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Alt 17.04.2010, 00:33
svenc
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Zitat von blue_lagoon Beitrag anzeigen
Also laut Lokalzeit gestern und nach Krämer-Interview geht es angeblich um 6 Mio, und nicht um ne halbe Mio.
Also von daher.

Und es ist nicht davon auszugehen, das alle Ratsherren Fussballfans sind (geschweige denn, das sie unbedingt alle hier geboren wurden, und damit vielleicht nicht alle die Vereinswichtigkeit für die Stadt fühlen können).
tja... in einem Artikel stand ja sogar etwas davon, dass die Alemannia die nächste Trance des Holtby-Verkaufs als Sicherheit für ein 1.4 Mio Darlehen überschreiben musste.

Bei einem Etat von 23 Mio. sind 1.4 Mio. Euro als zwingend notwendige Liquiditätsspritze deutlich zu viel.
Seine Aussagen beim IG-Treffen hörten sich ganz anders an. Da klang es nach knapper Kassenlage, alle Verbindlichkeiten würden aber pünktlich bedient, usw.., aus dem Spielbetrieb würde man auch mit einem Gewinn (höherer 6stelliger Bereich) abschließen.

Deshalb hatte ich auch die 500.000 als (von mir geschätzte) Liquiditätsspritze genannt, denn dies wäre zwar nicht gut, aber nicht wirklich bedenklich, denn Liquiditätsengpässe können bei jedem Unternehmen einmal auftreten, gerade im ersten Jahr nach einem solchen Großprojekt und der dazu sehr unpassenden sehr schwachen sportlichen Saison mit den entsprechenden finanziellen Auswirkungen. Gerade wenn auch hohe Zahlungseingänge (Holtby-Gelder) erst zum Ende der Saison fällig werden (und hier geht es nicht um die Sonderzahlungen aufgrund von Einsätzen usw..).

Wenn aber 1.4 Mio. Euro im April schon gefehlt haben, um laufende Verpflichtungen zu bedienen, macht mich das schon stutzig.
Lt. Kraemer hat der neue Tivoli ja in der laufenden Saison schon mehr Gewinn erwirtschaftet, als der alte Tivoli (der sogar einen Verlust gebracht hat).
Wie passen diese Aussagen zu 1.4 Mio. Euro Liquiditätsengpass?
Warum wird nach 6 Mio. Euro gefragt? Dienen die 6 Mio. Euro nur dazu den Spielbetrieb zu sichern? Dann ist wirklich etwas faul im Staate Dänemark!

Sollten die 6 Mio. Euro auch die Baukosten für Amateurstadion/Trainingsplätze enthalten:
Warum besteht man denn darauf, dieses Amateurstadion zu bauen, wenn eine weitere Nutzung des alten Tivoli erst einmal die einfachere und günstigere Lösung wäre?
Warum besteht man denn darauf, auf dem mängelbehafteten Parkhaus sehr teure Kunstrasenplätze zu bauen, wenn die Trainingsplätze am alten Tivoli erst einmal weitergenutzt werden könnten und der Bau von 1-2 einfachen Rasenplätzen auf dem Gelände des geplanten Amateurstadions auch deutlich günstiger wäre?

Man sollte aber auch einmal folgende MÖGLICHKEIT in Betracht ziehen.
Die Planung für diese Saison könnten auch so ausgesehen haben:

- Der Etat hat 3 Mio. Euro an eingeplanten Geldern, der (zuerst) die Liquidität der GmbH über die Saison sicherstellen sollte.
- Nach Eintreffen der zweiten Zahlung von Schalke (1.4 Mio.) sollte mit dem Bau der Trainingsplätze und des Amateurstadions begonnen werden (zum Saisonende). Die fehlenden 1.1 Mio. Euro könnten ja jetzt aus den 3 Mio. Euro fliessen. Es würde immer noch ein sehr positives Jahresendergebnis zurückbleiben.
- Da nun diese 3 Mio. Euro schon zu Saisonbeginn (bzw. vorher) "verbraten" worden sind, ist im Etat kein Cent Puffer mehr vorhanden.
- Aus diesem Grund musste man die zweite Trance des Holtby-Verkaufs vorzeitig als Kreditsicherheit verwenden, nur um die Liquidität zu sichern. Die schwache sportliche Bilanz erzeugt weitere Mindereinnahmen, die man wohl fest eingeplant hatte (einstelliger Tabellenplatz = höhere TV-Gelder und Bonus durch Hauptsponsor; das könnte in der Gesamtsumme leicht einen Betrag in ähnlicher Höhe (> 1 Mio. Euro) ergeben).

Dies nur mal als Gedankenspiel, das hat nix mit rosaroter Brille zu tun; ich versuche aber immer gerne solche Zusammenhänge aus verschiedenen Blickrichtungen zu bewerten. Beide Möglichkeiten:
a) die gesamte Führung der Alemannia hat im Kollektiv versagt und die finanzielle Situation ist düsterer als ein Bärenar*ch, denn es liegen strukturelle Probleme vor und die GmbH arbeitet stark defizitär
b) es geht wirklich nur um Liquiditätsprobleme, die aufgrund der Sonderkosten entstanden sind. Die GmbH arbeitet nicht defizitär.

Beides wäre möglich, leider bringen selbst seitenlange Interviews des GF in der Zeitung keine wirkliche Klarheit, da er es verpasst einmal "Ross und Reiter" zu nennen, also gewisse verbindliche Fakten zu nennen. MIR ist es lieber, dass gemachte Fehler klar genannt werden, als sie krampfhaft zu verschweigen. Jemand der gemachte Fehler selber benannt ist nämlich lernfähig und ehrlich. Damit geniesst er eher mein Vertrauen, als mit dieser Hinhaltetaktik.

Gruss

svenc