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Alt 30.03.2017, 23:45
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Den guten Willen, beim Neuanfang zu helfen, spricht die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans und Fanclubs (Fan-IG) den drei verbliebenen Mitgliedern des Vereinspräsidiums nicht ab. „Aber guter Wille allein reicht nicht mehr. Die Fehlerkette ist einfach zu lang und jegliches Vertrauen verspielt worden. Und wir sehen auch nicht, dass Tim Hammer, Horst Reimig und Oliver Laven aus ihren Fehlern gelernt hätten“, erklärt der kommissarische IG-Vorsitzende Thomas Wenge, „wir legen den Herren deshalb nachdrücklich nahe, ihre Posten zeitnah zu räumen und den Weg für einen wirklichen Neuanfang freizumachen.“

Eine Szene bei der Insolvenz-Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag spreche Bände. „Da sitzt Tim Hammer in einer der schwärzesten Stunden unserer Alemannia direkt neben dem vorläufigen Insolvenzverwalter und spricht davon, dass eine, so wörtlich, glänzende Ausgangsposition für eine Sanierung geschaffen worden sei“, so Wenge. Aus seiner Sicht glänzt bei der Alemannia im Moment gar nichts: „Vielmehr haben Führungsschwäche, eklatante Defizite in der Kommunikation mit Fans, Mitgliedern, Sponsoren und der Politik, unsolides Wirtschaften sowie weitere gravierende Managementfehler dazu geführt, dass wir nur drei Jahre nach dem Ende der letzten Insolvenz erneut vor einem Scherbenhaufen stehen. Für dessen Entstehen will aber bis heute niemand Verantwortung übernehmen.“

Die Fan-IG erkennt bei Hammer, Reimig und Laven nicht die kleinste Spur von Selbstkritik. So hätten die Herren die Schuld für das grandios gescheiterte und enorm kostspielige Klitzpera-Experiment komplett auf das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Thomas Deutz abgewälzt. Die Liste derer, die an der dramatischen Abwärtsspirale Anteil haben, reiche nach Auffassung der verbliebenen Führungskräfte offenbar vom ehemaligen Insolvenzverwalter Professor Mönning über Ex-Sportdirektor Klitzpera bis hin zu den Finanzbehörden. „Und als negative Krönung wird dann auch noch großen Teilen von Fangruppierungen eine Mitverantwortung für das Scheitern des Investoreneinstiegs zugeschoben. Nur die Herren selber haben sich anscheinend nichts vorzuwerfen“, ärgert sich Thomas Wenge.

Wenn der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Niering davon spreche, dass es nun darum gehe, „verbrannte Erde wieder zu begrünen“, so drängt sich für den Fan-IG-Vorstand die Frage auf, ob als Gärtnergehilfen von Vereinsseite ausgerechnet diejenigen Kräfte eingesetzt werden sollen, die ein Riesenfeld verbrannter Erde zu verantworten haben: „Ein dringend nötiges neues alemannisches Gemeinschaftsgefühl und neues Vertrauen in die Vereinsführung zu erzeugen, trauen wir den jetzigen Protagonisten nicht mehr zu.“

Auch weil die Alemannia seit geraumer Zeit keinen Präsidenten und keinen Vize-Präsidenten mehr habe, sei eine personelle Neuaufstellung überfällig. „Die Aufgaben, die auf uns zukommen, sind so groß, dass man sie nicht den drei vorbelasteten Mitgliedern des Rest-Präsidiums überlassen kann“, so Wenge, „es kann nicht sein, dass die Herren einfach bis zum turnusgemäßen Ende ihrer Amtszeit Mitte 2018 als Rumpfvorstand im Amt bleiben und dass das Wohl und Wehe der Alemannia noch so lange Zeit von diesen drei Leuten abhängt.“

Deshalb fordert die Fan-IG das Restpräsidium zum sofortigen Rücktritt und den Verwaltungsrat zur Bildung eines Notvorstandes auf. Thomas Wenge: „Mit Blick auf die Satzung, laut der Wahlen mit 90 Tagen Vorlaufzeit anzukündigen sind, muss das noch in dieser Woche passieren. Die Versammlung mit Neuwahl des Präsidiums könnte dann Ende Juni stattfinden, und es bliebe genug Zeit, die Bildung eines neuen Führungsteams vorzubereiten.“
Dieser Thread ist nicht meine Baustelle, entsprechend halte ich mich mit Vorschlägen zurück. Warum sollte ich mich auch äußern, wenn bereits DFB-Verantwortliche derart über den Klub sprechen.

DFB-Vize Koch: Alemannia-Insolvenz „Negativwerbung für den Fußball”

http://www.aachener-zeitung.de/sport...ball-1.1590923

Ohne mich detailliert mit allen beschriebenen Einzelheiten auseinanderzusetzen, alleine der Umstand, dass der Traditionsverein derart von höchster Stelle gemaßregelt wird, steht in einem eigenartigen Gegensatz zu dem Erscheinungsbild einzelner Verantwortlicher.



PS:
Man könnte, man sollte, man müsste ...

Bevor jetzt wieder die nächste Strategiewelle anrollt und sämtliche schon bekannten Denk-Modelle in allen möglichen Varianten erneut durchgespielt werden, ist dies eventuell der richtige Augenblick, einen Moment zu verharren und den Kopf frei zu machen. Ich bin zufällig über nachfolgenden Artikel gestolpert, der mit Fußball zunächst einmal gar nichts zu tun hat, trotzdem aber irgendwie, meiner Meinung nach, ins Bild passt:

Gute Vorsätze sind schlechte Strategien

http://www.wiwo.de/erfolg/management...98562-all.html

Auszug: Mit der richtigen Kultur muss man sich nicht zu jedem noch so nichtigen Anlass eine neue Strategie ausdenken. (...) Kultur ist gelebtes und relevantes strategisches Denken, distinktives Denken, gelebte 'Gute Vorsätze'. Jeden Tag. Nicht erst am Silvesterabend um 5vor12.

Das war schon immer so. Das hat nur keiner gemerkt. Die Besten leben Kultur einfach, ohne großes Aufhebens. Der Durchschnitt lebt lieber nach der strengen (Strategie-)Lehre der letzten 60 Jahre. Liest die gleichen Bücher, studiert den gleichen Mist, macht den gleichen Murks. Theoretisiert, aber lebt nicht.

Apple ist Kultur, bis in die Fingerspitzen. - Microsoft ist eine Strategie nach der anderen.

Kultur ist, was die Besten auf ein Fingerschnipsen unbewusst und reflexartig reproduzieren, individualisieren, innovieren. Kultur ist Bauch, ist Intuition, ist Empathie. Ist Praxis. Kultur ist, was uns verbindet. Was uns gemeinsam stärker und zukunftsfähig macht. Kultur ist die neue Strategie. (...)

Jedes Jahr ein neues Strategie-Ritual? Kurz in einer Break-Out-Session die nächste Innovation brainstormen? Jedes Jahr bessere 'Gute Vorsätze'? Mit jedem neuen CEO ein Strategiewechsel? Mit jedem neuen Flop eine 'bessere' Strategie? Was macht das für einen Sinn? Eindrucksvoller kann man Mitarbeiter und Kunden nicht verunsichern oder gar verschrecken.

Strategie ist, was wir jährlich via Powerpoint an die Konfi-Wand werfen. Kultur ist, was wir tagtäglich leben. Führung muss sicherstellen, dass die Kultur des Unternehmens, sein Humus, intuitiv, visionär, strategisch, kreativ, innovativ wird. Führung muss vorbildlich vorangehen und die Kultur vorleben, die sie sich für jeden Menschen im Unternehmen wünscht, vom Vorstand bis zum Hausmeister. Jeden Tag. (...)
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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