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Alt 21.09.2018, 11:45
Aki Aki ist offline
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Das Zitat „Alle Beteiligten sind enttäuscht und unzufrieden“ ist offen und ehrlich. Das ist gut so. Ich kann es auch absolut verstehen, dass dem Trainer nach einer längeren, ganz erfolgreichen Zeit auch Vertrauen gegeben wird.

Nicht ganz klar wird mir die Position und Sichtweise des Aufsichtsrates. Dieser ist das Kontrollgremium. In erster Linie das Kontrollgremium der Geschäftsführung. Der gute Martin vom Hofe wird sich aber vermutlich nicht selbst als Vorgesetzten des Trainer/Chefscouts/Sportdirektors ansehen. Insofern sind die Strukturen zwischen Kilic und vom Hofe branchenbedingt etwas besonders. Der Aufsichtsrat muss also bzgl. des sportlichen Bereiches auch selbst etwas aufmerksam sein. Diese Weitsicht hatte man, als man als AR-Kandidaten Dr. Kall (kaufmännisch) und Schleiden (sportlich) benannt hat. Während der Insolvenz war der Aufsichtsrat insolvenzrechtlich ziemlich „zahnlos“, aber für die „TSV Alemannia Aachen GmbH“, die seit Anfang Juli aktiv ist, stehen sie voll in der Verantwortung. Bzgl. der Neuzugänge, deren Arbeitsvertrag auch erst Anfang Juli oder später begann, war die neue GmbH zuständig. Ob hier Vorgaben, Absprachen oder Leitlinien zwischen Trainer und AR vorgekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Dennoch, der Aufsichtsrat auf hier die Kontrollaufgabe. Wenn das Gremium aufgrund der Vergangenheit auf eine enge Begleitung verzichtet hat, so wäre dies eine willentliche Entscheidung des Gremiums. Dass sehr zeitnah ein Spieler mit lobenswerter Unterstützung von Herrn Hammer verpflichtet wurde, lässt vermuten, dass der Etat schon überspannt ist. Auch hier hätte man ggf. eine Reserve vorgeben können, um evtl. im Winter noch einmal nachjustieren zu können. Es geht hier nicht um „aktionistische infrage Stellung“, sondern um ein „Regulativ“, wie ‚In der Pratsch‘ berechtigt fragt. Wie ausgeführt, hat man nie darüber nachgedacht einen Sportdirektor, Teammanager etc. einzusetzen. Man hatte keinen Bedarf und hat eine Entscheidung getroffen, man hätte auch anders agieren können, aber nicht aktionistisch.

Dass kein Sportdirektor etc. geholt wurde. kann man nachvollziehen, da dies den Etat wieder belastet hätte. Wenn man aber bei der Alemannia in der Vergangenheit sich nicht zu Schade war um neben einem schon bestehenden „Wirtschaftsrat“ noch einen „Beraterkreis“ (teilweise personenidentisch) zu begründen, deren Mitglieder mehrheitlich nun in Gremien sitzen, dann frage ich mich, wieso man nicht einen „Analysekreis“ begründet, in dem anerkannte, ehemalige Fußballer/Trainer mit Dauerkarte nach Heimspielen zusammenkommen und eine objektive Analyse erstellen. Moderiert und für den AR von Mike Schleiden protokolliert. Davon wurde zumindest noch nicht berichtet.

Ich sehe den Aufsichtsrat nach dem Interview kritischer, da er offensichtlich bewusst die Leinen losgelassen hat.

Das mit der Kontrolle ist aber öfter so ein Ding bei der Alemannia (s. Kölmel2, etc.). Ein Thema der MV beschäftigt mich schon länger und dies betrifft hier mal die Kontrolle des Verwaltungsrates:

In dem Protokoll der letzten MV steht:
Zitat:
Die Bilanz ende mit einem Jahresfehlbetrag von 59.917 €. Die einzelnen Positionen der Gewinn und Verlustrechnung sowie der Bilanz wurden erläutert. Gleichwohl sei die finanzielle Lage des Vereins nicht gefährdet, da hinsichtlich des Verlustes auf Rücklagen zugegriffen werden könne.
Im Bericht der Aachener Nachrichten vom 14.06.2018 wird dies wiederholt:
Zitat:
Der [Anm.: der Mutterverein] steht laut Schatzmeister Björn Jansen immer noch auf soliden Füßen. Auch, wenn wie bereits berichtet, ein Fehlbetrag von knapp 60.000 Euro entstanden ist. Der resultiert aus Kosten für Rechtsberatung und Rettungsversuchen vor der letzten Insolvenz. Die Summe ist laut Jansen durch Rücklagen gedeckt.
In einem Fachbuch (Reuber, Die Besteuerung der Vereine) steht zu diesem Thema:
Zitat:
Wird die gebildete freie Rücklage aber zum Ausgleich von Verlusten in den Bereichen Vermögensverwaltung oder wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb eingesetzt, wirkt diese Tatsache steuerschädlich und führt zur Aberkennung der Steuerbegünstigung.
Unsicher macht mich, dass die Rücklagen nicht bereits vor dem Jahresabschlusserstellung verändert wurden und dass zur historische Entwicklung der Rücklagen des alten Schatzmeisters vor der MV nicht viel gesagt werden konnte. Vielleicht hat der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb auch einen Gewinn gemacht? Bestimmt wurde alles bereits noch kurz vor der MV positiv geklärt, sonst wären die Aussagen des Schatzmeisters ggf. ungünstig. Der Verwaltungsrat bestellt nach Satzung den Abschlussprüfer (14.10.3) und stellt den Jahresabschluss fest (14.10.4).

Habe fertig.
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"Ein kleiner Buchstabendreher kann einem den ganzen Satz urinieren." (WDR2)
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