Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6918  
Alt 23.08.2019, 18:57
Benutzerbild von Heinsberger LandEi
Heinsberger LandEi Heinsberger LandEi ist offline
Foren-Ikone
 
Registriert seit: 02.08.2007
Beiträge: 4.372
Abgegebene Danke: 6.599
Erhielt 5.238 Danke für 1.997 Beiträge
Zitat:
Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
Alemannia hätte selbst nie als Bauherr auftreten und bauen dürfen. Dadurch sind die Kreditzinsen exorbitant hoch gewesen und waren nachher nicht mehr bedienbar. Erst recht nicht für einen Zweit- oder Drittligisten.


Nein, die Stadt Aachen hätte als Bauherr auftreten müssen und hätte als Gebietskörperschaft extrem günstigere Kredite bekommen als die Alemannia.

Was eine Zinsbelastung von 2-3 % im Vergleich zu 9-10% bedeutet, muss man nicht weiter erklären, schon gar nicht bei einem weit über 50 Millionen teuren Stadion.

Die Alemannia musste 6 Millionen Zins und Tilgung per anno aufbringen, die Stadt hätte nicht mal die Hälfte bezahlen müssen.

Alemannia wäre voraussichtlich noch Zweitligist, und die Stadt würde jährlich noch eine ordentliche Pacht kassieren.

...


Die Stadt hat eine sehr unrühmliche Rolle gespielt. Während andere Städte ihren Proficlubs entweder ein Stadion schlüsselfertig zu günstiger Miete hinstellen oder ihnen für den Bau einen günstigen Kredit geben, wurde in Aachen die Baureifmachung des Geländes als ausreichend angesehen. Gigantische Zinskosten, welche die Stadt niemals selber hätte tragen müssen, wurden bewusst der Alemannia aufgebürdet.


Hier muss ich sagen, sehe ich die Doppelrolle des damaligen OB und Alemannia-Gremienvorsitzenden als äußerst negativ an. Sicherlich wurden auf Verwaltungsebene viele Anstrengungen unternommen, um das Stadion dort realisieren zu können. Beim wahrlich großen Punkt, den Baukosten, wurde die Alemannia jedoch beinahe alleine gelassen. Die Kosten des Vorplatzes und der Brücke lasse ich mal außen vor, weil das eher schöne Designobjekte für Politprominenz und Stadtmarketing sind, der Alemannia hätte vermutlich auch ein Schotterplatz gereicht.


Mich würde mal interessieren, warum die Politik damals so vehement gegen eine finanzielle Beteiligung am Stadionbau war: Wollte die schwarze Mehrheit dem roten OB und Alemannia-Promi kein Erfolgserlebnis gönnen? Oder hat sich selbiger nicht ausreichend um deren politische Zustimmung bemüht? Hätte eine städtische Finanzierung in einer anderen personellen oder politischen Situation bessere Chancen gehabt?
Mit Zitat antworten
Folgender Benutzer sagt Danke zu Heinsberger LandEi für den nützlichen Beitrag:
Öcher Wellenbrecher (23.08.2019)