Zitat:
Zitat von Franz Wirtz
... andererseits allerdings Mannschaft und Führungsriege uneingeschränkt zu vertrauen weiß.
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Derart einseitige Stimmungsbilder habe ich hier in der aktuellen Diskussion nicht wahrgenommen.
Ich muss dazu sagen, dass es für mich äußerst unwahrscheinlich klingt, dass es sowohl der größtenteils ausgetauschten Mannschaft der Vorsaison als auch der heutigen Mannschaft aus charakterlichen Gründen an Loyalität gegenüber Verein und Trainer gefehlt hätte.
Viel wahrscheinlicher erscheint mir doch, dass der äußerst nüchtern-sachliche Trainer seine Mannschaften hier nicht in ausreichendem Maße emotional erreicht hat und zudem seine Spielidee nicht gut genug zu den vorhandenen Fähigkeiten der Mannschaft und der Spielweise der Gegner passte. Die Psychologie spielt eine große Rolle auf dem Platz und kühle Analytik ist nunmal das Gegenteil von leidenschaftlichem Feuer. Beides sollte ein Trainer beherrschen und seinem Team vermitteln können.
Ich habe auch nicht die von Dirk und anderen Fans gemutmaßte "Arbeitsverweigerung" gesehen. In den ersten drei Spielen nicht und jetzt in Oberhausen erschien es mir eher wie eine Aneinanderhäufung von Unsicherheiten und daraus resultierenden Fehlentscheidungen. Absicht kann ich da nicht erkennen, für mich sieht es eher nach einer Mischung aus Planlosigkeit und Tollpatschigkeit aus.
Und wenn man am Zaun nicht auf die Frage antworten will, ob man gegen den Trainer gespielt hat, ist das für mich nicht automatisch ein Eingeständnis. Vielleicht ist manchem Spieler eine solche Frage auch ein zu großer Angriff auf die eigene Ehre, als dass man darauf eingehen will. Oder man will sich schlichtweg nicht öffentlich zu Fragen äußern, die den Trainer betreffen. Dass es intern kommunikativ nicht rund lief, war ja schon vorher bekannt.
Wir täten sicher gut daran, keine abwertenden Pauschalurteile über die Mannschaft zu fällen, das war in der Klitzpera-Ära falsch und genauso falsch scheint es mir in der vergangenen und der heutigen Saison zu sein. Der "große Umbruch" wurde in meinen Augen übertrieben; Spieler wie Wilton oder Heinze würde ich gerne auch heute noch in unserem Trikot sehen.