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Alt 21.05.2020, 11:02
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Harvey Specter Beitrag anzeigen
Als ich das von dem „moralischen Druck“ gelesen habe, hat mir dies auch gar nicht gefallen. Vielleicht aber aus anderen Aspekten, als bei ‚Bucki‘.

Vorab: Ich habe in einer Mail schon Mitte April kundgetan, dass ich auf einen Regress verzichte, falls die Saison ausfällt. Das war für mich selbstverständlich und in der Mail eher eine Randnotiz.

Dennoch finde ich es ungehörig, dass „moralischer Druck“ aufgebaut werden sollte. Gerade in dieser schrecklichen Corona-Situation, die teilweise auch Alemannia-Fans mit Kurzarbeit oder sogar möglicher Entlassung gebeutelt hat, kann ich mir vorstellen, dass es wahre und langjährige Fans gibt, die ihre Dauerkarte nicht mal so nebenbei bezahlten konnten. Wenn die dann auch noch weitere Einschränkungen durch Corona erlitten haben oder befürchten müssen, dann kann ich das verstehen, wenn diese Fans einen Grundstock für eine neue Dauerkarte erhoffen würden.

Intension verstanden?

Alternative: Zwischen Regressanspruch und Regressverzicht gibt es aber auch einen Mittelweg, der nicht angeboten wurde: Gutschein für die nächste Dauerkarte. Dies erleichtert die Liquidität der GmbH und bindet Dauerkarteninhaber und entlastet Fans von „moralischem Druck“.

Nochmal: Es wäre prima, wenn fast alle Verzichten würden. Wenn es aber Fans gibt, denen das finanziell wehtut, denen sollte man keinen „moralischen Druck“ machen.

Und ich würde fast wetten wollen, dass diese Fans dennoch eher für die Alemannia verzichten, als einige betuchtere Fans. Das ist aber wieder eine andere Geschichte...

Dies erleichtert die Liquidität jetzt. Aber es erschwert sie später und stellt dann eine massive Belastung für den Neustart dar. Vor allem dann, wenn man da auch die teure Business- und Logenplätze einbezieht. Angenommen, 2000 DK-Besitzer und ein paar Hundert VIPs greifen zu. Die gucken dann alle die ersten vier, fünf Heimspiele "für ömmesöns", bringen keine Einnahmen, verursachen aber trotzdem Kosten. Die VIPs zahlen nicht, müssen aber für lau bewirtet werden; die Normalos lösen freudig ihre Goldtickets gegen Freibier und Freiwürste ein. Da könnte unterm Strich leicht ein mittlerer sechsstelliger Betrag zusammenkommen, der letztlich nur zu kompensieren ist, indem man den Sportetat mit den entsprechenden Folgen für die sportlichen Chancen drastisch kürzt.

Die anderen größeren Vereine bekommen zwar ähnliche Probleme. Die nicht so sehr von Zuschauereinnahmen abhängigen, von Mäzenen geförderten Dorfvereine haben es da leichter.

Aber wie man es auch macht: Es wird verdammt schwer, wenn es denn irgendwann wieder losgeht. Da werden erst mal ganz kleine Brötchen gebacken werden müssen. Vielleicht müssen wir das erste Jahr mit einer besseren Amateurmannschaft überstehen. Aber Hauptsache, es kann überhaupt wieder gebacken werden.
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