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Alt 16.12.2021, 14:25
Geheimniskremer Geheimniskremer ist offline
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Zitat von Go Beitrag anzeigen
Die letzte Kausalkette beginnt für mich dort, als Kilic 2019 mitteilte, dass er nicht weitermacht. Allerspätestens da hätten alle verfügbaren kompetenten und es gut mit der Alemannia meinenden Kräfte zusammengezogen werden müssen, um eine tragfähige, auf Jahre angelegte „Nach-Kilic-Ära“ vorzubereiten. Dieser Auftrag war alleine schon wegen dem komplizierten Umfeld und interner Lagerbildung eine Mammutaufgabe, an der letzten Endes alle gescheitert sind.

Wie sich im nachhinein herausstellte, waren „einflussreiche Kreise“ mit der Lösung Hengen/Vollmerhausen trotz guter Punktausbeute alles andere als einverstanden und insistierten derart, bis es für eine schwache Alemannia-Führung keine Alternative mehr zur Freigabe/Freistellung gab - vollkommen ungeplant, ohne Plan B. Den einen hat es zum FCK verschlagen, wo er sehr erfolgreich ist, der andere hat sich wieder dem WSV angeschlossen, der ebenfalls eine sehr erfolgreiche Saison spielt. Und der Co-Trainer ist in gleicher Position zum AS Eupen gewechselt, der ebenfalls gerade sehr erfolgreich ist….. Alle 3 Vereine kennen genau wie wir das Fußballelend. Wir dagegen haben offenbar noch immer nicht die Schnauze voll davon und brauchen noch was Zeit und womöglich noch einen Abstieg, um endlich zu kapieren, dass wir noch so viele Personen beschäftigen und wieder entlassen können und sich trotzdem nichts ändert, weil es … vielleicht … gar nicht daran liegt?

Um das zu erkennen, müsste man allerdings auch mal in die Selbstreflektion gehen. Was haben wir im Umfeld und die Lagerbildung im Verein eigentlich mit dem Desaster zu tun? Was hat unsere Anspruchshaltung (schöner und attraktiver Fußball bei maximaler Punktausbeute, Action, Aufregung, Aufstieg, bloß kein Investor, aber genügend Kohle) mit der Zerrissenheit und Orientierungslosigkeit des Vereins zu tun, die ich noch nie größer empfunden habe? Und das alles in der Regionalliga, wo es um Hauen und Stechen geht - und maximal um Ergebnisfußball, selbst beim RWE. Man kann Bader und Helmes im Grunde nicht mal einen Vorwurf machen bei dem, was sie vorhatten, weil das Umfeld genau das spiegelt, was wir bekommen haben. Es geht nicht um Ergebnisse, sonst hätten wir ja auch bei Hengen/Vollmerhausen bleiben können…..

Es bleibt aber komplett im Dunkeln, worum es wirklich geht. Wenn man das mal formulieren könnte und mit den Bedingungen und der Realität abgleicht, könnte man feststellen, dass es nicht zusammenpasst und neu formuliert werden muss. Das würde Druck rausnehmen. Und beim Verein habe ich den Eindruck, dass er immer nur versucht, das Umfeld bei der Stange zu halten und zufrieden zu stellen, statt mal selber Eckpfeiler und Leitplanken zu setzen und sich bei seinem Handeln daran zu orientieren.

Ich bin es im Grunde so leid, weil auch hier im Forum kaum ein Erkenntnisprozess in Gang kommt. Dabei gibt es hier jede Menge Verstand, Vernunft, Emotion, Kompetenz, Bildung auf allen möglichen Gebieten. Ich bin maximal ratlos, warum wir es nicht zielorientiert auf den Platz bekommen, sondern uns (auch hier) lieber im ewig gleichen „Dreck“ suhlen.
Deswegen hat das mit Schmadtke so gut geklappt. Der hatte mega Wissen von Sport und Finanzen und durfte alles zu Beginn selber entscheiden.
Heute will jeder was beitragen , auch wenn er nichts beizutragen hat.

Den Vollmershausen jetzt als erfolgreichen Trainer hinzustellen ist mir zu kurz gefasst. Der hat doch nun gar nicht die Funktion bei Wuppertal, die das beweisen würde. Er hat auch auf jeden Fall Fehler gemacht und unter ihm ist die Mannschaft stetig schlechter geworden. Evtl war er nicht schuld, sondern die Lager und das Umfeld - aber eine gute Figur hat er definitiv nicht bei uns gemacht.
Und was Hengen bei schon feststehendem Abgang noch unnütz an Kohle rausgehauen hat, war doch nicht mehr feierlich. Das stank doch nach PayBack pur. Ob er das in Lautern besser macht, interessiert mich nicht - er hat bei uns Lehrgeld bezahlt, und ich habe es einfach satt, Leute hier zu haben, die entweder hier lernen, beim Üblichen Zerschlagen vom Porzellan mitmachen und später erfolgreich werden (Andreas Bornemann z.B.) oder durch vereinsfremde Berater zu Gunsten derer oder Ihrer Altvereine nach Aachen weggelobt werden (siehe Peter Hermann, Hengen, Vollmershausen) oder nur einen großen Namen haben, wo aber bei Näherem Betrachten überhaupt gar nichts hintersteckt (definitiv Bader als Sportverantwortlicher, Kaufmann wage ich nicht zu bewerten).
Wir benötigen an irgendeinem Punkt mal jemand, den wir holen, weil er woanders bis zuletzt erfolgreich war. Ein Glücksfall wie Schmadtke ist der Hallesche Komet.

Vielleicht sind wir ja jetzt auf einem guten Weg, aber wenn nicht, und es geht runter, sind wir auf einen Schlag ziemlich viele von den Lager-Zugehörigen los. Beides wäre mittlerweile okay für mich.

Ich bin vom Verlauf bis gestern, wie neverwalkalone, maximal genervt! Nur weil Alemannia mich wöchentlich korrigiert, rede ich nicht mehr von einem endgültigen Tiefpunkt. Aber wäre dieser erreicht, wären wir wohl alle dankbar! Für mich wäre der Abstieg am Ende der Saison gar nicht ein solcher Tiefpunkt. Sondern die eineinhalb Jahre seid Sommer 2020 bis gestern mit all den Entscheidungen, die getroffen wurden und wie sie dann korrigiert wurden.

Geändert von Geheimniskremer (16.12.2021 um 14:29 Uhr)