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Alt 28.07.2021, 22:22
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Um es klar zu sagen: Der KFC ist weniger als drei Wochen vor dem Saisonstart nicht geschäftsfähig. Er darf keinerlei Verträge abschließen, die finanzielle Verpflichtungen mit sich bringen. Er darf kein Stadion mieten. Die Voraussetzungen für die Zulassung zum Spielbetrieb sind damit auch nach den Verbandsstatuten nicht mehr gegeben und waren nie gegeben. Wenn der Verband diese Fakten und die eigenen Regeln einfach ignoriert und den KFC wie jeden anderen Verein in den Spielplan aufnimmt, ist das aus meiner Sicht grob fahrlässig und zumindest schadenersatzverdächtig. Bei Essen, Aachen und Co. geht es mindestens um hohe fünfstellige Beträge.
Mangels Einblick in Verbandsstrukturen und deren Funktions- und Denkweise, ist man versucht, aus einzelnen Handlungen [ggfls. Unterlassungen] im Umkehrschluss die zu unterstellenden Motive abzuleiten. So groß auch immer die Motivation zu vermuten ist, einem gestrauchelten Traditionsverein wieder auf die Beine helfen zu wollen, bzw. dessen Absturz abzumildern, letztendlich müssen die Interessen der gesamten Liga im Vordergrund stehen. Vertreter anderer Vereine mucken allmählich auf:
Quo vadis, KFC Uerdingen? So reagiert die Liga
https://www.reviersport.de/fussball/...iert-liga.html

Kontinuierlich – im Rahmen des Möglichen – aufbauen
Der KFC liefert ein weiters Beispiel dafür, dass das Erreichen der 3.Liga keinerlei Erfolgsversprechen für das Überleben innerhalb dieser Liga ist, oder gar dafür, durchzumarschieren. Ich glaube mittlerweile nicht mehr an irgendwelche Liga-spezifischen Besonderheiten, es gilt allerorts, vorrangig den Kopf über Wasser zu halten und möglichst ruhig und effektiv seine Bahnen zu ziehen. Die Chance 'nach oben auszubrechen' ergibt sich, durch welche Umstände auch immer begünstigt, früher oder später, eher zufällig und unerwartet.

Der KFC konnte zwar halbwegs planmäßig und mit hohem finanziellen Aufwand in die 3.Liga aufsteigen, genau diese, entsprechend als erfolgreich wahrgenommene Brachial-Methode, wurde ihm allerdings bereits kurz darauf zum Verhängnis. Was in der Regionalliga 'gerade eben noch so' funktionierte, war in der 3.Liga aufgrund der ungleich höheren Anforderungen zum Scheitern verurteilt. — Bittere Konsequenz: Nicht nur die GmbH stürzte ab, der Verein selbst wird gleichfalls Schaden nehmen.

Auf das Wie kommt's an
Die Taktik, auf eine sich ergebende Chance warten zu können [bewährte Krokodil-Verhaltensweise], bedingt allerdings, dass man sich in einer solchen Warte- und Lauerposition einzurichten vermag. Wer im Gegensatz dazu, [um im Bild zu bleiben, wie »Flipper« lautschnatternd] den Grad seiner Ungeduld tagesaktuell kundtun muss, möchte vermutlich genau das nicht. — So oder so: Die eigentlich Herausforderung besteht im längerfristigen Aufenthalt innerhalb der Liga.

Diese für manch einen bittere Erkenntnis gilt m.E. ohnehin für alle Ligen und nicht nur für die Regionalliga. Die Vorbereitung auf eine veränderte Herangehensweise sollte entsprechend tiefgreifend und überzeugend verlaufen. Die Regionalliga bietet immerhin, im Gegensatz zur 3.Liga, die Chance, einen solchen Veränderungsprozess erfolgreich zu gestalten.

PS:
„Bitter ist es, das heute zu müssen, was man gestern noch wollen konnte.“ – Karl Ferdinand Gutzkow
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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tivolino (28.07.2021)