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Alt 25.03.2020, 22:22
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ausrufezeichen Das System sortiert sich, von oben nach unten, neu ...

Zitat:
Zitat von josef heiter Beitrag anzeigen
Wenn jetzt der Spielbetrieb in allen Ligen abgesetzt werden sollte, also Saisonschluss wäre, wie sähe es für die irgendwann neu gestartete Saison aus, welche Vereine erfüllten dann überhaupt noch die Lizensierungsvoraussetzungen für die jeweilige Liga?
Ist selbstredend nur (m)eine persönliche Einschätzung:
Dreh- und Angelpunkt sind die Einnahmen, welche durch Übertragungsrechte bei den Großen und Zuschauer bei den Amateuren, erzielt werden können. Momentan lesen nicht nur Fußball-Verantwortliche einzelnen Virologen förmlich von den Lippen, wenn diese sich öffentlich äußern.

„Passt, wackelt und hat Luft!“
Die Antwort auf deine Frage ist relativ einfach zu vermuten, die Lizenzierungsvorschriften werden natürlich, entsprechend der weiteren Entwicklung, »angepasst« werden. Jedes System folgt in erster Linie (s)einem Selbsterhaltungstrieb. Die Hürden, die es zu nehmen gilt werden so gewählt, dass ausreichend »Viele« drüber kommen. Echter Amateursport findet in jedem Fall, früher oder später, wieder in die Spur. Der durch Unsummen von Geld aufgepumpte Profisport könnte hingegen, wohlgemerkt könnte, zumindest zeitweise auf Grund laufen.

Entsprechend hängt alles davon ab, wie der weitere Epidemieverlauf prognostiziert wird, bzw. wie die politisch Verantwortlichen sich dem entgegenstellen wollen. Die großen Klubs werden alles dran setzen, um wenigstens Geisterspiele abwickeln zu können. Ob das gelingt wage ich angesichts der Gefährdung von Spielern und Betreuen, samt einhergehender Begleiterscheinungen, nicht vorauszusagen. Gemessen am bisherigen Vorgehen erscheinen Geisterspiele eher unwahrscheinlich bis unmöglich.

Wie lange kann (muss) sich eine Gesellschaft eine solch' konsequente Handhabung leisten?
Diese zentrale Fragestellung wird sich, »fürs Große und Ganze«, wiederholt noch stellen, in immer kürzer werdenden Abständen und mit täglich wachsender Dringlichkeit. Daran gemessen erscheint die, ob wir formal noch aktuellen (und demnach von der Wirklichkeit überholten) Lizenzierungsvorschriften genügen, vernachlässigbar.

PS:
F.A.S. - LEBEN - 22.03.2020 - Seite 10
Ein Virologe wird zum Hoffnungsträger
So kennt man ihn nicht. Die warme Stimme, die für viele Deutsche zu einer Art Sound der Corona-Krise geworden ist, auch weil sie maximale Ruhe ausstrahlt, selbst wenn es darum geht, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern, klingt plötzlich gepresst: „Das ist doch kompletter Unsinn, was da geschrieben wird in den Zeitungen“, sagt Christian Drosten. „Da wird einfach irgendeine Comicfigur kreiert.“

Der Forscher denkt in zwei Richtungen: Als Grundlage für die Politik, die dann, nach Ostern, schwierige Entscheidungen verantworten müsste und abwägen, ob man einen Teil der Einschränkungen wieder lockern könnte und, wenn ja, zu welchem Preis, schlage jetzt die Stunde fachübergreifender Wissenschaft: „Wir brauchen aktive epidemiologische Forschung, die für Deutschland ein paar Berechnungen anstellt.“ Nicht nur Virologen, sondern auch Mathematiker und Modellierer, Soziologen, Psychologen, Wirtschaftswissenschaftler und andere seien jetzt gefragt. Gleichzeitig deutet er an, dass er nicht mehr daran glaubt, man könne dem Virus nur mit Isolationsmaßnahmen beikommen, ohne entweder das Gesundheitssystem oder die Gesellschaft zu überfordern: „Es muss ein Shortcut her. Es braucht irgendeine Art von Impfstoff oder Substanz.“ Auch dafür brauche es sehr, sehr gute Wissenschaft und Kommunikation. Die aber „kann nicht in der Öffentlichkeit stattfinden. Da müssen wirklich die Experten ran.“ ...
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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