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Alt 23.08.2019, 19:32
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Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Die Stadt hat eine sehr unrühmliche Rolle gespielt. Während andere Städte ihren Proficlubs entweder ein Stadion schlüsselfertig zu günstiger Miete hinstellen oder ihnen für den Bau einen günstigen Kredit geben, wurde in Aachen die Baureifmachung des Geländes als ausreichend angesehen. Gigantische Zinskosten, welche die Stadt niemals selber hätte tragen müssen, wurden bewusst der Alemannia aufgebürdet.


Hier muss ich sagen, sehe ich die Doppelrolle des damaligen OB und Alemannia-Gremienvorsitzenden als äußerst negativ an. Sicherlich wurden auf Verwaltungsebene viele Anstrengungen unternommen, um das Stadion dort realisieren zu können. Beim wahrlich großen Punkt, den Baukosten, wurde die Alemannia jedoch beinahe alleine gelassen. Die Kosten des Vorplatzes und der Brücke lasse ich mal außen vor, weil das eher schöne Designobjekte für Politprominenz und Stadtmarketing sind, der Alemannia hätte vermutlich auch ein Schotterplatz gereicht.


Mich würde mal interessieren, warum die Politik damals so vehement gegen eine finanzielle Beteiligung am Stadionbau war: Wollte die schwarze Mehrheit dem roten OB und Alemannia-Promi kein Erfolgserlebnis gönnen? Oder hat sich selbiger nicht ausreichend um deren politische Zustimmung bemüht? Hätte eine städtische Finanzierung in einer anderen personellen oder politischen Situation bessere Chancen gehabt?

Ich denke es hat an zwei zentralen Punkten gelegen.



Den ersten, nicht zu unterschätzenden, hast du genannt. Die politischen Verhältnisse und Mehrheiten und deren jeweilige Prioritäten haben eine große Rolle gespielt und es hat keine gemeinsamen Willenssbekundungen aller Parteien und städtischen Gremien gegeben, dass es notwendig sei, dass es in Aachen ein modernes neues Stadion unter städtischer Führung geben müsse.



Dass die Alemannia dann in Eigenregie dieses Projekt angegangen ist, kam dann vielen entgegen getreu dem öcher Motto, dass man gerne groß sein möchte und alles haben will, dass es aber bloß nichts kosten darf.


Ein ewiger Widerspruch in Aachen, der in vielen vielen Bereichen vorherrscht und dafür sorgt, dass vieles nicht funktioniert und sich nicht weiterentwickelt.


Umgekehrt dann, wenn es um die Profitinteressen und Steckenpferde bestimmter Kreise geht, da werden alle Widerstände teils brachial beiseite geräumt, häufig auf Kosten der Allgemeinheit.



So läuft es halt in Oche. Aber was soll man klagen, die Leute wählen ja auch immer wieder diese Leute in politische Ämter.
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