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Alt 23.01.2018, 20:07
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Ich kenne Horst Filbrich nicht persönlich. Da können andere sicher sehr viel besser einschätzen, was ihm zuzutrauen ist oder nicht. Ich habe natürlich auch keine Ahnung, was aus dieser Geschichte herauskommen wird. Auch ohne ihn zu kennen, finde ich aber eine Sache schwierig:

Aufgrund der Informationen einer Seite wird er hier und wahrscheinlich auch anderenorts verurteilt. Das geht so weit, dass es für einige nicht ausreichend war, dass er seine Ämter bis zur Klärung des Sachverhalts ruhen lässt. Man wollte eine Niederlegung aller Mandate, und zwar sofort. Klar ist aber für mich, dass wohl die meisten den Sachverhalt überhaupt nicht kennen können, sondern einfach mal die ihnen bekannten Informationen als richtig und insbesondere vollständig unterstellen.

Er behauptet jetzt selber, gerade nicht nur den einen Text unkommentiert weitergeleitet zu haben, sondern gleichzeitig einen Text zum gleichen Thema von Wolfgang Bosbach, um aufzuzeigen, wie unterschiedlich ein und dasselbe Thema dargestellt werden kann. Er behauptet weiter, seinen Weggefährten müsse klar sein, auf welcher der beiden Seiten er steht. Wenn das so stimmt, dann hinkt der Nazivorwurf für mich ganz gewaltig.

Wenn jemand den ganzen Sachverhalt kennt und Filbrichs Einwände unzutreffend sind, dann mag derjenige ja eine Verurteilung aussprechen können. Für alle anderen habe ich kein Verständnis, wenn sie sich sogar schon vor einer Erklärung des "Beschuldigten" und damit auf unvollständiger Tatsachengrundlage so weit aus dem Fenster lehnen. Es mag sein, dass an den Vorwürfen etwas dran ist, und dann ist mein Mitleid auch sehr begrenzt. Wenn ich es richtig sehe, ist es aber auch nicht ausgeschlossen, dass er vielleicht nur ein wenig ungeschickt war, Freunden gegenüber nicht ausdrücklich zu erklären, auf welcher der beiden Seiten er steht, weil er das für selbstverständlich hielt. Weiß man denn überhaupt, ob nur einer der Empfänger die Nachricht anders verstanden hat, oder mehrere oder alle? Was ich mit dem Ganzen nur sagen will: Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es eine Erklärung gibt, die den Nazivorwurf haltlos erscheinen lässt. Ist das die richtige Erklärung oder nicht? Das weiß wahrscheinlich (fast) keiner hier. Aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass er "unschuldig" ist, nur gering wäre, sollte man sich schon überlegen, was ein unberechtigter Vorwurf in diese Richtung für das Leben eines falsch Beschuldigten für Folgen haben kann. Daher plädiere ich einfach mal dafür, dass jeder erst dann verurteilt, wenn er sich auch absolut sicher ist, dass der Beschuldigte auch tatsächlich schuldig ist...
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Michi Müller (23.01.2018)