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Alt 16.05.2018, 01:15
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat:
Zitat von hemingway Beitrag anzeigen
Selbst mit richtig Kohle gibt es keine Garantie für den Aufstieg, wie ja unsere geliebte Viktoria zeigt. Hinzu kommt noch, dass selbst die 3. Liga ein erhebliches finanzielles Risiko darstellt. Nur richtig viel Kohle, die auch einen baldigen Aufstieg in die 2. Liga in Aussicht stellen würde, wäre für den Weg der massiven Investitionen aussichtsreich. Und einen solchen Investor werden wir nicht finden. Denn das müsste einer sein mit der finanziellen Kraft wie in Hoffenheim oder in Leipzig.

Ich meine, es gibt nur ein realistisches und perspektivisches Konzept: Der Aufbau einer leistungsstarken Nachwuchsabteilung, die jedes Jahr fünf bis acht Spieler für die Regionalliga „produziert“. Gerade weil wir Regionalligist sind, könnte das den Ausschlag für gute B- und A-Jugendspieler geben, zu uns zu kommen. Der Sprung in die 1. Mannschaft und später der Weg in das Profispielertum wäre bei uns einfacher als z.B. in Leverkusen, Köln, Düsseldorf, Schalke, MG, Bochum, usw..

Ich sehe keine Alternative zu einem solchen Konzept. Wir müssen ein richtig guter und auch anerkannter Ausbildungsverein werden. Einen anderen Weg nach oben kann ich nicht erkennen.
Ich mag mich täuschen, erinnere mich allerdings hier im Forum bereits mehrfach gelesen zu haben: „Das Schlimmste, was passieren kann, wäre, Alemannia Aachen würde ein klassischer Ausbildungsverein“. - Von daher wirst Du mit Deiner Einschätzung wahrscheinlich wenig Zustimmung ernten.

Hinterher ist man (nicht zwangsläufig) immer schlauer
Vor dem Hintergrund der gerade erst abgelaufenen Saison erscheint es hilfreich, die Fans könnten aufgrund der gegebenen Kräfteverhältnisse akzeptieren, dass ein mehrjähriger Aufenthalt in Liga 4 kein Weltuntergang ist. Immerhin gilt es für den Vereinsvorstand, die überlebenswichtigen Sponsoren bei Laune zu halten. Ob und in welchem Maße diese bislang durch einen „unmittelbar bevorstehenden Aufstieg“ geködert wurden, vermag ich nicht zu beurteilen, hoffe aber, dass dies nicht der Fall ist und darauf, dass diese abgeklärt genug sind, dies realistisch einzuschätzen.

Hätte, wenn und aber
Ohne das erneut bewerten zu wollen, war die bevorzugte Strategie in der Vergangenheit, die bewusste „Flucht nach Vorne“. Obwohl das 'Versagerteam' genau damit jämmerlich gescheitert ist, steht zu befürchten, dass viele der damaligen Teammitglieder von der Alternativlosigkeit ihres Tuns auch heute noch überzeugt sind. Sei's d'rum, der Spielraum noch einmal „alles auf eine Karte zu setzen“, ist für die aktuelle Führungsriege nicht mehr gegeben.

Der vielfach erhoffte „Großinvestor“ ist nach wie vor nicht einmal ansatzweise in Sicht. Ob ein solches Modell überhaupt umgesetzt werden kann, blieb angesichts offener Fragen, wie beispielsweise der enormen Betriebskosten des Stadions, bisher ohnehin unbeantwortet. Entsprechend verfügt zur Zeit niemand, egal welches Modell er vertritt, über einen Königsweg, welcher einen zeitnahen Aufstieg wahrscheinlich erscheinen lässt.

Im Umkehrschluss lässt sich daraus ableiten, dass das vielfach beanstandete „auf der Stelle treten“ nicht als Versagen von Irgendwem gewertet werten sollte, sondern als [momentan leider] unvermeidbare Überlebensstrategie.


PS:
„Gelassenheit nimmt das Leben ernst, aber nicht schwer.“
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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