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Alt 04.09.2017, 10:48
tivolino tivolino ist offline
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Zitat:
Zitat von a.tetzlaff Beitrag anzeigen
Bezüglich Neuanfang ist das ein Witz, wenn der Präsidenten-Kandidat zuletzt Vorsitzender des Verwaltungsrates war und ausserdem noch an allen Sitzungen des Aufsichtsrates teilgenommen hat.

Ein echter Neuanfang sieht aber anders aus.
Grundsätzlich sehe ich das nicht so. "Echter Neuanfang" bedeutet ja nicht, dass sämtliche Ämter "aus Prinzip" zwingend mit neuen Köpfen besetzt werden müssen.
Im konkreten von dir angesprochenen Fall des Herrn Dr. Martin Fröhlich drängt sich mit Blick auf den Kölmel-Deal-2 allerdings der Verdacht auf, dass er

1. das Vertrauen seiner Verwaltungsratskollegen durch das Vorenthalten wichtiger Informationen missbraucht hat. Wenn ich es richtig sehe, war es Fröhlich, der von seinen Verwaltungsratskollegen wie in der Satzung vorgesehen damit beauftragt worden ist, im Namen des VR an den Präsidiumssitzungen des Vereins und an den Aufsichtsratssitzungen der GmbH teilzunehmen - und zwar nicht bloß zum Spaß, sondern natürlich mit dem Auftrag, den gesamten VR dann auch umfassend darüber in Kenntnis zu setzen, welche wichtigen Entscheidungen in den anderen Gremien, und hier speziell im Präsidium gefällt, gefällt worden sind.
Dass er dies aus welchen Gründen auch immer beim Kölmel-Deal-2 unterlassen hat, ist unbestritten. Mehrere VR-Mitglieder haben laut Aki ja erklärt, dass sie von der Verlängerung des Kölmel-Vertrages nichts gewusst haben.
Die Frage, ob dieser Kölmel-Deal-2 darüber hinaus vielleicht sogar Vorgang war, über den der VR nicht nur hätte informiert werden müssen, sondern dem der VR formell hätte zustimmen müssen, steht nach wie vor unbeantwortet im Raume. Wäre dem so, hätte Fröhlich die Vereinssatzung gebrochen.

2. drängt sich aber auch noch der Verdacht auf, dass Fröhlich durch seine Teilnahme an den entsprechenden AR- und Präsidiumssitzungen umfassend darüber informiert war, wie das Versagerteam 2018 gewirtschaftet hat, und dass er diese Art der Misswirtschaft zumindest billigend und stillschweigend akzeptiert hat. Möglicherweise hat er sie sogar aktiv unterstützt, indem er dem VR oder Teilen des VR mindestens ein vom GmbH-AR und vom GmbH-Geschäftsführer eingefädeltes und vom Vereinspräsidium abgesegnetes spekulatives Finanzgeschäft verheimlicht hat.

In diesem Fall würde sich dann tatsächlich die Frage stellen, ob Herr Fröhlich der richtige Präsident für einen Neuanfang wäre.

Es wundert mich ein wenig, dass dieser Kölmel-2-Deal hier lediglich schulterzuckend zur Kenntnis genommen, aber nicht kritisch hinterfragt wird. Denn eben dieser Deal ist doch ein eklantes Beispiel dafür, wie unverantwortlich das Versagerteam 2018 gewirtschaftet hat:
Um schnell an frisches Geld zu kommen, wurden kurzerhand weit in die Zukunft reichende Anteile an TV-Rechten an Herrn Kölmel verhökert. Aber was soll's? Die Millionen-Zeche an Herrn Kölmel muss gegebenenfalls ja erst die überübernächste oder die überüberübernächste Vereinsführung zahlen. Vor 2035 ff. wird das sowieso nix - und dann sind wir Versager doch ohnehin längst weg.

Und dann sollte man sich noch mal vor Augen führen, wann dieser Kölmel-Deal-2 abgeschlossen worden ist: Nach derzeitigem Kenntnisstand war es im Sommer oder Herbst 2015 - also ungefähr zu der Zeit, als man gerade einen teuren Sportdirektor eingestellt hatte und dem dummen Fanvolk eiskalt weismachte, dieser Sportdirektor könne problemlos aus dem laufenden Etat finanziert werden. Tatsächlich war der Etat, wie wir heute wissen, schon damals stark unterdeckt. Trotzdem durfte der teure Sportdirektor fröhlich teure Spieler verpflichten, einen NLZ-Leiter aus Bielefeld abwerben und sich eine ganze Reihe weiterer teurer Späße erlauben, für die eigentlich kein Geld da war...

Und auch da stellt sich die Frage, inwieweit Herr Fröhlich informiert oder gar involviert war...

Und als es einige Zeit später dann richtig eng wurde, sind die Versager (laut Presse) dann offenbar auf die Idee gekommen, nach Möglichkeit sogar noch einen Kölmel-Deal-3 einzutüten. Ich würde zu gern wissen, was man Herrn Kölmel als Gegenleistung für eine weitere (und diesmal nicht bloß läppische 250.000 Euro umfassende) Finanzspritze anbieten wollte: ein 14., 15. oder 16. Vertragsjahr vielleicht? Oder statt 15 Prozent der TV-Gelder vielleicht 20 oder 30 Prozent?

Der eine oder andere hier meint ja anscheinend, es sei ganz normal und wahrscheinlich überhaupt nicht zu beanstanden, dass der GmbH-GF und der GmbH-AR mal eben ein paar Zukunftsrechte verscherbelt haben und dass das Vereinspräsidium da eigentlich nur "pro forma" mitunterschreiben musste.

Mir wird bei dieser Vorstellung allerdings angst und bange: Wenn es juristisch korrekt war, dass die GmbH quasi im Alleingang das 13. Jahr an Herrn Kölmel abgetreten hat, dass das Präsidium dazu nur der Form halber einbezogen wurde und dass Verwaltungsrat überhaupt nicht informiert geschweige denn um Zustimmung gebeten wurde, dann wäre es nach meiner Logik auch korrekt, wenn ein kleinster Kreis von GmbH-Akteuren ohne jegliche Kontrolle durch die Vereinsgremien im Alleingang Rechte auch für ein 14., 15., 16. und beliebig viele weitere TV-Jahre in ferner Zukunft an irgendwelche Geldgeber abtreten würde.

Und solche Verpfändungen der Zukunft wurden ja nicht nur mit Kölmel gemacht, sondern auch mit Infront. Da hat man Geld für eine vorzeitige Vertragsverlängerung einkassiert - und die Kohle offenbar gleich wieder verbraten, um alte Löcher zu stopfen.

Aus all dieser Misswirtschaft, die zweifellos entscheidend zur zweiten Insolvenz beigetragen hat, haben sämtliche direkt Beteiligten des Versagerteams 2018 ihre Konsequenzen gezogen und sind zurückgetreten. Nur ein einziger Mitwisser nicht. Und ausgerechnet der soll jetzt Präsident und Aufsichtsratsmitglied werden.

Und das nennt man bei unserer Alemannia dann "Neuanfang"...
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Geändert von tivolino (04.09.2017 um 10:56 Uhr)
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