Einzelnen Beitrag anzeigen
  #74  
Alt 21.08.2023, 10:25
tivolino tivolino ist offline
Foren-Legende
 
Registriert seit: 15.08.2007
Beiträge: 5.523
Abgegebene Danke: 5.244
Erhielt 10.412 Danke für 3.041 Beiträge
Zitat:
Zitat von Rodannia Beitrag anzeigen
Ich finde Koschinat hat wohl die meiste Erfahrung und Nehrbauer hat auch noch nicht das Problem gehabt, viele Häuptling mit kaum Indianern gehabt zu haben, und Frank Schmidt wird nicht entlassen und hat so ein Problem wie hier noch nie gehabt. Außerdem kennt er nur Ruhe und Vertrauen. Das gibt es hier aber nicht.

Interessanter als die Namensdiskussion finde ich die Frage, mit welcher Erwartungshaltung unsere Führungsspitze an die Kandidaten/Interessenten herantreten wird. Hält man am Ziel Aufstieg fest, dann müsste man von dem neuen Mann konsequenterweise verlangen, unsere derzeit ziemlich am Boden liegende Truppe ohne nennenswerte Vorlaufzeit unverzüglich auf Erfolgskurs zu bringen. Tabellarisch hinken wir nämlich schon so weit hinterher, dass die Kehrtwende ganz schnell erfolgen muss.
Das kann aus meiner Sicht kein Trainer der Welt seriös zusagen. Und jeder, der trotzdem aus dem Handgelenk versprechen würde "Das schaffe ich, ich kann nämlich zaubern", würde mir per se schon Bauchschmerzen bereiten. Aus meiner Sicht müssten Moberz und Eller deshalb jetzt den Mut aufbringen, vor aller Öffentlichkeit deutlich kleinere Brötchen zu backen und die Fans darauf einzuschwören, dass der nächste Großangriffsversuch möglicherweise erst nächste Saison erfolgen kann.
Und was bietet man dem neuen Mann an? Vertrag bis Saisonende, der nur bei Aufstieg verlängert wird? Da wird sich der Interessentenkreis sicher schlagartig verkleinern. Die Kandidaten sehen doch auch, was hier abgeht: Helmes nach zehn Spielen gefeuert, Kilic trotz grandioser Vorjahresleistung nach elf Spielen gefeuert, Hohl in den Himmel gelobt und nach vier Spielen gefeuert. Dazu ein AR-Chef, der auf FB dauertrommelt, bei allem mitreden will und sogar die Fitnesswerte der Spielen eigenhändig kontrolliert. Dazu ein Sportdirektor, der Spieler ohne Rücksprache mit dem Trainer unter Vertrag nimmt und mir seinen krakeelenden Assistenten auf die Bank setzt. Dazu höchstmögliche Anspruchshaltung sowie ein extrem unruhiges und ungeduldiges Umfeld.
Kurzum: Von außen betrachtet muss Alemannia Aachen derzeit wie ein völlig überhitzter Druckkessel, wie der totale Chaos-Klub erscheinen und der Cheftrainer-Posten wie ein Himmelfahrtskommando. Ich fürchte, das wird sich kein guter Trainer antun. Zugreifen werden eher die, die ganz dringend einen neuen Job brauchen.

Und wie geht man mit dem neuen Mann um, wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt? Gibt's dann in der Winterpause schon die nächste Trainerdiskussion oder gar den nächsten Rauswurf?
Einen guten, seriösen Trainer wird man nur für die Alemannia gewinnen können, wenn man die Ansprüche senkt, ihm glaubhaft nicht nur einen kurz-, sondern einen mittelfristigen Vertrauensvorschuss gibt und dies auch durch das Angebot eines Vertrages mit entsprechender Laufzeit untermauert.

Und eines sollte von vornherein allen klar sein: Wenn der Aufstiegszug in diesem Jahr frühzeitig abfahren sollte, womit wir realistischerweise rechnen müssen, dann läge das nicht am neuen Trainer. Es wäre vielmehr die direkte Konsequenz aus den gravierenden eigenen Fehlern, die vor dessen Amtsübernahme gemacht worden sind.
__________________

Folgende 11 Benutzer sagen Danke zu tivolino für den nützlichen Beitrag:
Aixcentric (21.08.2023), AlwaysAachen (21.08.2023), Düsseldorfer (21.08.2023), fanfreund (22.08.2023), Franz Wirtz (21.08.2023), Heinsberger LandEi (24.08.2023), Kenkeni (21.08.2023), Münzenberg (21.08.2023), Printenkopp (21.08.2023), smannia (21.08.2023), Theos.Pfau (21.08.2023)