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Alt 15.03.2010, 13:38
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Zitat:
Zitat von Gardien Beitrag anzeigen
Sind die "geltenden Regeln" denn ausreichend scharf definiert? Etwa, wenn wir über Beleidigungen sprechen (denn das scheint im Bereich "Pöbeln" ja die Zone zu sein, innerhalb derer die Grenze gezogen werden sollte)? Wo beginnt denn die Ehrverletzung in einem Fußballstadion? Ist jemand, der aus einem Fanblock heraus "beleidigt" (im nichtjuristischen Sinne), schwieriger zu beleidigen (im juristischen Sinne) als ein Anderer?
An dieser Stelle stoßen die "geltenden Regeln" doch an ihre Grenzen. Soll also alles sanktioniert werden, was irgendwie "pöbelverdächtig" sein könnte? [...]
Sofern die geltenden Regeln unklar sind, tun sie das doch nicht nur im Stadion. Man braucht sich also nur so zu verhalten, wie man es auch sonst tust, wenn man in einen unklaren Grenzbereich gelangen sollte.

Wer dazu neigt, Grenzüberschreitungen zu vermeiden, wird zurückhaltend sein. Wer dazu neigt, Grenzen möglichst ausdehnend zur Optimierung des eigenen Nutzens auszuloten, wird Grenzüberschreitungen halt so lange in Kauf nehmen, bis Reaktionen auf sein Verhalten ihm klar machen, daß die Optimierung eigenen Nutzens zu mißlingen droht oder gar schon ins Gegenteil verkehrt wurde. Was ist denn daran besonders?

Tatsächlich sind die durch die Rechtsgüter anderer gezogenen Grenzen auch weitgehend disponibel, wer also einverstanden ist mit dem, was ihm widerfährt, dem geschieht kein Unrecht. So kann man auch ohne Verletzung geltender Regeln recht weit kommen, wenn man nur bereit ist, sich überhaupt auf grundlegende Zusammenhänge einzulassen. Zu diesen grundlegenden Zusammenhängen gehört aber zunächst und ohne daß es da überhaupt einen Spielraum geben könnte, zu akzeptieren, daß man Grenzen nur deswegen überschreiten darf, weil der andere einwilligt und nur so weit überschreiten darf, wie der andere zuläßt. Daraus folgt, daß die prinzipielle Akzeptanz fremder Rechtsgüter die Grundlage sein muß, bevor man sich Gedanken darüber machen kann, wie weit man ausnahmsweise gehen kann, was also auch aus der alles entscheidenden Sicht des Rechtsgutsinhabers "nicht so schlimm" und "schon ok" ist. Für Dich ist das doch alles nicht neu, oder?

Und die Herrschaften die sich über mich so entsetzen, können ja einmal versuchen, ihre abweichende Sicht in ein allgemeingültiges stimmiges System zu bringen, ein System also, dessen Einzelfall und spezielle Interessen übergreifende Grundprinzipien sie auch bereitwillig gegen sich selbst gelten lassen wollen. Sollte es da etwas interessantes geben, würde es mich echt interessieren, das einmal erläutert zu bekommen.

Zitat:
Zitat von Gardien Beitrag anzeigen
[...] Das ist ja schon fast bösartig irreführend. Da hat man einmal so ein schönes griechischstämmiges Wort, und dann machst Du analog zur Homosexualität einen Griechisch-/Latein-Bastard daraus.

Grüße.
Ist die wörtliche Übersetzung, die ich vorgeschlagen habe denn so grundfalsch, daß die weiteren Fragen, das Thema damit erledigt ist?

Ist aber alles auch nicht wichtig. Offenbar störe ich die illustre Runde nur. Auch gut.

Gruß
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