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Alt 29.08.2016, 11:38
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Öcher Wellenbrecher Öcher Wellenbrecher ist offline
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Zitat von Aix Trawurst Beitrag anzeigen
Mir scheint irgendwie, Du selber hast da aber leider auch eine falsche Vorstellung, zumindest was den "Kaufpreis" und mögliche darüber hinaus stattfindende Zahlungen angeht.

Der "Kaufpreis" von den besagten 4 mio wird ja bei dem diskutierten Investorenmodell eben leider keinesfalls an den Verkäufer, sprich den TSV ausgezahlt werden, sondern lediglich als Zahlungsverpflichtung gänzlich (ggf. abgesehen von minimalsten Peanuts) in der im Gegenzug nahezu kostenlos veräusserten GmbH landen!

Der als "Kaufpreis" bezeichnete Geldbetrag ist einfach kein "Kaufpreis" im klassischen Sinne, sondern der tatsächliche "echte" an den TSV ausgezahlte "Kaufpreis" wird vielmehr so etwas wie einen läppischen symbolischen Euro betragen!

Die besagten, irreführender und vermutlich auch fälschlicher Weise, als "Kaufpreis" deklarierten 4 Mio Euro stellen doch bereits die über den eigentlichen Kaufpreis hinausgehenden zu erwartenden Investitionen in die GmbH und deren Spielbetrieb dar!
Auch wenn diese über den eigentlichen Kaufpreis hinausgehenden Zahlungen vorraussichtlich vertraglich garantiert und festgeschrieben sein werden.

Weitere darüber hinausgehende freiwillige Zahlungen in Form von "Geldgeschenken" von Seite der Investoren sind realistisch gesehen im übrigen auch überhaupt nicht zu erwarten!

Solch eine traumhafte Vorstellung ein mit Profitinteresse agierender Investor würde ohne Gegenleistung, sprich ohne weitere Anteilsübereignung oder Verkaufsgarantien auch nur einen einzigen weiteren Cent zur Verfügung stellen ist leider vollkommen absurd und weltfremd!!!

Ganz im Gegenteil! Zu erwarten ist, dass die Investoren ganz bewusst und beabsichtigt einkalkulieren, dass die vertraglich garantierte Summe der diskutierten 4 Mio keineswegs ausreicht, um sportlichen Erfolg zu haben! (Zum sterben zu viel zum leben zu wenig.)
Und dass dementsprechend in der GmbH und von Seiten des TSV baldmöglichst und möglichst hoher Druck ensteht die Geldgeber um weitere Zahlungen "anzubetteln"! Unzwar mit dem finanziellen Druck enstprechend gesteigerter Bereitschaft und "Notwendigkeit" weitere Eigentumsanteile zu veräußern, entweder in Form eines direkten Anteilsverkaufs oder zumindest als Garantie für vom Investor gewährte Gesellschafterdarlehen, die, weil sie eben von einem Eigentümer der GmbH gewährt werden, ausnahmsweise (und das als einzig legale Variante!) eine ganz legale und reale Überschuldung der GmbH erlauben! (Diese - juristisch ganz allgemein sehr sinnvolle und beabsichtigte - "Lücke" stellt eben interessanter Weise genau den einzigen rechtliche Ausnahmefall dar, dass eben bei einer GmbH die gegenüber einem direkten Eigentümer bestehenden Geldforderungen keine automatische Insolvenzanmeldung erfordern!)

Und damit entsteht dann wiederum aber für den TSV eine Insolvenzdrohung, bei der dem TSV letztendlich gar nichts anderes übrig bleiben wird, als weitere Eigentumsanteile im Gegenzug für Schuldenerlasse an den Investor zu veräussern, um somit eine Insolvenz und Liquidierung der geliebten GmbH abzuwenden!

Derart unschön, riskant und existenzgefährdend sieht aus Alemaniasicht leider die wohl einzig realistische Perspektive zu weitereren Geldzahlungen von Seite der Investoren aus!
Zu denken die investoren würden nur zur Wertsteigerung der eigenen 50% Anteile der GmbH auch nur einen einzigen weiteren Cent schenken ist vollkommen utopisch!

Und so hoch wie die Schulden bereits jetzt schon angesammelt sind, werden realistisch betrachtet bei jedwedem zusätzlichen Finanzbedarf zur Realisierung sportlicher Erfolge (beziehungsweise zur Abwendung einer Insolvenz) wohl auch leider nur noch besagte Gesellschafterdarlehen in Frage kommen! (Und anders als ein reicher liquider Investor, wird der TSV als Miteigentümer der GmbH derartiges Geld ja logischer Weise doch selber niemals auftreiben können.)

Und die wird es, wie dargestellt, mit Sicherheit nur im Gegenzug für Einfluss und Macht, sprich Eigentumsanteile geben! Einfach schon deshalb, weil der TSV, abgesehen von einer Insolvenz, schlicht keine andere Alternative dazu haben wird und der Investor somit im Gegenzug für weitere Zahlungen de facto so gut wie alles beliebige fordern kann, was er als Gegenleistung für weitere Kohle haben will!

Erst dann, wenn die GmbH dem Investor einmal ganz oder zumindest mehrheitlich selber gehört, dürfte die Spendierfreudigkeit wohl plötzlich sprunghaft ansteigen! Aber vorher doch noch nicht!

Ja, so dermaßen beschi$$en sieht wohl leider die einzig "richtige Vorstellung" des Investoreneinstiegszenarios aus, sollte die vom Investor vertraglich garantierte Summe nicht doch irgendwie ausreichen, um innerhalb der 5 Jahre zumindest in Liga 3 zu kommen. (Wobei vermutlich aber doch sogar ein Aufstieg in Liga 2 zu einer echten und vollkommenen finanziellen Gesundung der GmbH notwendig wäre.)

Und Beispiele von Investoreneinstiegen anderenorts, bei denen es ganz genau nach dem von mir hier dargestellten Schema abgelaufen ist, gibt es jedenfalls leider auch mehrere.

P.S.:
Vermeiden ließe sich ein solches wie oben beschriebenes Überschuldungsszenario bei einem Investoreneinstieg vermutlich - wenn überhaupt - nur dann, falls der auch tatsächlich an den TSV ausgezahlte Kaufpreis die besagten kolpotierten 4 Mio Euro (oder hoffentlich mehr) betragen würde und an Stelle des Investors dann eben der TSV wiederum dieses Geld selber und auch lediglich in Form eines Gesellschafterdarlehens der GmbH zur verfügung stellen würde.
Aber erstens wird ein Investor einem derart gestalteten Modell wohl kaum jemals zustimmen!
Und andererseits hilft auch diese Variante real gesehen nicht so wirklich weiter, wenn gegebenenfalls aus eigener Kraft und ohne weitere Investorenhilfe eine Zahlungsunfähigkeit und damit eine drohende Insovenz abgewendet werden müsste, sobald weiteres Geld von Seiten der GmbH Eigentümer in Form von Gesellschafterdarlehen benötigt werden sollte.

Das Grundsätzliche Problem wäre wohl auch dann immer noch recht vergleichbar, nur die spätere Verhandlungsposition gegenüber dem Investor wäre für den TSV als Haupteigentümer und Gläubiger(!) - mit einem Betrag von 4 Mio Euro - in dem Fall wohl doch immerhin noch ein Stückchen besser.)
Es geht doch lt. Herrn Steinborn garnicht mehr um 49,9 % / 50+1 / 74,9 sondern allein & ausschließlich um den Kauf von 80% einer Käufergruppe*.
Also was sollte der TSV dann noch groß verkaufen können von seinen verbliebenen 20%, und vor allem welcher Kleckerbetrag soll dann noch für den Rest rumkommen.
Und überhaupt, irgendwann gibts einfach nichts mehr zu verkaufen, nichts mehr anzubieten ;-).....das ist wie bei einem ausgereizten Dispo...irgendwann ist Finito

*Falls es diese potentiellen Käufer überhaupt noch gibt und wir hier nicht alle über gebackene Luft diskutieren
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Alemannen Grundgesetz Art.1900 - Wir ALLE sind Alemannia Aachen - KEINER ist größer als der Verein ! NUR DER TSV

Geändert von Öcher Wellenbrecher (29.08.2016 um 12:07 Uhr)
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