU tatsächlich aus dem öffentlichen Raum geprügelt, vertrieben und das Grosz sah dabei zu? Wenn diese These auf die Situation zuträfe, wäre dies eine Armutszeugnis für das Grosz unseres Publikums.
Jedoch müssen sich auch die ACU die Frage stellen, wieso es ihnen nicht gelang, sich als Opfer für die breite Masse darzustellen. Abgesehen von der Tatsache, dass Homophobie, Fremdenfeindlichkeit und andere Spielarten der Diskriminierung in der Mitte unserer Gesellschaft tief verwurzelt sind, deutet die Apathie der Masse doch auf eine grundsätzlichere Problematik hin. Abgesehen von der Abscheu, welche die Masse des Publikums gegen Rechte im Stadion hat, lag am Tivoli doch eher ein kultureller Konflikt vor, der verdeutlicht, das es den Rechten einfach besser gelang, ihre Propaganda in das Stadion zu tragen. Das ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, weil die Verwurzelung der Rechten in unserer Fanszene auf alte bestehende Netzwerke und Freundschaften beruhte, die wohl auch tatsächlich völlig unpolitisch waren. Das zeigt sich exemplarisch an besagtem Sascha W. in dem Artikel.
Es fehlte auf Seiten der ACU einfach eine genaue Analyse des kulturellen Milieus am Tivoli. Da man diese Analyse gar nicht betreiben wollte, sondern eine Gegenkultur inszenierte, die an der Identität der Masse des Publikums am Tivoli vorbeiging, (vielleicht an unserer bewusst gelebten "chauvinistischen Fußballkultur") gelang es ACU nicht, die Masse für ihr Anliegen zu gewinnen. Und diese Inszenierung einer Gegenkultur ist auch letztlich das Ergebnis eines fatalen Mißverstanden-Seins, unter dem die ACU, die Masse des Publikums und unsere Alemannia leidet. Gewinner sind leider die Rechten!
Ich gehe in ein Stadion, um Fußball zu sehen und nicht um mich politisch überzeuge zu lassen.
Von meiner politischen Grundidee bin ich eher bei der ACU, als bei KB oder Supporters.
Trotzdem habe ich keine Ahnung, warum man es sich auf die Fahne geschrieben hat, diese Themen in ein Fußballstadion zu bringen. Wie gesagt, ich gehe zum Fußball, um mir das Spiel anzuschauen und ein paar Bier zu trinken. Über andere Themen informiere ich mich über andere Kanäle.
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