Thema: Jörg Berger
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #49  
Alt 22.04.2009, 12:10
Benutzerbild von Stephanie
Stephanie Stephanie ist offline
Foren-Legende
 
Registriert seit: 31.07.2007
Beiträge: 7.094
Abgegebene Danke: 1.147
Erhielt 3.121 Danke für 1.104 Beiträge
Zitat:
Zitat von Letzter Mann Beitrag anzeigen
was waren denn damals die Hintergründe für die Beendigung der Zusammenarbeit nach dem DFB-Pokalfinale? Hab' mich damals schon gewundert...
Im Grunde habe ich es in meinem Buch damals ja angerissen, mehr weiß ich auch heute nicht. Aber ich finde das "Wie" heute noch genau so blöd wie damals (das etwas nicht mehr zusammen paßt, okay, muss man als Fan und Nicht-Entscheidungsträger akzeptieren; aber das wie war in meinen Augen unschön, aber das ist meine persönliche Meinung, manch anderer fand den Ablauf vielleicht gelungen).

Der mir genannte Grund: Es hat wohl irgendwie nicht mehr gepaßt.

Als ich für mein Buch mit den damals handelnden Personen sprach, erzählte mir Tim Hammer, dass man in Berlin am Morgen des Finals bereits mit Hecking verhandelt habe (diese Aussage habe ich und durfte ich auch dann im Buch als Zitat bringen - haben auch andere Interviewpartner dann bestätigt). Das wiederum fand ich persönlich schon ziemlich bitter, denn wenn man sich vor Augen hält, dass man ein absolutes Highlight erlebt und andererseits wird über den Kopf des Trainers entschieden, mit dem man soweit gekommen ist, fand ich irgendwie bedrückend und habe lange überlegt, wie ich das überhaupt formuliere. Ich habe nach dem Gespräch mit Hammer extra nochmal mit Berger gesprochen, weil ich auch so fair sein wollte, ihm vorab zu sagen, dass ich das Zitat von Hammer einbauen werde. Im Grunde ist es aber auch illusorisch zu glauben, dass Berger das nicht gehört/gemerkt hat, also dass Hecking da war und so. Und das vor so einem Spiel.

Und als hier die letzten Tage über Klitzperas Abschied und Bergers Buch geschrieben wurde, ist mir eigentlich erst der Gedanke gekommen, dass es doch auch irgendwie doof war, dass er noch nicht mal einen gebührenden Abschied auf der Treppe bekam. Wenn man sich per Handschlag auf einem Parkplatz am Flughafen verabschiedet hätte, weil kein Empfang mehr in Aachen geplant gewesen wäre, ja okay. Aber so hat man das damals auch irgendwie in den Sand gesetzt, weil man erst einen Tag später mit ihm sprach.

Im Nachhinein weiß ich damit nun auch, warum er total apathisch in Berlin in seiner Trainerkabine saß als ich ihn dort zu einem Interview abholte oder wieso er sich sehr emotional von allen Mitarbeitern einzeln verabschiedete im Rathaus. Ich Naivling dachte aber, der verabschiedet sich in den Urlaub. Ich hätte nie gedacht, dass etwas nicht in Ordnung ist bzw. dass ich am nächsten Tag was von Champagner schreiben soll. Aber das ist wohl Fußball - hat mir auch jemand gesagt als ich kritisch nachfragte, wieso man das so und nicht anders gemacht hatte. Eine konkretere Antwort gab es nicht.

Andererseits, wir sprechen hier immer drüber, wie doof sich die Alemannia anstellt, Ehemalige zu verabschieden oder mit ihnen korrekt umzugehen. Wenn wir uns näher mit anderen Vereinen beschäftigen würden, würden wir auch da auf solche "Verfehlungen" stoßen. Das bekommen wir nur nicht mit. Außerdem scheint ein Abschied irgendwie schwerer zu organisieren zu sein wie ein Willkommen, weil beim Abschied immer mehr Emotionen im Spiel sind (na gut, das Willkommen von Frontzeck gestaltete sich auch schwierig).

Geändert von Stephanie (22.04.2009 um 12:25 Uhr)
Mit Zitat antworten