Thema: Verschiedenes
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Alt 26.10.2023, 15:16
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Aktuell steppt bei Teutonia Weiden der Bär...

Erst gab es diesen offenen Brief:

„Offener Brief an den Vorstand von des FC Teutonia Weiden 1919 e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren des Vorstandes von Teutonia Weiden,

ich bin selbst ein Spieler von Teutonia und habe immer sehr gern hier gespielt und mich auch aktiv am Vereinsleben beteiligt. Die Stimmung der letzten Jahre war eigentlich immer positiv (wenn man von Reibereien, die im Vereinsleben aber durchaus üblich sind, mal absieht) und der Zusammenhalt gegen Stimmen von außen war immer vorbildlich!

Was aber in den letzten Tagen passierte, stellt alles bisher da gewesene in den Schatten und sollte auch nicht vor der Öffentlichkeit verborgen werden. Leider hat es der Verein verpasst, hier eine klare Linie zu fahren und zu handeln. Vielleicht war das aber auch einfach gar nicht gewollt. Da sich andeutet, dass das Thema nun unter den Teppich gekehrt wird und Tatsachen verdreht werden, bleibt nur dieser Schritt, um öffentlich Gehör zu finden!

Am vergangenen Sonntag (22.10.2023) wurde ein langjähriges Mitglied des Vereins, der unter anderem als Trainer und auch in anderen Positionen fungiert, von einem Mitglied des Vorstands nach einer verbalen Auseinandersetzung ohne Vorwarnung körperlich attackiert und dabei mehrfach geschlagen.

Da eine Entschuldigung sowohl persönlich beim Betroffenen als auch öffentlich ausblieb, entschieden sich diverse Mitglieder, im Rahmen der anstehenden Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am 23.10.2023 gegen eine Wiederbeschäftigung des betreffenden Vorstandsmitglieds zu stimmen. Man beschloss sogar, sich einfach nur der Stimme zu enthalten, sofern eine Entschuldigung hervorgebracht werden würde. Das ist leider nicht passiert.
Schon während der Wahl wurden einzelne Personen von Familienmitgliedern des Vorstandsmitglieds angefeindet: „Mach die Hand runter, sonst breche ich sie dir!“ Da ging es noch nicht einmal um die entsprechende Wahl, sondern um eine andere Person.
Beeinflusst durch solche Drohungen fielen die Gegenstimmen bei der Wahl des betreffenden Vorstandsmitglieds deutlich geringer aus. Hier wurde die demokratische Grundordnung, für die der Verein FC Teutonia 1919 Weiden e.V. eigentlich laut Satzung steht, mit Füßen getreten. Insofern ist anzuzweifeln, ob die Wahl tatsächlich überhaupt als solche anerkannt werden darf.

Da nicht alle Anwesenden über die Geschehnisse am Vortag Bescheid wussten und auch tagsüber ganz offensichtlich die Werbetrommel für die Wahl des Vorstandsmitglieds gerührt wurde, er im Amt als sportlicher Leiter bestätigt. Die Anwesenden nahmen das mit Unmut zur Kenntnis, gratulierten aber dennoch ordentlich mit Klatschen/Klopfen zur Wahl!

Leider verpasste es das wiedergewählte Vorstandsmitglied in Folge weiterhin, eine Entschuldigung in Bezug auf die Geschehnisse am Vortag vorzubringen. Im Gegenteil: Im Nachgang an die Wahl wurde hämisch in Richtung einzelner Personen applaudiert, beleidigt und gedroht. Unter anderem fielen Worte wie: „Das habt ihr nun davon, jetzt f**** ich euch 2 Jahre lang.“

Was diese Aussage bedeuten kann, erlebten einzelne Vereinsmitglieder beim Verlassen der Anlage, als sie von Familienangehörigen bedroht wurden: „Wenn du mich noch mal anschaust, breche ich dir die Nase!“ „Ich lass ihm die Kniescheiben brechen!“ und ähnliche.

Als solche Vorfälle direkt dem Vorstandsvorsitzenden angetragen wurden, bekam man als Antwort: „Ihr könnt doch den Beirat einschalten!“

Leider lässt die Kommunikation seitens des Vorstands am Folgetag nicht (!) darauf schließen, das hier wirklich etwas passieren soll. Es werden bestimmte Vorfälle heruntergespielt und bagatellisiert, und letztenendes wird sogar mit dem Finger
auf angebliche Rädelsführer gezeigt, die einzelne Personen gezwungen haben sollen, gegen den sportlichen Leiter zu stimmen. Ich als Anwesender verbürge mich persönlich dafür, dass das nicht der Fall war, sondern dass jeder einzelne aus freien Stücken an der Wahl teilgenommen und gewählt hat. Ich bin mir persönlich allerdings auch sicher, dass die Wahl anders ausgefallen wäre, wenn alle Anwesenden über die Geschehnisse vom Vortag mit dem körperlichen Angriff auf ein verdientes Vereinsmitglied Bescheid gewusst hätten.

Sicher kann an hier mit der Kürze der Zeit argumentieren, so dass im Vorfeld keine übereilte Aktion des Vorstands erfolgte, aber die Zeit, um klare Kante zu bekennen, ist nun inzwischen auch vorbei. Da die Stimmen einzelner Personen sehr kongruent darauf deuten lassen, dass hier Dreck unter den Teppich gekehrt werden soll, bleibt nichts Anderes übrig, als sich in einem offenen Brief an den Vorstand zu wenden.

Die Anonymisierung des Schreibens erfolgt im Übrigen aus Sorge vor Repressalien respektive vor körperlichen Übergriffen.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ich als Spieler und Mitglied des Vereins total schockiert über das Vorgefallene bin. Ein solches Verhalten sollte Folgen haben. Hier ist es nach den neuerlichen Beleidigungen und Gewaltandrohungen mittlerweile auch nicht mehr mit einer Entschuldigung getan. Es ist nicht tragbar, dass man als Vereinsmitglied im Breitensport Angst haben muss, zu der eigenen Sportanlage zu fahren, oder diese, wie am Abend der Veranstaltung geschehen, allein zu verlassen. Das ist ein Verhalten, was zum einen gesellschaftlich nicht tolerierbar und auch nicht mit den Werten, die Teutonia Weiden laut der vereinseigenen Satzung vertritt, vereinbar ist! Ich fordere hiermit den Vorstand auf, eine klare Linie zu fahren und sich auch zu dieser auch zu bekennen!

Vielen Dank vorab!

Ein erschrockenes, enttäuschtes und durchaus auch verängstigtes Vereinsmitglied!“

Darauf folgte die Reaktion vom Verein:

"Der Verein Teutonia Weiden bezieht Stellung zu den Themen, die in den letzten Tagen und Stunden aufgekommen sind.

In diversen sozialen Medien hat sich eine anonyme Nachricht verbreitet, die uns besorgt. Die handelnden Personen des Vereins sind sehr an einer zügigen Aufklärung der Angelegenheit interessiert. Dennoch bedauern wir die Vorgehensweise Einzelner, die sich anonym zu einem Thema äußern, das intern geregelt werden sollte.

Wir werden das Thema mit aller gebotener Sorgfalt intern besprechen und aufarbeiten. Der Verein Teutonia Weiden hat bestimmte Werte und zu denen zählt unmissverständlich, dass wir keine Gewalt dulden, weder körperlich noch verbal.

Mit diesem öffentlichen Statement möchten wir möglichst viele Personen erreichen, um sicherzustellen, dass die Botschaft unmissverständlich ist. Das Thema wird aufgearbeitet, aber intern. Dazu ist es nötig, dass wir uns zunächst ein gesamtheitliches Bild zur entstandenen Situation verschaffen und mit allen Beteiligten in den Dialog treten.

Alle Vereinsmitglieder sind bis zur Aufklärung natürlich nach wie vor auf der Anlage herzlich willkommen und sollen sich dort frei von Angst fühlen. Das Miteinander ist das wichtigste Gut eines Vereins."

Seit gestern gab es wohl knapp 30 Vereinsabmeldungen von Spielern der Reservemannschaften.

Das kann noch interessant werden!
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